Originalpremiere: 2006
08.03.2007
Deutsche TV-Premiere: 26.09.2008 (arte)
FSK 12
Agnieszka ist als Waise aufgewachsen, hat fast keine Schulbildung, ist Mutter eines unehelichen Kindes, Katholikin, sozialistische Heldin der Arbeit, Schweißerin und Kranführerin. Auf der Danziger Lenin-Weft arbeitet sie hart und sorgfältig, denn eine Schweißnaht, die im Sturm reißt, kann den Untergang eines Schiffes und den Tod von Menschen verursachen. Genau solch ein verantwortungsvolles Handeln erwartet sie von allen Menschen, egal ob es um Lohn geht, um Überstunden, um die Sicherheit, um das Kantinenessen oder einfach um das Funktionieren der Toiletten. Zuerst Vorzeigearbeiterin der Partei, wird Agnieszka bald zum Stein des Anstoßes, weil sie die Erfüllung der Versprechen einklagt. Schlagfertig und mit Witz nimmt sie Bonzen und Meister beim Wort. Als bei einem Unfall aus Nachlässigkeit viele Arbeiter vor ihren Augen verbrennen, nennt sie die Schuldigen beim Namen und setzt eine Entschädigung für die Hinterbliebenen durch. Bei den einen fällt sie in Ungnade, bei den anderen wird sie immer populärer. Mit Werkstrompeter Kasimir erlebt sie eine kurze Zeit des Glücks. Die Diagnose, sie habe Krebs, und der plötzliche Tod Kasimirs machen sie nur umso unerschrockener. Bei den Aufständen von 1970 werden Dutzende erschossen, sie selbst kommt ins Gefängnis und wird dort misshandelt. Doch sie überwindet ihre Furcht, überlistet immer wieder die Geheimdienste und verteilt mit Lech Walesa die Texte der Solidarnosc auf der Werft. Kaum jemand weiß, dass die eigentliche Initiatorin der Streikbewegungen Anfang der 1980er Jahre eine resolute Frau war, die Kranführerin Anna Walentynowicz. Seit den 1960er Jahren kämpfte die "Heldin von Danzig" gegen die katastrophalen Arbeitsbedingungen auf der Danziger Lenin-Werft. Für die Hauptrolle in Volker Schlöndorffs Drama "Strajk - Die Heldin von Danzig" erhielt Katharina Thalbach den Bayerischen Filmpreis 2006 als beste Darstellerin. 3sat setzt die Themenwoche "Der Preis der Freiheit" am Donnerstag, 13. Juni, um 20.15 Uhr mit der Dokumentation "Sex & Geschlecht - reine Kopfsache?" fort.
(3sat)