Dem peniblen Hofrat Geiger fällt es wie Schuppen von den Augen: Die kesse 17-jährige Mariandl, die ein Musikstipendium in seinem Amte beantragt hat, ist seine eigene Tochter! Der Gedanke, ihr Vater zu sein, gefällt ihm ausnehmend gut. So reist er ihr in die heimatliche Wachau nach, wo das Wiedersehen mit Mariandls Mutter zunächst wenig erfreulich verläuft. Marianne Mühlhuber (Waltraut Haas) ist als Köchin und Kellnerin die gute Seele vom Gasthof "Zur Goldenen Gans" in der Wachau und alleinerziehende Mutter ihrer mittlerweile 17-jährigen Mariandl (Cornelia Froboess). Der Gasthof, der dem alten knorrigen Windischgruber (Hans Moser) gehört, ist ziemlich pleite. Das Geld ist also knapp und so hat Mariandl, die Musik studieren will, ein Stipendiumsgesuch beim zuständigen Wiener Ministerium eingereicht. Als ihr Gesuch abgelehnt wird, schaut sie - kess wie sie ist - persönlich im Amte vorbei, um die Gründe zu erfahren. Dabei trifft sie zunächst auf den Sekretär Peter Hofer (Peter Weck), dessen neuer Chef Hofrat Geiger (Rudolf Prack) sich dann persönlich der doch noch aufgetauchten Akte Mühlhuber annimmt. Bei gründlicher Prüfung der Aktenlage dämmert Geiger, dass Mariandl seine eigene Tochter ist - vor 18 Jahren verbrachte Geiger als Soldat einige selige Urlaubswochen mit der jungen Marianne Mühlhuber in der "Goldenen Gans". Geiger, immer noch Junggeselle, erinnert sich an jene schöne Zeit mit Marianne, aber auch der Gedanke, Mariandls Vater zu sein, gefällt ihm sehr. Er reist dem jungen Mädchen nach Dürnstein in die Wachau nach. Marianne ist im Begriff, dem Werben des reichen Hoteliers Gustl Pfüller (Gunther Philipp) nachzugeben, um ihrer schwierigen finanziellen Lage zu entkommen. Das gefällt weder Opa Windischgruber (Hans Moser) noch ihrer Tochter, und Hofrat Geiger ist natürlich auch enttäuscht. Ganz so kampflos will er dann doch nicht von dannen ziehen. Schließlich kommen sich Geiger und Marianne wieder näher, und auch zwischen Mariandl und Peter Hofer, der inzwischen in Dürnstein aufgetaucht ist, knistert es heftig. Mit "Mariandl" inszenierte Werner Jacobs (1909 - 1999) einen heiteren Unterhaltungsklassiker mit starkem Heimatfilm-Einschlag und reizendem österreichischen Lokalkolorit der idyllischen Wachau. Auch die Besetzung lässt für Freunde und Kenner deutscher Nachkriegskomödien keine Wünsche offen: Conny (Cornelia) Froboess, Peter Weck, Rudolf Prack, Waltraut Haas, Gunther Philipp, Hans Moser - alles, was Rang und Namen hat, ist hier vertreten. Das berühmte Titellied "Mariandl" von Hans Lang und Kurt Nachmann singt Cornelia Froboess selbst, es wurde zu einem ihrer größten Hits in ihrer Zeit als Schlagersängerin. Vorlage: nach dem Bühnenstück "Der Hofrat Geiger" von Martin Costa...
(MDR)
Länge: ca. 85 min.
Deutscher Kinostart: 25.08.1961
Original-Kinostart: 25.08.1961 (A)
FSK 6
Film einer Reihe:
- Mariandl (A, 1961)
- Mariandls Heimkehr (A, 1962)
Neuverfilmung von: Der Hofrat Geiger (A, 1947)
siehe auch: Alte Liebe - Neues Glück (A, 1996)
Cast & Crew
- Regie: Werner Jacobs
- Drehbuch: Janne Furch
- Produktion: Felix R. Fohn, Fred Kollhanek, Karl Schwetter, Sascha-Verleih, Herbert Gruber
- Produktionsauftrag: BR
- Musik: Johannes Fehring, Hans Lang
- Kamera: Elio Carniel
- Schnitt: Arnfried Heyne
- Szenenbild: Fritz Jüptner-Jonstorff, Alexander Sawczynski
- Maske: Frieda Jungwirth, Leo Umyssa, Felix Wurzel
- Kostüme: Gerdago
- Regieassistenz: Margrith Spitzer
- Ton: Herbert Janeczka