1975 lernt Donald Woods, Chefredakteur einer südafrikanischen Zeitung, den schwarzen Anti-Apartheid-Kämpfer Steve Biko kennen. Nach anfänglicher Skepsis entwickelt sich zwischen den beiden Männern eine Freundschaft, durch die Woods die Augen für die unerträglichen Lebensbedingungen der Schwarzen geöffnet werden. Biko hatte sich 1972 an der Gründung des Black Community Program (BCP) beteiligt und trat bei großen öffentlichen Versammlungen auf. Die Apartheid-Regierung hatte seit 1973 einen "Bann" über ihn verhängt, der mit scharfen Auflagen verbunden war: Er wurde überwacht, durfte seine Heimatstadt nicht verlassen und nicht mit mehr als einer Person gleichzeitig sprechen. Als Biko zwei Jahre später bei einer Straßensperre verhaftet, gefoltert und Tage später getötet wird, radikalisiert sich auch Woods' Verhältnis zum Apartheid-Staat. Woods wird ebenfalls zur "banned person" erklärt, unter Hausarrest gestellt und überwacht. Da es für ihn in Südafrika keine Zukunft mehr gibt, flieht er 1977 mit seiner Frau Wendy und ihren fünf Kindern über die Grenze - mit wenig mehr im Gepäck als ein paar persönlichen Gegenständen und dem Manuskript von Woods Biografie über seinen toten Freund Steve Biko. "Schrei nach Freiheit" wurde 1987 größtenteils in Zimbabwe gedreht. Der britische Regisseur Richard Attenborough ("Gandhi") erzählt dabei vor allem die Geschichte des weißen Journalisten Woods, dessen Bücher "Steve Biko - Stimme der Menschlichkeit" und "Asking for Trouble" die Grundlage für die Filmhandlung wurden. Es war nur folgerichtig, dass Donald und Wendy Woods die Dreharbeiten als Berater begleiteten - knapp zehn Jahre nach der gefährlichen Flucht aus ihrer alten Heimat, deren Regierung erst 1990 mit der Freilassung Nelson Mandelas nach 27 Jahren Haft das Ende des Apartheid-Regimes einleitete. Wie hoch ist der Preis der Freiheit? Was bedeutet Freiheit heute überhaupt, und wie gehen wir damit um? In der Themenwoche "Der Preis der Freiheit" setzt sich 3sat vom 9. bis zum 13.
(3sat)
Länge: ca. 157 min.
Deutscher Kinostart: 25.02.1988
Original-Kinostart: 26.11.1987 (GB)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Richard Attenborough
- Drehbuch: John Briley, Donald Woods
- Produktion: Richard Attenborough, John Briley, Terence A. Clegg, Norman Spencer, Allan James, Gerry Levy
- Musik: George Fenton, Jonas Gwangwa
- Kamera: Ronnie Taylor, Norman Dorme, John King, George Richardson
- Schnitt: Lesley Walker
- Szenenbild: Michael Seirton
- Maske: Daniel Galvin Sr.
- Regieassistenz: Edwin Angless, Roy Button, Stephen Chigorimbo, Steve Fillis, Steve Harding, Patrick Kinney, Nikolas Korda, Peter MacDonald, Sue Sheldon, Clive Stafford, David Tomblin
- Ton: Jonathan Bates
- Spezialeffekte: Martin Gant
- Stunts: Peter Brace