Mal ziehen Hollywood und das Pentagon am gleichen Strang, mal geraten sie aneinander - wie das Beispiel Vietnam gezeigt hat. Durch die Prüfung von Drehbüchern oder die Analyse von Video- und Rollenspielen versuchen sie sich ständig gegenseitig zu überzeugen und zu überwachen. Seit Bestehen der US-Filmindustrie hat die amerikanische Armee an der Unterstützung von Kriegs- und Kampffilmen großes Interesse gezeigt. Die Verbindungen zwischen Studios und Streitkräften wurden während des Ersten Weltkrieges aufgebaut und während des Zweiten Weltkrieges intensiviert. Zur Zeit des Vietnam-Krieges kühlten sie ab, erlebten aber unter der Präsidentschaft von Ronald Reagan einen Aufschwung. Der Erfolg von "Top Gun" war der Anfang einer neuen Ära der Zusammenarbeit. Seit den 80er Jahren befasst sich Hollywood wieder verstärkt mit vergangenen Kriegen und macht von der US-Armee bereitwillig zur Verfügung gestellte Militärbasen, U-Boote und Flugzeugträger zu Schauplätzen der Handlung. Im Gegenzug haben Militärexperten Mitspracherecht bei den Drehbüchern - mehr als 200 werden pro Jahr geprüft. Bei dieser Zusammenarbeit verfolgt jede Seite ihre eigenen Ziele. Die Studios möchten erfolgreiche Filme mit möglichst geringem Budget produzieren. Das Pentagon möchte sein Image verbessern, das Verteidigungsbudget rechtfertigen und neue Rekruten werben. Mittlerweile bekunden die Streitkräfte auch gesteigertes Interesse an Hollywoods Know-how in Sachen Digital Imaging und Simulation.
(arte)
Länge: ca. 88 min.
Deutsche TV-Premiere: 29.10.2004 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Maurice Ronai, Emilio Pacull