Deutsche TV-Premiere: 02.03.2009 (arte)
Der vielleicht größte Dirigent der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde 1867 in Parma geboren. Arturo Toscanini war nicht nur ein außergewöhnlicher Musiker, der an der Mailänder Scala, der New Yorker Metropolitan Opera und auf diversen europäischen Festspielen wirkte, sondern auch auf vielen anderen Gebieten begabt. So verfügte er über ein geradezu enzyklopädisches Wissen, war berühmt für sein fotografisches Gedächtnis. Als einer der Ersten öffnete er sich den neuen Technologien Radio und Fernsehen. Außerdem fungierte er, seit er 1938 - abgestoßen vom italienischen Faschismus - in die USA emigrierte, als wichtiges Symbol des Anti-Totalitarismus. Am 4. April 1954 verließ ihn seine Sehkraft, und er sollte nie wieder öffentlich auftreten. Er zog sich in sein Haus in Riverdale, New York, zurück, wo er zahlreiche Besucher empfing. Toscaninis Sohn Walter zeichnete heimlich viele der Gespräche auf, die Toscanini mit seinen Besuchern und seiner Familie führte. "Toscanini über sich selbst" basiert auf diesen bisher unveröffentlichten Aufnahmen aus seinen letzten drei Lebensjahren, in denen die Stimme des großen italienischen Dirigenten aus seinem eigenen Leben erzählt und gleichzeitig als Zeitzeuge einen Eindruck der historischen Ereignisse seiner Epoche gibt. Der Maestro und seine Gesprächspartner werden von Schauspielern verkörpert. Der Zuschauer erfährt intime Einzelheiten aus Toscaninis Leben und über seine Zeitgenossen und Wegbegleiter. Thematisiert werden seine musikalischen Anfänge als Cellist, Giuseppe Verdi, zu dessen Beerdigung er das berühmte Requiem dirigierte, sein Streit mit Puccini, seine enge Zusammenarbeit mit Catalani und Wagners Musik, die ihn so sehr beeindruckte, dass er beschloss, nie selbst zu komponieren. Ausschnitte aus Konzertaufzeichnungen mit Toscanini am Dirigentenpult sowie Bilder seiner Zeit und seiner Umgebung illustrieren seine Worte.
(arte)
Cast & Crew
- Regie: Jean-Christophe Rosé