15 Jahre sind die Mannheimer Hitlerjungen, zu klein, um Gewehr und Panzerfaust zu tragen, als sie am 20. April 1945 begeistert in den Krieg ziehen. Wenig später sind sie Gefangene der Franzosen, unterwegs in offenen Güterwaggons, nach Tulle in der Corrèze. Die Bevölkerung der Stadt stürzt sich mit Knüppeln auf sie - Rache für ein Massaker der SS-Division "Das Reich". Beinahe zwei Jahre schuften die Jungen auf Bauernhöfen im nahegelegenen Pompadour. Aus Feindschaft wird eine menschliche Begegnung: zwischen deutschen Stadtkindern und französischen Bauern. Einige der Patrons nehmen sich der verstörten 15-Jährigen elterlich liebevoll an. Ein Junge allerdings wird wie ein Tier gehalten. Im Jahr ihres 75. Geburtstages reisen drei der Mannheimer nach Pompadour. Helmut Graf, Karl Heinz Mehler und Kurt Rockenfeller treffen die Kinder der verstorbenen Patrons, die Gespräche sind freundschaftlich - und schmerzhaft. Die Deutschen durchleben noch einmal ihre Gefangenschaft, und sie stellen sich den Geschichten vom Leid der Franzosen. Im Erzählen wird deutlich, daß die deutsch-französische Aussöhnung bereits damals, gleich nach dem Krieg, begann.
(SWR)
Länge: ca. 89 min.
Cast & Crew
- Drehbuch: Ulla, Winfried Lachauer