Originalpremiere: 2002
16.01.2003
Eine kleine Dorfschule in der Auvergne im Wechsel der Jahreszeiten. Der Lehrer Georges Lopez unterrichtet hier seit über 20 Jahren. Der Klassenraum ist den Umständen entsprechend eingerichtet: Um einen runden Tisch sind die Kleinen im Vorschulalter versammelt, auf den Schulbänken sitzen die älteren Kinder. Bis zur fünften Klasse werden alle Schüler von "Maître" Lopez in diesem einen Klassenraum unterrichtet. Die Vorschüler lernen gerade Lesen, während die älteren Kinder sich mit Bruchrechnung beschäftigen. Lehrer Lopez verliert nur selten die Geduld und muss kaum einmal seine Stimme erheben. Er genießt bei seinen Schülern Respekt und Autorität. Er kümmert sich um ihre Sorgen, schlichtet Streit, ist für sie da, wenn sie Kummer haben. Zum Beispiel wenn sich ein Junge um seinen kranken Vater sorgt, oder als die Kleinen am ersten Schultag noch ihre Mutter vermissen. Lopez vermittelt traditionelle Werte, wirkt in seiner unsentimentalen Art durchaus altmodisch und doch liebevoll. Besonders am letzten Tag des Schuljahres wird deutlich, dass er völlig in seinem Beruf aufgeht: Die Kinder verabschieden sich von ihrem Lehrer mit Küsschen; bei den kleinen Schülern kniet Georges Lopez sich hin, bei den größeren muss er aufstehen. Als sein Klassenraum leer ist, verweilt er für eine Weile ganz allein im Türrahmen und es fällt ihm nicht leicht, seine Gefühle zu beherrschen.
(arte)