Horst Buchholz (1933-2003) war einer der großen deutschen Nachkriegsschauspieler. In den 50er Jahren war er der deutsche James Dean. Sein Durchbruch in Hollywood gelang 1960 in dem Western "Die glorreichen Sieben". Unvergessen ist auch sein Auftritt in dem Billy Wilder-Klassiker "Eins, zwei, drei". Seit den 70er Jahren konnte Buchholz an diesen Ruhm nicht mehr richtig anknüpfen. Der Rolle des jungen Individualisten entwachsen, kehrte er nach Deutschland zurück. Erst in den letzten beiden Jahren vor seinem Tod hat sich der Weltstar seinem Sohn Christopher - ebenfalls Schauspieler - gegenüber geöffnet und zu Gesprächen vor der Kamera bereit gefunden. Es sind Bekenntnisse eines gebrochenen Mannes geworden, dem die Arbeit als Schauspieler über alles ging. Erzählungen über die Kindheit, die Anfänge beim Theater und die anschließende Filmkarriere. Aber ebenso über die widersprüchlichen Gefühle eines bisexuellen Mannes, der unter Depressionen und Alkoholabhängigkeit litt. Der ein guter Familienvater sein wollte, es aber nicht immer sein konnte. Dass sein Erfolg nicht anhielt, hat Horst Buchholz nie verkraftet. So stellt er sich den Fragen seines Sohnes zwar, weicht aber aus, verleugnet und entzieht sich bis zuletzt. In seinem Versuch, den Vater zu verstehen, befragt Christopher Buchholz auch seine Schwester Béatrice und seine Mutter Myriam, die für diesen Film auch zuvor nie gesehene Szenen aus ihrem Super-8-Archiv zur Verfügung stellt.
(SWR)
Länge: ca. 90 min.
Cast & Crew
- Regie: Christopher Buchholz, Sandra Hacker
- Drehbuch: Christopher Buchholz, Sandra Hacker
- Produktion: Say Cheese Prod., Christopher Buchholz, Sandra Hacker
- Produktionsfirma: SWR, rbb
- Musik: Arnaud Jacquin
- Kamera: Christopher Buchholz, Olivier Distel, Sandra Hacker, Arthur Boisnard
- Schnitt: Jean-Marc Lesguillons