Ein Film über die (Un-)Möglichkeit der Liebe, mit der Kraft eines der großen dramatischen Gedichte der Weltliteratur: Robert Stadlober ist "Peer Gynt", Henrik Ibsens nordischer Faust - ein Erlebnis! Wahrheit, Wahn, Phantasie, Wunsch und Realität verschwimmen, wenn Peer Gynt in immer neue Abenteuer stürzt. Dem Kaleidoskop von Eindrücken und Geschichten die eigene Identität einzuimpfen, das bestimmt die reizvoll-provozierende Dramatik von Ibsens "Peer Gynt". Regisseur Uwe Janson verlegt den Ort der Handlung des ursprünglich für das Theater geschriebenen Stückes: Peers rastlose "Flucht nach vorn" ist bei Janson eine Reise entlang von Gewässern, in denen sich Peers Phantasie spiegelt. Begegnungen mit bizarren Gestalten fungieren als Weichensteller für die weiteren Verzweigungen seines Lebensweges, geben den Blick frei auf Peers innere Tumulte und die zahlreichen Persönlichkeiten, die ihm innewohnen. "Peer Gynt" wird auch als "Faust des Nordens" bezeichnet, dem Mephisto offensichtlich in der ruhelosen Seele sitzt. Robert Stadlober als Hauptdarsteller gibt Peer einen spitzbübischen Charakter, schillernd, rebellisch und emotionsgeladen. Bereits als junger Peer ist er auf der Suche nach der Liebe, jedoch immer begleitet von der Urangst des durch den mephistophelischen \u201eKnopfgießer\u201c personifizierten Todes, verkörpert von Ulrich Mühe. Peers Mutter Aase (Susanne-Marie Wrage) und seine große Liebe Solvejg (Karoline Herfurth) bilden die beiden weiblichen Bezugspunkte seiner dramatischen Existenz, deren Lebenszickzack ihn zurück zu seinen Ursprüngen führt, auf der Suche nach der Liebe als einzig mögliche Erlösung von Lebensgier und Tod. Peer erlebt sich als Zwiebel, schalenreich, aber kernlos: als Mensch ohne Persönlichkeit. Es ist die Lebensreise eines Träumers, der \u201esich selbst genug\u201c ist, ohne jemals wirklich \u201eer selbst\u201c zu sein - einer, der sich mit Lügen und Betrügereien durchs Leben schummelt. Vor lauter Selbstverwirklichung hat er das Leben verpasst und erkennt, dass sein Ich auf der Strecke geblieben ist.
(ZDFtheaterkanal)
Länge: ca. 81 min.
Deutscher Kinostart: 14.12.2006
Deutsche TV-Premiere: 13.12.2006 (arte)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Uwe Janson
- Drehbuch: Henrik Ibsen, Uwe Janson
- Produktion: Wolfgang Bergmann, Siegfried Kamml, Rolf Klaussner, Meike Klingenberg, Ayescha Jörns, Jutta Schiek
- Regieassistenz: Madeleine von Taysen
- Ton: Raoul Grass, Noemi Hampel, Sabrina Naumann, Andreas Otto, Peter Roigk