"Carpe Diem, Jungs! Nutzet den Tag. Macht etwas Außergewöhnliches aus Eurem Leben!" - John Keating 1959 kommt der Englischlehrer John Keating an die traditionsreiche, altehrwürdige Welton Academy - eine Privatschule für Jungen aus gehobenen, neuenglischen Kreisen. Seine unkonventionellen Unterrichtsmethoden fernab verknöcherter Lehrpraxis machen ihn schnell bei den Schülern beliebt. Keatings Motto lautet "Carpe diem" - "Pflücke den Tag, nutze die Zeit, mach' was aus deinem Leben, verwirkliche deine Träume". Angeregt von Keating, beleben einige Schüler eine alte Tradition neu - den "Club der toten Dichter". Sie treffen sich nachts in einer Höhle, lesen Lyrik - eigene und die großer Meister; debattieren, musizieren, rauchen. Der schüchterne Todd Anderson (Ethan Hawke) will Schriftsteller werden. Knox Overstreet (Josh Charles) träumt von einem Rendezvous mit der schönen Chris (Alexandra Powers). Neil Perry (Robert Sean Leonard) zieht es auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Sein strenger Vater (Kurtwood Smith) ist strikt gegen die künstlerischen Zukunftspläne seines Sohnes, hält an der von ihm für Neil angestrebten Arztlaufbahn fest. Zur Katastrophe kommt es, als Neil gegen den Willen des Vaters weiterprobt und eine glanzvolle Premiere hinlegt. Neils Vater ist so wütend auf seinen Sohn, dass er ihn auf eine Militärakademie schicken will. Noch in der selben Nacht nimmt Neil sich das Leben. Alle sind schrecklich aufgewühlt, traurig und bestürzt, doch Eltern und Schule, nicht dazu bereit, sich mit dem eigenen Versagen oder gar eigener Schuld zu konfrontieren, brauchen einen Sündenbock - und das sind John Keating mit seinen liberalen Ideen und der von ihm initiierte "Club der toten Dichter". Keating wird die Schule verlassen müssen. Der strenge Direktor selbst (Norman Lloyd) übernimmt seinen Unterricht. Aber als Keating vor seiner Abreise noch einmal in sein ehemaliges Klassenzimmer, zu seinen Schülern, zurückkehrt, versichern diese ihm mit einer bewegenden Geste der Solidarität, dass sie an ihn glauben und ihn verstanden haben. "Oh Captain, mein Captain": "Der Club der toten Dichter " von dem australischen Regisseur Peter Weir ("Master and Commander") hat mittlerweile Kultkino-Status erreicht. Autor Tom Schulman erhielt zu Recht einen Oscar für das beste Originaldrehbuch, denn seine Geschichte verdichtet kunstvoll unterschiedliche Facetten des Lebens und des Erwachsenwerdens ohne einen Hauch von Künstlichkeit. Dazu tragen auch die wunderbare Kamera von John Seale bei, der die wechselnden Jahreszeiten Neuenglands auch als Spiegel von Seelenlandschaften einfängt, vom Vergehen des Sommers zur eisigen Erstarrung des Winters, sowie das gesamte Ensemble. Weltstar Robin Williams wird dabei fast wörtlich getragen von einer ganzen Reihe überzeugender Jungdarsteller, von denen Ethan Hawke die glanzvollste Karriere hinlegte und tatsächlich auch im echten Leben literarische Ambitionen verwirklichte, obwohl zuletzt das Scheitern seiner Ehe mit Kollegin Uma Thurman ("Kill Bill") ihm wohl die meiste Publicity bescherte. Gedreht wurde der Film im US-Bundesstaat Delaware. Die St.Andrews's School in Middleton wurde zur Welton Academy. Weitere Drehorte waren das historische Everett Theater, die historische Innenstadt von New Castle und ein Patrizierhaus in der wohlhabenden Gemeinde Westover Hills. "Der Club der toten Dichter" ist ein Film über die Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern, über Freundschaft, Solidarität und Menschlichkeit. Dabei ist er nicht nur ein Film über die Schulzeit, denn das Schulsystem, an dem Neil Perry zerbricht, steht für jedes totalitäre System überhaupt. Keating jedoch bedeutet Individualismus und Humanität. Die letzte Szene, in der die Jungen ihm zu Ehren auf die Pulte steigen, bezeichnet seinen Sieg über Welton." Zitiert nach dem Presseheft zum Film; "Einer der großartigsten Filme, die ich je sah. ... Das Drehbuch ist ein Stück Literatur. Die Fotografie ist atemberaubend, hypnotisch ... komisch. Herzzerreißend. Erhebend ... Dies ist ein Filmkunstwerk, das auf Jahre hinweg als Klassiker verehrt werden wird." Gene Shalit, NBC "Club der toten Dichter" ist so voller Leben! Ein Film, den man bewundert, in den man sich verliebt und von dem man inspiriert wird." David Sheenan, KNBC-TV Sendelänge: 122 Minuten...
(ZDF)
"Der Club der toten Dichter" ist ein flammendes Plädoyer für die Poesie, die Fantasie und die Liebe. Vertont von Maurice Jarre und bildgewaltig in Szene gesetzt von Peter Weir. Ein emotionsgeladenes Drama, das die ganze Palette der großen Gefühle in sich vereint und den Zuschauer garantiert nachhaltig beeindruckt. Der Film erhielt den Drehbuch-Oscar, den César und den David für den besten internationalen Film sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen und Nominierungen und "lässt in Besetzung, Kamera und Ausstattung keine Wünsche offen". (Fischer Film Almanach 1991).
(arte)
Länge: ca. 123 min.
Deutscher Kinostart: 25.01.1990
Original-Kinostart: 09.06.1989 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 07.03.1992 (Premiere)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Peter Weir
- Drehbuch: Tom Schulman
- Produktion: Duncan Henderson, David Hoberman, A Steven Haft Production, Witt, Thomas Productions, Steven Haft, Paul Junger Witt, Tony Thomas
- Produktionsfirma: Touchstone Pictures, Silver Screen Partners IV
- Musik: Maurice Jarre
- Kamera: John Seale, Sandy Veneziano
- Schnitt: William M. Anderson
- Szenenbild: Wendy Stites, John H. Anderson
- Maske: Susan A. Cabral, Dee Manges
- Kostüme: Nancy Konrardy
- Regieassistenz: Alan B. Curtiss, John Rusk, Tom Seidman, Brian Fong
- Ton: C.J. Appel, Karen Spangenberg, Alan Splet, Jeff Watts
- Spezialeffekte: Allen Hall
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