London 1986. Das Arbeitszimmer des Filmemachers liegt in Soho, der Blick führt auf eine nächtlich belebte Straße der britischen Großstadt. Ein Zustand der Ruhe, irgendwo zwischen Wachheit und Traum. Bilder und Assoziationen setzen ein, gehen zurück in die Vergangenheit, betrachten die Gegenwart, führen sie weiter. Gesellschaftliche und private "Erinnerungen" verknüpfen sich miteinander: Super-8-Filme von Derek Jarmans Eltern und Großeltern, Fragmente der Familiengeschichte, dokumentarische Aufnahmen städtebaulicher und architektonischer Relikte, Geschichten und Phantasien verdichten sich zu einem filmischen Essay über das nachindustrielle England. Jarman konfrontiert die gesellschaftlichen Utopien des 19. Jahrhunderts, die "viktorianischen Werte", mit der zunehmenden Verstädterung und ihren Auswirkungen. Bei der filmischen Umsetzung von "The last of England - Verlorene Utopien" ließ sich Derek Jarman von den Radierungen Goyas inspirieren. Seit der Gründung des ZDF bereichert die Nachwuchsredaktion "Das kleine Fernsehspiel" den Sender mit jungen Talenten und innovativen Programmen. Viele Regisseure und Regisseurinnen haben mittlerweile große Namen oder sind auf dem Weg dazu. ZDFkultur zeigt vom 12. April bis 5. Mai 2013 32 Filme und gewährt damit einen in dieser Dichte bisher einzigartigen Einblick in die Filmgeschichte der Redaktion.
(ZDF)
Länge: ca. 87 min.
gezeigt bei: Das kleine Fernsehspiel (D, 1963)
Cast & Crew
- Regie: Derek Jarman
- Drehbuch: Derek Jarman
- Produktion: James Mackay, Don Boyd
- Musik: Simon Fisher-Turner, Andy Gill, Marianne Faithfull, Mayo Thompson, Diamanda Galás, Barry Adamson, Al Tito, Albert Oehoen
- Kamera: Derek Jarman, Derek Jarman, Christopher Hughes, Richard Heslop, Richard Heslop, Christopher Hughes, Cerith Wyn Evans
- Schnitt: Derek Jarman, Peter Cartwright, Sally Yeadon, Peter Cartwright, Angus Cook, John Maybury