Für sein Konzert 1987 legte Paul Simon in Harare, der Hauptstadt von Südafrikas Nachbarland Simbabwe, einen Zwischenhalt ein. Nach einigen mit der Vokalgruppe Ladysmith Black Mambazo und ihren südafrikanischen Musikern vorgetragenen Titeln begrüßt Paul Simon Hugh Masekela auf der Bühne. Es ist ein hoch emotionaler Augenblick, der sich ein wenig später wiederholt, als Miriam Makeba eintrifft. Beide Musiker durften sich damals wegen ihres Widerstandes gegen die Apartheid seit fast dreißig Jahren nicht mehr in ihrem Heimatland aufhalten. Von den 14.000 Menschen sind mehrere Hundert eigens aus dem Nachbarland Südafrika angereist. Als Masekela "Bring Him Back Home", einen leidenschaftlichen Aufruf zur Befreiung des schwarzen Aktivisten Nelson Mandela, anstimmt, antwortet ihm das Publikum lautstark im Chor. Später versetzt "Mama Africa", wie Miriam Makeba auch genannt wird, mit einer bewusst langsamen Version von "Soweto Blues" ihrerseits die Menge in helle Begeisterung. Dieses Klagelied komponierte Hugh Masekela nach dem blutigen Aufstand von Soweto im Jahr 1976. Paul Simon steht ihm in nichts nach: Er selbst wurde von der Regierung in Pretoria auf die Schwarze Liste gesetzt, weil er nach Südafrika gereist war, um Einspielungen mit profilierten schwarzen Musikern zu machen. Dabei entstand eines seiner politisch engagiertesten Stücke: "Homeless". Durch die Bilder, die in dieser verfilmten Fassung hinzugefügt wurden, kommt der politische Gehalt von Simons Musik noch deutlicher zum Ausdruck. Dieses Konzert feiert die Harmonie zwischen den Völkern, zwischen Musik und Politik.
(arte)
Weiterer Titel: Paul Simon
Länge: ca. 90 min.
Cast & Crew
- Regie: Michael Lindsay-Hogg
- Produktion: Cherie Fortis, Ian Hoblyn
- Regieassistenz: Rory Kilalea