Ausgangspunkt des Films ist eine einzigartige kulturelle Konstellation: Zwei herausragende deutsche Musiker reisen mit Schuberts "Winterreise" in der transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Peking. Der Bariton Thomas E. Bauer, einer der aufregendsten Sänger der jungen Generation, und der Pianist Siegfried Mauser unternehmen das Abenteuer, die Schubertsche "Winterreise" in eine andere Welt zu bringen: Die Schubertsche Fremde ("Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus...") begegnet einer anderen Fremde. Der Film erzählt von dieser Begegnung mit all ihren spontanen, emotionalen und innigen Momenten. Die dreiwöchige Reise, mit Stationen in Omsk, Nowosibirsk, Krasnojarsk, Irkutsk (am Baikalsee) und Ulan Bator, führt nicht nur zu Kontakten mit russischen und mongolischen Sängern, sondern wird selber zu einer existentiellen Unternehmung. Schuberts "Winterreise" verwandelt sich zu einem Stück Leben. Je weiter es in die Ferne geht, desto stärker verbindet sich die Aufmerksamkeit und die Ausgelassenheit der Reisenden mit einem musikalischen Tiefensog. Der Film von Klaus Voswinckel erzählt ein geistiges und musikalisches Abenteuer: Die Geschichte einer Zusammenführung der Welten - einer musikalischen und einer ganz realen Reise, die im Fluss der Bilder und Ereignisse zugleich nach außen und nach innen geht.
(rbb)
Länge: ca. 60 min.
Deutsche TV-Premiere: 20.11.2005 (Bayerisches Fernsehen)