Weiterer Titel: Holy Lola - ein Baby aus Kambodscha
Originalpremiere: 2004
18.08.2005
Ein französisches Ehepaar reist auf der Suche nach einem Kind, das es adoptieren will, durch Kambodscha und wird dabei mit dem Elend der Menschen und korrupten Zuständen konfrontiert. Die Eindrücke dieser fremden Welt zwingen das überzeugend dargestellte Paar auch dazu, sich mit den Untiefen der eigenen, von westlichen Standards geprägten Existenz und der Bedeutung des Kinderwunsches für ihre Beziehung auseinanderzusetzen. Pierre und Géraldine führt ihr sehnlicher Wunsch nach einem Kind auf eine Reise bis nach Kambodscha. Dort beginnt für sie ein Abenteuer, das ihre Liebe auf eine harte Probe stellt: endlose Runden durch Waisenhäuser und Ämter, absurde bürokratische Auseinandersetzungen mit einer fremden Regierung, Bestechung, Korruption und sogar organisierter Kinderhandel. Nicht zu vergessen das Misstrauen und die Eifersüchteleien, aber auch die gegenseitige Hilfsbereitschaft der kleinen Gemeinschaft von anderen Adoptionswilligen, die der Zufall zusammenführt. Auf diesem Weg wird das Paar mit seinen eigenen Ängsten und Egoismen konfrontiert. Bertrand Tavernier gelang mit "Holy Lola" ein eindringliches und feinfühliges Porträt eines kinderlosen Ehepaares, das sich seinen größten Wunsch erfüllt. Tavernier dokumentiert die ganz eigene Lebenswelt von Paaren, denen die Sehnsucht nach einem Kind die Kraft gibt, alle Hindernisse zu überwinden. Koautorin des Drehbuchs zu "Holy Lola" ist Taverniers Tochter Tiffany, deren erster Roman "Dans la nuit aussi le ciel" den Regisseur zu dem Projekt inspirierte. Die Hauptrollen spielen Jacques Gamblin ("Der Name der Leute") und Isabelle Carré ("Die Anonymen Romantiker").
(3sat)