Originalpremiere: 2007
Vacláv (Ivan Trojan) ist Mitte 40 und lebt noch immer bei seiner Mutter (Emília Vásáryová), einer Witwe. In dem kleinen Dorf fällt der Mann, der autistische Züge hat, durch Tollpatschigkeit und seltsames Verhalten auf und wird von allen nur der "Dorftrottel" genannt. Obwohl er handwerklich geschickt ist, ist er für Arbeit auch in der ländlichen Produktionsgemeinschaft kaum zu gebrauchen, da er ständig etwas anstellt. Václavs verheirateter Bruder Frantisek (Jan Budar), seit Kind eifersüchtig auf Václav, spricht aus, was alle Dorfbewohner denken: Václav soll in ein Heim, anstatt im Dorf immer für Ärger zu sorgen. Doch die Mutter weigert sich. Bald schon gibt es neuen Zwist zwischen den Brüdern. Frantiseks Geliebte Lída (Sona Norisová) ist von Václav angetan, und dieser verliebt sich prompt in Lída. Doch damit nicht genug. Das Rätsel um Václavs und Frantiseks Vater, der zu kommunistischer Zeit unter ungeklärten Umständen verschwunden ist, wird gelöst und sorgt für zusätzliche Aufregung im Dorf. Die beiden Brüder bringt die Wahrheit noch mehr auseinander. Eine Katastrophe bahnt sich an. Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt der junge tschechische Regisseur Jirí Vejdelek die Geschichte eines Aussenseiters. Vejdelek gelingt es, den geistig zurückgebliebenen Václav nicht als Behinderten darzustellen, er präsentiert ihn vielmehr als jemanden Besonderen. Václav fällt aus dem Rahmen mit seiner kindlichen Art, doch er ist ein aussergewöhnlicher Mensch mit einem besonderen Zugang zu seinen Mitmenschen. Vejdeleks Hauptdarsteller Ivan Trojan sowie der Darsteller von dessen Bruder, Jan Budar, wurden je mit einem tschechischen Löwen ausgezeichnet. In Tschechien war "Václav" ein grosser Kinoerfolg.
(SRF)