Weiterer Titel: The Gates
1979 legte das Künstlerehepaar Christo und Jeanne-Claude den Entwurf für eine der größten öffentlich zugänglichen Kunstinstallationen der Geschichte vor: eine Abfolge von genau 7.503 aus orange-goldenen Stoffbahnen gefertigten Toren im New Yorker Central Park. Nach einem Vierteljahrhundert Planung und zahlreichen Kontroversen wurde das temporäre Kunstwerk 2005 fertiggestellt. Der Dokumentarfilm von Antonio Ferrera und Albert Maysles begleitet das jahrzehntelange Drängen des Paares, den winterlich düsteren Park in einen lichten, farbenfrohen Garten zu verwandeln. Die Treffen und Gespräche, die die Künstler in den 70er Jahren sowie 2005 mit städtischen Beamten führten, belegen ihr leidenschaftliches Ringen, die Kunst Einzug in den Alltag der New Yorker halten zu lassen. "The Gates" sollte ein Geschenk an die Stadt sein, das Künstlerpaar - das zur Abwechslung ein Projekt in einer vertrauten Umgebung realisieren wollte - finanzierte die Installation ausschließlich aus eigener Tasche. Dennoch dauerte ihre Durchsetzung gute 25 Jahre, was der Ansicht des Paares entspricht, dass ein Kunstwerk nicht nur das Endprodukt ist, sondern auch der Weg dahin, es also den ganzen Produktionsprozess mit einschließt. Im neuen Jahrtausend war es dann so weit: Der neue New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg genehmigte endlich das Projekt der Tore, das den Menschen der Stadt in schwierigen Zeiten Mut und Fantasie zurückgeben sollte. Der Medienrummel war enorm. Trotz anfänglicher Skepsis kamen die orangefarbenen Tore bei der Bevölkerung gut an, lockten im Februar zwei Wochen lang viele Besucher in den Park, die dort Licht und Frohsinn fanden, und bildeten den Hintergrund für buddhistische Zeremonien und Folkloretänze.
(arte)
