Alles beginnt mit einem ausgelassenen Familienfest. Melanie, jüngster Spross der Familie Koch, feiert ihren 14. Geburtstag. Das schönste Geschenk: zwei Karten für ein Popkonzert. Als Vater Georg sie mit seinem Wagen vor der Konzerthalle abholen will, sind die meisten Besucher schon auf dem Heimweg. Verärgert wartet er, dann beginnt er seine Tochter zu suchen - vergeblich. In der Hoffnung, dass seine Tochter den Bus genommen hat, fährt Georg. Aber auch dort ist sie nicht. Georg und seine Frau Lena machen sich Sorgen. Auf dem zuständigen Polizeirevier zeigen die Beamten wenig Engagement. Georg fühlt sich nicht ernstgenommen, verliert zum ersten Mal die Nerven, Lena versucht ihn zu beruhigen. Nachfragen bei den umliegenden Krankenhäusern bringen ebenfalls keine neuen Erkennt-nisse. Melanie bleibt verschwunden. Die Polizei beginnt zu ermitteln, in den Medien tauchen erste Berichte über das vermisste Mädchen auf. Drei Wochen vergehen. Drei Wochen ohne Lebenszeichen von Melanie. Drei Wochen, in denen das Interesse der Medien steigt. Drei Wochen, in denen Georg auf eigene Faust recherchiert, überall in der Stadt Melanies Bild plakatiert, mit ihrem Foto Diskotheken und Jugendlokale abklappert. Eine Betriebsamkeit, die er braucht, um nicht durchzudrehen. Ein Polizeisprecher schätzt die Chancen, Melanie noch am Leben zu finden, mit unter fünf Prozent ein. Dann die Gewissheit: Melanies Leiche wird in einem Waldstück gefunden, spärlich bekleidet und offensichtlich missbraucht. Da Georg nicht dazu in der Lage ist, identifiziert Lena die Leiche ihrer Tochter. Obduktion, Freigabe der Leiche, Begräbnisvorbereitungen. Reporter belagern das Haus und spekulieren über die Aussagen von Nachbarn, Arbeitskollegen und Schulfreunden. Während Lena sich zurückzieht, engagiert sich Georg bei der Fahndung und bittet über die Medien nach Hinweisen. Als der Mörder schließlich gefasst wird - zufällig und unspektakulär - rastet Georg aus. Beim Lokalaugen-schein versucht Georg den Täter zu attackieren, den Prozess stört er mit verzweifelten Zwischenrufen. Das Urteil für den Mörder - Einweisung in eine psychatrische Anstalt auf unbestimmte Zeit - gibt ihm den Rest. Nervliche Zerrüttung, bleibende Arbeitsunfähigkeit - Georg verliert den Job. Die Familie scheint am Ende. Nur langsam bekommt Lena wieder Boden unter die Füße. Sie beginnt zu kämpfen. Sie kämpft um Georg, der aufgegeben hat, sie kämpft um die Beziehung zu ihrer älteren Tochter, die sie in ihrer Verzweiflung vernächlissigt hat. Sie kämpft um ihre Zukunft: Woche für Woche ein Millimeter Leben. Und sie weiß, dass dieser Kampf jeden Tag gewonnen werden muss. Ein Leben lang.
(ZDF)
Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 26.01.2004 (ZDF)
Cast & Crew
- Regie: Nikolaus Leytner
- Drehbuch: Nikolaus Leytner
- Produktionsfirma: ZDF
- Musik: Stefan Schulzki, Marco Raab
- Kamera: Hermann Dunzendorfer