Mahmoud und Malika Gania sind Nachkommen einer westafrikanischen Sklavenfamilie, die zu den Begründern der Gnawa-Gemeinschaft von Essaouira gehörte. Sie sind Hüter und Bewahrer eines einzigartigen Heilungsrituals und zählt zu den angesehensten Maâlems (Meistern) ihrer Generation. Der 90-minütige Dokumentarfilm begleitet die rituellen Handlungen einer Lila de Derdeba ("Nacht der Besessenheit") im Privathaus der Familie in eindrucksvollen Bildern. Die Tochter Mahmouds soll dabei von bösen Geistern geheilt werden. Bekannt geworden sind die Gnawa insbesondere aufgrund ihrer rhythmusbetonten, meditativen Musik. In Essaouira und Umgebung wird diese Musik besonders gepflegt, wo auch einmal im Jahr Gnawa-Festival stattfindet. Zu den wichtigsten Instrumenten gehören Langhalslauten wie die Gimbri und Trommeln. In dieser wichtigsten Zeremonie, die aus Musik und ritualisierten Tänzen besteht und die ganze Nacht dauert, werden böse Geister vertrieben und andere angerufen. Sie erfüllt den therapeutischen Zweck der Selbstheilung für die Teilnehmer, die in Trance fallen. Die Erinnerung an die eigenen schwarzafrikanischen Wurzeln spielt dabei eine wichtige Rolle. Für die Gemeinschaft gilt diese Zeremonie als symbolische Wiederholung der Weltschöpfung, die tief in ihren afrikanischen Mythen verankert ist.
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Länge: ca. 80 min.
Deutsche TV-Premiere: 28.10.2012 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Frank Cassenti