Australien im Jahr 1900. Im vornehmen Mädchenpensionat von Mrs. Appleyard werden nur Bewerberinnen aus sehr gutem Hause aufgenommen. Unter der strengen Aufsicht der Direktorin lernen sie dort, wie sich Frauen in der viktorianischen Gesellschaft zu benehmen haben. Am Valentinstag veranstaltet das Pensionat einen Ausflug zum Hanging Rock, einer bizarren Felsformation im australischen Busch, die den Aborigines heilig ist.
Die Stimmung unter den Mädchen ist ausgelassen. Um die Mittagszeit lässt sich die Gruppe in Sichtweite des Bergmassivs zum Picknick nieder. Während die anderen sich in der flirrenden Mittagshitze unter die schattigen Bäume flüchten, brechen die drei ältesten Mädchen Irma , Marion und die schöne Miranda (Anne-Louise Lambert) zu einer kleinen Wanderung zum Hanging Rock auf. Die jüngere Edith und eine Lehrerin schliessen sich ihnen an.
Stunden später kehrt Edith allein zum Rest der Gruppe zurück - aufgelöst, verwirrt und ohne sich an etwas erinnern zu können; die anderen Frauen bleiben verschwunden. Tagelange Suchaktionen sind erfolglos. Schliesslich finden zwei junge Männer die bewusstlose Irma in den Felsen. Auch sie kann sich an nichts erinnern.
Die Stimmung unter den Mädchen ist ausgelassen. Um die Mittagszeit lässt sich die Gruppe in Sichtweite des Bergmassivs zum Picknick nieder. Während die anderen sich in der flirrenden Mittagshitze unter die schattigen Bäume flüchten, brechen die drei ältesten Mädchen Irma , Marion und die schöne Miranda (Anne-Louise Lambert) zu einer kleinen Wanderung zum Hanging Rock auf. Die jüngere Edith und eine Lehrerin schliessen sich ihnen an.
Stunden später kehrt Edith allein zum Rest der Gruppe zurück - aufgelöst, verwirrt und ohne sich an etwas erinnern zu können; die anderen Frauen bleiben verschwunden. Tagelange Suchaktionen sind erfolglos. Schliesslich finden zwei junge Männer die bewusstlose Irma in den Felsen. Auch sie kann sich an nichts erinnern.
(SRF)
hnlich wie Joan Lindsay, auf deren Bestsellerroman aus dem Jahr 1967 der Film basiert, spart Regisseur Peter Weir mit Erklärungen und lässt vieles offen. Wichtiger als grelle Effekte und Auflösung sind ihm unterschwellige Stimmungen und schwelende Konflikte, die das Klima in der strengen viktorianischen Erziehungsanstalt von Mrs. Appleyard prägen. Joan Lindsay, die 1984 starb, hatte testamentarisch verfügt, dass das erklärende Schlusskapitel ihres Romans erst am dritten Valentinstag nach ihrem Tod veröffentlicht werden durfte. "Horror kann auch im Gewand eines schönen Sommertags daherkommen", schrieb die "New York Times" über "Picknick am Valentinstag". In der Tat kommt Peter Weirs atmosphärisch dichter Film auf leisen Sohlen daher - ohne die gängigen Bilder des Genres. Peter Weir wurde 1944 in Sydney geboren. 1974 erregte er mit der fantastischen Komödie "Die Autos, die Paris auffraßen" weltweites Aufsehen. Im Jahr darauf entstand "Picknick am Valentinstag", der zum erfolgreichsten australischen Film der 70er Jahre avancierte. Für "Wenn der Klempner kommt" (1979) und "Gallipoli - An die Hölle verraten" (1981) erhielt Weir zahlreiche Auszeichnungen. In den 80er Jahren ging Weir nach Hollywood. "Der einzige Zeuge" mit Harrison Ford war 1986 für acht Oscars, darunter für den besten Film und die beste Regie, nominiert. "Der Club der toten Dichter" (1989), "Green Card - Scheinehe mit Hindernissen" (1990) und "Die Truman-Show" (1998) waren weitere Welterfolge. Mit "Master & Commander - Bis ans Ende der Welt" (2003), schaffte er es 2004 auf insgesamt zehn Oscar-Nominierungen. Die unheimliche Stimmung in "Picknick am Valentinstag" ist hauptsächlich das Werk von Kameramann Russell Boyd, der für seine hervorragenden Aufnahmen mehrere Auszeichnungen erhielt, darunter den britischen BAFTA. Boyd, geboren 1944, spielt förmlich mit der gleißenden australischen Mittagssonne und den hellen, viktorianischen Gewändern der Schülerinnen und lädt die scheinbar idyllischen Bilder mit knisternder Spannung auf. Der Bezug zwischen der erwachenden, von den prüden Moralvorstellungen unterdrückten Sexualität der Mädchen und der urwüchsigen-unheimlichen Kraft der wilden Natur wird betont, indem Traumsequenzen und Naturbilder ineinander übergehen und die Grenze zwischen Fantasie und Wirklichkeit verschwimmt. Die Gruseleffekte in "Picknick am Valentinstag" stecken in harmlosen Details, in einem Sonnenstrahl, einem Mädchenlachen oder den leitmotivischen Aufnahmen vom bizarren Felsmassiv Hanging Rock. Gänsehaut garantiert zudem Bruce Smeatons Filmmusik, die der berühmte Panflötist Gheorghe Zamfir intoniert.
(arte)
Länge: ca. 115 min.
Internationaler Kinostart: 08.08.1975
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Peter Weir
- Drehbuch: Cliff Green
- Produktion: Hal McElroy, Jim McElroy, Patricia Lovell, McElroy, Bac Films Distribution, South Australian Film Corporation, British Empire Films Australia, Picnic Productions Pty. Ltd.
- Produktionsfirma: The Australian Film Commission
- Musik: Gheorghe Zamfir, Ludwig van Beethoven, Bruce Smeaton
- Kamera: John Seale, Russell Boyd, David Copping
- Schnitt: Max Lemon
- Maske: Elizabeth Mitchie
- Kostüme: Judith Dorsman
- Regieassistenz: Kim Dalton, Mark Egerton, Ian Jamieson
- Ton: Sherry Bell