Deutsche TV-Premiere: 07.11.2013 (Bayerisches Fernsehen)
In der Wüste von Arizona gestaltet James Turrell einen erloschenen Vulkan zum größten Kunstwerk auf unserem Planeten. In der Wüste von Arizona, etwa 50 Meilen nördlich von Flagstaff, entsteht seit beinahe einem halben Jahrhundert das größte Kunstwerk unseres Planeten. James Turrell, als Lichtkünstler international bekannt, arbeitet daran, aus einem erloschen Vulkan eine gigantische Skulptur zu machen, den Roden Crater, eine Anlage, in der es Kammern, Gänge, Schächte, Öffnungen gibt, die den Himmel, das Licht, Sonne und Sterne in einzigartiger Weise erfahrbar machen. Dieses epochale Werk steht im Mittelpunkt des Films. Das Gelände um den Roden Crater, zwischen Grand Canyon und Painted Desert, hat Turrell - nach monatelanger Suche mit dem Flugzeug - 1974 gefunden und gekauft. Seitdem verwandelt er den Vulkankegel, ebnet den Kraterrand, lässt Stollen graben, errichtet Plattformen. Er bezieht sich dabei ausdrücklich auf Stätten wie Machu Picchu, die ägyptischen Pyramiden oder die Tempel Yucatans und will mit der Arbeit visuelle und emotionale Erlebnisse ermöglichen, wie sie die Menschen seit der Frühzeit ihrer Geschichte fasziniert haben: Raum, Zeit und Licht als wuchtig direkte, existenziell erschütternde, spirituelle Erfahrung. Der Film von Armin Kratzert und Florian Holzherr zeigt zum ersten Mal ausführlich die fertiggestellten Teile des Roden Crater Projekts und enthält Interviews mit James Turrell, seinen Mitarbeitern, Sammlern wie Donald Hess oder Clifford Einstein sowie dem amerikanischen Turrell-Experten Michael Govan. James Turrell wurde 1943 in Los Angeles als Sohn einer strenggläubigen Quäkerfamilie geboren. Er erwarb schon mit 16 Jahren eine Fluglizenz, studierte Psychologie und Mathematik in Claremont und schloss 1973 ein Kunststudium ab. Seit den 60er-Jahren arbeitete er an "Lichträumen". Berühmt wurde er mit seinen weltweit realisierten "Skyspaces" und "Ganzfeld-Pieces". Skyspaces sind große Kuben, oft in eigens errichteten Gebäuden, mit Öffnungen zum Himmel; die Ganzfeld-Pieces sind geschlossene Räume, manchmal ganze Hallen, die mit farbigem Licht von unsichtbarer Herkunft zu magischen Welten inszeniert werden, in denen Besucher alle Gewissheiten bezüglich Entfernung, Farbe, Licht, Bewegung verlieren.
(BR Fernsehen)
gezeigt bei: Lido (D, 2011)
Cast & Crew
- Drehbuch: Armin Kratzert, Florian Holzherr
- Produktionsauftrag: BR