Deutsche TV-Premiere: 11.12.2008 (Bayerisches Fernsehen)
"Wir waren alle verliebt in sie, aber sie war halt unerreichbar" schwärmte Christian Strauss, Sohn von Richard Strauss, von Lisa della Casa. Die Schweizer Sopranistin war nach Meinung vieler Kritiker in den 50er- und 60er-Jahren die begnadetste und glaubwürdigste und ganz bestimmt die schönste Mozart- und Strauss-Interpretin auf den Opernbühnen zwischen Salzburg und New York. Bis heute gilt "die Della Casa" als unerreichte Idealbesetzung für Strauss´"Arabella". Anfang der 70er-Jahre ist Lisa della Casa eine Ikone, eine begnadete Sängerin, der alles gelingt und der die Opernliebhaber - trotz oder wegen ihrer Unnahbarkeit - zu Füßen liegen. Doch 1974 beendete sie abrupt und ohne jede Erklärung ihre Karriere, kam keinem einzigen Interview-Wunsch mehr nach und lebte in völliger Zurückgezogenheit auf Schloss Gottlieben am Bodensee. Zum 90. Geburtstag von Lisa della Casa wird nun das Geheimnis um die Entscheidung für ihren plötzlichen Karriere-Abbruch gelüftet: Für den einstündigen Dokumentarfilm "Lisa Della Casa - Liebe einer Diva" bricht die Sopranistin ihr Schweigen, das sie seit über 30 Jahren bewahrte, und gibt ihr erstes Interview. Erstmals durfte ein Kamera-Team hinter den dicken Mauern des geschichtsträchtigen Schloss' Gottlieben drehen. Geschichtsträchtig, weil hier während des Konstanzer Konzils (1415) der Reformer Jan Hus und dessen Gegenspieler Papst Johannes XXIII. eingekerkert waren. Heute wohnen hier Lisa della Casa mit ihrem Mann und ihrer Tochter. Mit einmaligen Aufnahmen entführt der Film die Zuschauer in die verzauberte und abgeschottete Welt des einstigen Weltstars, lässt Zeitzeugen und Kollegen wie Renée Fleming, Anneliese Rothenberger, Inge Borkh oder Sena Jurinac zu Wort kommen und zeigt, dass die Liebe zur Familie weit über der Karriere steht.
(BR Fernsehen)
Cast & Crew
- Drehbuch: Thomas Voigt, Wolfgang Wunderlich