Originalpremiere: 1966
FSK 16
Länge: ca. 90 min.
Baron Holberg und seine reizende Tochter Doris sind ein perfektes Diebespaar und haben sich auf die Juwelen reicher Damen spezialisiert. Beim Beutezug in einem Luxushotel verliebt sich die flotte Diebin zum Leidwesen ihres Vaters jedoch in einen jungen Aristokraten aus England, der auch noch Rechtsanwalt ist - das hat turbulente und für alle Beteiligte aufregende Folgen. Baroness Doris Holberg ist der ganze Stolz ihres Vaters. Die junge Dame sieht nicht nur entzückend aus, sie hat auch so geschickte Finger, dass die beiden Gauner glänzend von ihren einträglichen Diebeszügen durch Hotels der Extraklasse leben können. Bei einem Beutezug in einem Luxushotel am Meer verliebt sich Doris allerdings in den englischen Rechtsanwalt Robert Hammond, der ihr stürmisch den Hof macht. Ihr Vater sieht das gar nicht gern, will er doch seine fingerfertige Tochter nicht an den jungen Aristokraten verlieren. Und so erzwingt er die überstürzte Abreise. Das aber hilft nur wenig, denn Doris beginnt bald als Mannequin zu arbeiten, um auf diesem Weg nach England zu kommen. Nach einigen Abenteuern gelangt sie tatsächlich auf den Landsitz von Lord und Lady Hammond - und in die Arme ihres geliebten Robert. Ihr Vater gibt nicht auf und verfolgt Doris hartnäckig, um sie zurückzugewinnen. Auf einer Party greift Doris für ihn erneut zu. Ausgerechnet Robert sorgt unfreiwillig dafür, dass sie ertappt wird und vor Gericht kommt. Nun muss der junge Anwalt beweisen, was er als Verteidiger wert ist. Edgar-Wallace-Regisseur Alfred Vohrer (1914-1986) inszenierte diese amüsante Gaunerkomödie mit einer gehörigen Portion Ironie. Dafür sorgt insbesondere das exzellente Vater-Tochter-Gespann Senta Berger / Martin Held, die mit Eleganz, Raffinesse und Glücksrittermentalität ihrem Geschäft nachgehen. "Lange Beine - lange Finger" war das vorletzte Projekt, das Senta Berger mit dem deutschen Erfolgsproduzenten Artur Brauner realisierte, mit dem sie sich nach gemeinsamen Filmen wie "Das Testament des Dr. Mabuse", "Der brave Soldat Schwejk" und "Es muss nicht immer Kaviar sein" zerstritten hatte. Ihr Leinwandpartner Martin Held (1908-1992) wurde 1954 durch seine Darstellung des Reinhard Heydrich in Alfred Weidemanns "Canaris" bekannt und brillierte u. a. in Wolfgang Staudtes Nachkriegsdrama "Rosen für den Staatsanwalt" und in der Gaunerkomödie "Die Herren mit der weißen Weste".
(BR Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Alfred Vohrer
- Drehbuch: Peter Lambda, Eberhard Keindorff, Johanna Sibelius
- Produktion: Artur Brauner, Peter Hahne, Harald Zimmer
- Musik: Martin Böttcher
- Kamera: Karl Löb
- Schnitt: Jutta Hering
- Maske: Fredy Arnold
- Regieassistenz: Eva Ebner
- Ton: Gerhard Müller