Gibt es ein Land, das keine Staatsgrenzen hat? Ein Land, dessen Staatsangehörigkeit man einfach erwerben kann, indem man sich selbst dafür entscheidet? Ein Land, in dem der Humor und das Spielerische die Politik bestimmen? Der Filmemacher Kristof Kannegießer macht sich auf die Reise durch "Nowa Amerika", das all diese Eigenschaften zu besitzen scheint. Nowa Amerika, das von seinem Staatsgründer, dem Künstler Michael Kurzwelly, als "das Land dazwischen" bezeichnet wird. Es liegt in der deutsch-polnischen Grenzregion rund um Frankfurt/Oder und Slubice. Wo das Land aufhört, weiß niemand genau. Es hat ja keine fest definierten Grenzen. Nowa Amerika ist eine Wirklichkeitskonstruktion. Aber Nowa Amerika existiert nicht in den Köpfen von Menschen und auf der Landkarte. Mittlerweile sind es über 300 Aktivisten, die Nowa Amerika als ein Netzwerk bürgergesellschaftlicher und kultureller Arbeit nutzen. Sie organisieren interkulturelle Zusammentreffen, sie versuchen, den Tourismus in der strukturschwachen Region zu stärken und führen Projekte zur Aufarbeitung der Geschichte ihrer Region an Schulen durch. In den letzten Jahren ist vor allem die Arbeit mit Flüchtlingen in den Mittelpunkt gerückt. Auf seiner Reise durch das Land begegnet Regisseur Kristof Kannegießer verschiedenen Nowa Amerikanern, trifft eine Familie, die aus den USA nach Nowa Amerika umgezogen ist, er eröffnet ein Konto auf der Zeitbank, schaut sich das Parlament an und macht Urlaub in der "Weißen Zone", dem nowa-amerikanischen Urlaubsparadies. Ein Roadmovie durch ein unbekanntes Land.
(SWR)
Länge: ca. 60 min.
Deutsche TV-Premiere: 11.10.2017 (SWR Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Kristof Kannegiesser
- Drehbuch: Kristof Kannegiesser
- Musik: Axel Huber
- Kamera: Kristof Kannegiesser, Guido Kilbert, Dietmar Ratsch
- Schnitt: Matthias Scharfi