Deutsche TV-Premiere: 09.09.2012 (3sat)
Vier Jahre lang begleitete Autor Hanspeter Bäni die Bauernfamilie Epp im Maderanertal. Entstanden ist ein Film über den Überlebenskampf in den abgelegenen Gebieten der Zentralschweiz. Ein Heimatfilm jenseits aller Stereotypen einer heilen Bergwelt, denn alle Probleme der Neuzeit sind längst auch dort angekommen. Die menschlichen Dramen, die sich abspielen, könnten ohne weiteres einem Gotthelfschen Roman entnommen sein. Die Vorboten des Unheils kündeten sich beim Bauern Sepp Epp vor vier Jahren durch starke Schmerzen in den Beinen an. Noch ahnte der Bergbauer aus dem Urner Maderanertal nicht, dass sich ein Drama mit schwerwiegenden Konsequenzen anbahnte. Betroffen davon ist auch seine siebenköpfige Familie, die in den letzten Jahren ohnehin vom Schicksal schwer geprüft wurde: Vor zwei Jahren wurde die Exfrau des Bauern und Mutter der Kinder wegen Mordes verurteilt. Im Winter des gleichen Jahres donnerte eine Schneelawine auf den Weiler Acherli und richtete rund um den Hof kostspielige Schäden an. Immer im Sommer droht Steinschlaggefahr. Einmal wurde die Nachbarin der Familie von einem Stein getroffen und verlor dabei ihr Leben. Auch Schlammlawinen, die die Wege unpassierbar machen, sind in den Sommermonaten keine Seltenheit. Gleichzeitig versiegen langsam die Wasserquellen aus unerklärlichen Gründen auf dem Land der Bergbauernfamilie. Seit Generationen schon leben und arbeiten die Epps in einem engen Talabschnitt des Maderanertales zwischen furchterregenden Felsen. Die Wiesen sind steil und können nur von Hand mit der Sense gemäht werden. Wen wundert's, dass keines der Epp-Kinder sich wirklich vorstellen kann, den Bauernbetrieb zu übernehmen. Mindestens bis zu seinem Ruhestand möchte Sepp Epp das Acherli weiterhin bewirtschaften. Doch auch dieser Wunsch ist mehr als ungewiss, denn sein Arzt stellt dem 60-jährigen Bergbauern eine traurige Diagnose. Der Dokumentarfilm von Hanspeter Bäni erhielt 2012 den Medienpreis des Schweizerischen Bauernverbandes.
(3sat)
Cast & Crew
- Regie: Hanspeter Bäni
- Drehbuch: Hanspeter Bäni