Die deutsche Chemikerin Dr. Karla Ahansal aus Lindau am Bodensee hat in der marokkanischen Sahara eine neue Heimat gefunden. Ihr Mann Brahim ist ein ehemaliger Nomade und ein echter Wüstensohn. Karla lernt ihren Mann vor über zwölf Jahren bei einer Tour in der Sahara kennen. Brahim ist einer der Kameltreiber, die die Touristengruppe begleiten. Die beiden verlieben sich. Lange Zeit pendelt Karla zwischen Lindau und Südmarokko, bis sie und Brahim 2008 heiraten. Ihr Leben ist seitdem von starken Gegensätzen geprägt: Klima, Geografie, Kultur, Sprache und Lebensart könnten unterschiedlicher kaum sein. Die Familie gründet eine Karawanserei am Rande der Sahara. Sie lebt von Wüstentouren, die sie für Touristen organisiert und durchführt. Karla ist in der Sahara angekommen und liebt ihr neues Leben. Dennoch verbringt sie weiterhin viel Zeit in Deutschland. Etwa drei Monate jährlich lebt sie mit ihrer inzwischen neunjährigen Tochter Zahra in Lindau am Bodensee. Dort arbeitet Karla als Heilpraktikerin. Sie hat einen festen Patientenstamm. Das Geld braucht die Familie dringend für die Karawanserei. Den Rest des Jahres verbringt Karla in Marokko. Die kleine Zahra wächst mit zwei Kulturen und drei Sprachen auf: Deutsch, Arabisch und Tamazight (Berbersprache). "Karla und der Kameltreiber" zeigt den Alltag von Karla und ihrer Familie in seinen verschiedenen Facetten. Er taucht ein in ein ungewöhnliches Leben zwischen zwei unterschiedlichen Kulturen. Der Film begleitet die Familie, die vor einer großen Herausforderung steht: Um die Familie finanziell besser abzusichern, setzt Brahim auf die Landwirtschaft als zweites Standbein. Er baut Dattelpalmen und Wassermelonen an. Wassermelonen in der Wüste - kann das gutgehen? Gedreht wurde für den Film ein Jahr lang in Lindau am Bodensee und in der südmarokkanischen Sahara.
(SWR)
Länge: ca. 60 min.
Deutsche TV-Premiere: 21.03.2019 (SWR Fernsehen)
Cast & Crew
- Drehbuch: Mouhcine El Ghomri