Mit dokumentarischen Mitteln erzählt der Filmemacher Mohamed El Khatik, wie er seiner verstorbenen Mutter von Frankreich nach Tanger folgt. In einem alten Renault 12, einem Auto, das in den 70er Jahren das Transportmittel vieler Marokkaner war, durchquert er Frankreich und Spanien, um in Marokko sein Erbe anzutreten. In seinem Dokumentarfilm stellt Mohamed El Khatik die Frage nach der Identität und nach der Beziehung zwischen Frankreich und Nordafrika. Auf dem Weg von Orleans nach Tanger bereitet sich der Sohn auf das vor, was ihn jenseits des Mittelmeers erwarten wird. Ausgehend vom Antritt des materiellen Erbes, geht es um kulturelle Verwurzelung und Identität in der heutigen Zeit, um die Geschichte einer Generation, die in den 70er Jahren in Frankreich geboren wurde, weil ihre Eltern zur Einwanderung gezwungen waren. Durch die Auseinandersetzung mit der eignen Zerrissenheit wirft Mohamed Fragen auf, die an gesellschaftlicher Brisanz bis heute nichts verloren haben.
(arte)
Mit seinem Dokumentarfilm knüpft der Schauspieler und Theatermann Mohamed El Khatib an sein Stück "Finir en beauté" an, das 2015 beim Theaterfestival Avignon Erfolge feierte. Seine Art, die Realität künstlerisch zu sublimieren und mit Witz und Emotionalität erlebbar zu machen, rückt ihn in die Nähe von Regisseuren wie Avi Mograbi oder Nanni Moretti.
(arte)
Länge: ca. 79 min.
Deutsche TV-Premiere: 15.07.2020 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Mohamed El Khatib
- Drehbuch: Mohamed El Khatib