Auf der Suche nach einer Heimat machten sich vor 150 Jahren 90 Baster-Großfamilien auf den Weg nach Norden und erreichten 1871 Rehoboth - angeführt von ihrem Oberhaupt Kaptein Hermanus van Wyk. 35.000 Baster leben heute in Rehoboth, Zentralnamibia. Ihr Name kommt von "Bastard" - eigentlich ein Schimpfwort, aber sie tragen ihn mit Stolz. Ihre Vorfahren sind weiße europäische Kolonialherren und Schwarzafrikanerinnen. Für die Weißen zu schwarz, für die Schwarzen zu weiß. Konflikte und Kriege schweißten sie zusammen zu einer starken Gemeinschaft. Über hundert Jahre schafften es die Baster, Tradition und Unabhängigkeit zu bewahren. 1990 wurde ihnen mit der Gründung Namibias die Autonomie aberkannt. Auch die Globalisierung hinterlässt ihre Spuren: Traditionelle Baster-Kleidung, ein Relikt aus der Kolonialzeit, weicht westlicher Mode, chinesische Elektronik und Plastik vertreiben Handwerksbetriebe. Viehzüchter verdienen ihren Lebensunterhalt heute in der Industrie oder im Finanzwesen. Die Mehrheit pendelt täglich in die Hauptstadt Windhoek. Doch die Baster wollen ihre Kultur erhalten. Chaldun van Wyk ist ein direkter Nachfahre des ehemaligen Oberhauptes. Er ist traditioneller Viehzüchter und gleichzeitig IT-Spezialist. Seine Frau Elista hat deutsche Wurzeln. Ihr Urgroßvater Hugo kam Ende des 19. Jahrhunderts als Soldat der deutschen Kolonialmacht nach Basterland. Die Familie van Wyk gewährt einen Einblick in ihren Alltag, ihre traditionellen Feste und ihre besondere Beziehung zu Pferden. Sie erzählen von der wechselvollen Geschichte der Baster.
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Weiterer Titel: Basterland
Länge: ca. 43 min.
Deutsche Streaming-Premiere: 04.06.2023 (arte.tv)
Deutsche TV-Premiere: 18.06.2023 (arte)
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Cast & Crew
- Regie: Marian Kiss, Julia Csabai