Am 30. Dezember 1929 erlebte "Mutter Krausen's Fahrt ins Glück" im Alhambra-Kino auf dem Berliner Kurfürstendamm seine Premiere und war einer der größten Filmerfolge des Jahres. Regisseur Phil Jutzi hatte zuvor den semidokumentarischen Arbeiterfilm "Hunger in Waldenburg" (1929) im schlesischen Kohlerevier Waldenburg gedreht. Aufgrund seiner klassenkämpferischen Tendenz konnte dieser Film jedoch nur in einer stark gekürzten Fassung gezeigt werden. Mit dieser Filmerfahrung war Phil Jutzi an die Dreharbeiten für "Mutter Krausen's Fahrt ins Glück" gegangen, der sowohl im Berliner Stadtteil Wedding wie auch in den Studios der Jofa-Ateliers in Berlin-Johannisthal entstand. Der Kommunist Otto Nagel, der im künstlerischen Beirat des Films war, schildert die Produktionsgeschichte in einem Zeitungsbeitrag: "[...] Zum ersten Mal hat hier eine Gruppe proletarischer Filmleute die Möglichkeit gehabt, einen Film zu drehen. Es ist selbstverständlich, dass [in] diesem Film, falls er dem verstorbenen Heinrich Zille gerecht werden sollte, sein Milljöh, seine Typen unverfälscht dargestellt werden mussten. In den proletarischen Elendsbezirken, vor allem am Wedding, fand Zille seine Motive, hier leben die Menschen, die er in seinen Bildern dargestellt hat. Was lag also näher, als dorthin zu gehen und in den Wohnungen, Kneipen, auf den Höfen, Rummelplätzen, Straßen, Lumpenstampen die Aufnahmen zu machen und die originalen Zille-Menschen mitspielen zu lassen. [...]" ("Mit der Kamera am Wedding" / "Die Welt am Abend", 30. Dezember 1929)...
(arte)
Länge: ca. 105 min.
Deutscher Kinostart: 30.12.1929
Cast & Crew
- Regie: Phil Jutzi
- Drehbuch: Willy Döll, Jan Fehtke
- Produktion: Filmmuseum München, Willi Münzenberg, Stefan Drößler
- Produktionsfirma: Prometheus Film-Verleih und Vertrieb GmbH (Berlin), Prometheus Film-Verleih und Vertrieb GmbH (Berlin)
- Musik: Michael Gross
- Kamera: Phil Jutzi
- Szenenbild: Robert Scharfenberg, Carl Haacker
- Sonstige Mitwirkende: Filmmuseum München