Es ist helllichter Tag, das städtische Treiben in Paris nimmt seinen üblichen Lauf. Charles sitzt in einem abgedunkelten Raum. Hinter ihm geht das Licht an, zu sehen ist eine entblößte Frau, die sich vor ihm auf einem Bett räkelt. Sie fordert ihn auf, sie zu bestrafen. Charles kommt ihrer Bitte nach und würgt sie - bis zum Tod. Fortan ist Charles auf der Flucht - vor der Polizei, aber vor allem vor seinem eigenen Gewissen. Apathisch und zerstreut findet er sich in einer Bar wieder, wo er seinen besten Freund trifft, den Architekten François. Der ist aber auch der Ehemann von Laura, seiner soeben erwürgten Affäre. Da die beiden zudem Nachbarn sind, fährt François Charles nichtsahnend nach Hause, wo Frau und Kinder auf ihn warten. Der Fall wird von der Polizei aufgenommen, jedoch führen keine Spuren zu Charles. Der Skandal bleibt somit aus. Doch Charles ist weiterhin auf der Suche nach Bestrafung. Sogar als er sein Geheimnis, das wie eine schwere Bürde auf ihm lastet, seiner Frau Hélène anvertraut, bringt diese ihm vollkommen unerwartet Verständnis entgegen. Schließlich erzählt er auch seinem Freund François, dass er der Mörder seiner Frau ist. Aber dieser nimmt das bloß zur Kenntnis und redet ihm aus, sich zu stellen; vielmehr will er die Freundschaft zwischen den beiden retten. Während die Vorzeigewelt des Familienvaters nach außen erhalten bleibt, zerbricht er im Innern nach und nach an seiner Bürde …...
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Der Regisseur, Drehbuchautor, Filmproduzent und Schauspieler Claude Chabrol (1930-2010) war Mitbegründer der Nouvelle Vague und ist vor allem für seine Filme über die von ihm mit kritischem Blick sezierte französische Bourgeoisie bekannt, deren Abgründe er auf ironisch-distanzierte Weise aufzeigt. Sein Stil wurde beeinflusst von seinem großen Idol Alfred Hitchcock. Mit "Vor Einbruch der Nacht" endet die kleine Werkschau des Altmeisters.
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Länge: ca. 106 min.
Internationaler Kinostart: 31.03.1971
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Claude Chabrol
- Drehbuch: Claude Chabrol
- Produktion: André Génovès, Felice Testa Gay, Irénée Leriche, Les Films la Boétie Paris, Columbia Films S.A. Paris, Cinegai Rome
- Musik: Pierre Jansen
- Kamera: Jean Rabier
- Schnitt: Jacques Gaillard
- Regieassistenz: Michel Dupuy, Patrick Saglio
- Ton: Guy Chichignoud, Louis Devaivre, Alex Pront