Originalpremiere: 24.05.2012
Deutsche TV-Premiere: 13.05.2015 (arte)
Juan und Nathalia sind ein junges wohlhabendes Paar, das sich ein schönes Anwesen auf dem Land gekauft hat. Dort möchten sie mit ihren beiden kleinen Kindern Rut und Eleazar leben. Während die Kinder das Leben in der Natur genießen, gibt es Brüche in der Beziehung der Eltern, Missverständnisse und Vorwürfe, die sich vor allem immer wieder um das Sexualleben der beiden drehen, das Juan als langweilig und lustlos empfindet. Außerdem zeigt Juan manchmal die seltsame Anwandlung, auf die Hunde einzuprügeln, die zum Anwesen gehören - und zwar bevorzugt auf jenes Tier, das er am meisten liebt. Die Sehnsucht nach einer Idylle und nach einem Leben in Harmonie mit der Natur erweist sich als trügerisch, denn das Haus wird im wörtlichen und bildlichen Sinne von einem Dämon heimgesucht. Carlos Reygadas' radikale Kunstkinoreise geht mit "Post Tenebras Lux" in die nächste Runde. Ein Film, der in fast jeder Beziehung extrem ist - anspruchsvoll, assoziativ, erschreckend und gegen jede narrative Konvention. Der autobiografische Film wurde in Mexiko, England, Spanien und Belgien an den Orten gedreht, an denen der Regisseur lebte. Reygadas manifestiert die Verschiebung der Welt durch seine sprunghafte Erzählweise, seine Verherrlichung der Natur und die exzellente Kameraarbeit (Alexis Zabe), bei der die gewählte Optik mit einem speziellen Effekt stets für eine Brechung innerhalb der Bilder sorgt.
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