Deutsche TV-Premiere: 21.03.2002 (arte)
Gewalt, Liebe, Armut, Hass und Verzweiflung - ein Sozialdrama zwischen Big Brother und Lindenstraße nur unendlich genauer und ehrlicher: Der belgische Bühnenkünstler Alain Platel zeigt auf seiner Bühne zwei zweigeschossige Mietshäuser in Originalgröße, die nur durch eine schmale Gasse getrennt sind. Rechts oben wohnt Tosca mit ihren vier halbwüchsigen Kindern, im Erdgeschoss betreibt das Mädchen Kosovo, die aus Montenegro flüchten musste, eine Wäscherei, die auch als Treffpunkt für die Jugendlichen aus der Nachbarschaft dient. Links versucht der Feuerwehrmann Franky, dessen Frau in einer psychiatrischen Anstalt sitzt, mit seinem Sohn Joeri auszukommen und seine hysterische Schwester Mireille vor ihrem Liebhaber zu schützen. Zwei Familien in sozialer Randlage, zwei Alltagsgeschichten aus dem Vorstadtmilieu - ständig wird der Zuschauer mit parallel laufenden Situationen konfrontiert, die immer wieder in Exzesse aus Wut und Gewalt eskalieren. Die Erwachsenen sind überfordert, die Jugendlichen sind perspektivlos und die Sprache in Arne Sierens Textvorlage ist deftig. Dennoch schafft es Alain Platel durch bravouröse Kombination der Stimmungen zwischen Zorn, Ohnmacht und Humor der depressiven und aussichtslosen Geschichten einen Hauch von Optimismus zu verleihen.
"Jedermann ist ein Indianer" ist eine Gemeinschaftsproduktion des Künstlerkollektivs "Les Ballets C. de la B." (Das zeitgenössische Ballett Belgiens) mit dem Genter Jugendtheater Viktoria, und bis auf die allein erziehende Tosca und den Feuerwehrmann Franky werden alle Rollen von Jugendlichen gespielt. Der Soundtrack von "Jedermann ist ein Indianer" ist überwiegend ein Querschnitt durch die Charts des Frühjahrs 1999, der Zeitraum in dem die Produktion entstand. Mehr als 100 Vorstellungen rund um den Globus hat das Ensemble mit dieser Erfolgsproduktion hinter sich. In einer Koproduktion von ZDF Theaterkanal und ARTE entstand eine eigens für das Fernsehen eingerichtete Fassung der Inszenierung, die Peter Schönhofer im Stil einer Fernseh-Reality-Live-Show ins Bild gesetzt hat.
"Jedermann ist ein Indianer" ist eine Gemeinschaftsproduktion des Künstlerkollektivs "Les Ballets C. de la B." (Das zeitgenössische Ballett Belgiens) mit dem Genter Jugendtheater Viktoria, und bis auf die allein erziehende Tosca und den Feuerwehrmann Franky werden alle Rollen von Jugendlichen gespielt. Der Soundtrack von "Jedermann ist ein Indianer" ist überwiegend ein Querschnitt durch die Charts des Frühjahrs 1999, der Zeitraum in dem die Produktion entstand. Mehr als 100 Vorstellungen rund um den Globus hat das Ensemble mit dieser Erfolgsproduktion hinter sich. In einer Koproduktion von ZDF Theaterkanal und ARTE entstand eine eigens für das Fernsehen eingerichtete Fassung der Inszenierung, die Peter Schönhofer im Stil einer Fernseh-Reality-Live-Show ins Bild gesetzt hat.
(arte)