Der Briefträger François lebt in Saint-Sévère-sur-Indre, einem typischen französischen Dorf, das sehr beschaulich ist: Es gibt eine Kirche, einen Marktplatz, eine gepflasterte Hauptstraße und natürlich ein Bistro, in dem sich die Stammgäste aufhalten. Denn hier nimmt sich jeder die Zeit für ein Schwätzchen oder ein Gläschen Wein. Während das ganze Dorf sich auf dem alljährlichen Schützenfest vergnügt, arbeitet François weiter, lässt sich aber dennoch dazu überreden, eine Filmvorführung anzusehen. In dem Film werden moderne Austrage-Techniken aus den USA vorgestellt. François beschließt, das Gesehene sofort in die Tat umzusetzen, während ihm die Bewohner von Saint-Sévère belustigt dabei zusehen ... 1949 kam "Tatis Schützenfest" in Schwarz-Weiß in die Kinos, obwohl der Film eine der ersten französischen Farbfilm-Produktionen war. "Ich habe mir viel Mühe gegeben, diesen Film als Farbfilm zu drehen. Ich habe Haustüren in einem kleinen Dorf sehr dunkel streichen lassen, ich habe alle Bauern und, vor allem, die Bäuerinnen schwarz eingekleidet und damit jede Farbe von ihrem Dorfplatz verbannt. (...) Farben sollten in meinem Film erst mit der Ankunft der Schausteller im Dorf auftreten, mit dem Zirkuszelt, den Karussellpferden und den Wohnwagen. Sobald jedoch der bunte Jahrmarkt verschwindet, sollten auch die Farben aus dem Film verschwinden", so Jacques Tati. Das Farbverfahren der französischen Firma Thomsoncolor war jedoch noch nicht so weit entwickelt, dass auch Kopien des Films gezogen werden konnten.
(arte)
Länge: ca. 76 min.
Deutscher Kinostart: 31.12.1949
Original-Kinostart: 11.05.1949 (F)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Jacques Tati
- Drehbuch: Jacques Tati, Henri Marquet, René Wheeler
- Musik: Jean Yatove
- Kamera: Jacques Mercanton, Jacques Sauvageot
- Schnitt: Marcel Morreau, Sophie Tatischeff
- Szenenbild: René Moulaert