Dakotahäuptling Weitspähender Falke schwört Rache, als seine Frau Blauhaar ermordet wird. Er begibt sich ins Städtchen Tanglewood, wo er den Mörder im Gefolge des Bergwerksaktionärs Harrington weiß. Dakotahäuptling Weitspähender Falke (Gojko Mitic) sucht mit seiner Frau Blauhaar (Lali Meszchi) und zwei Kriegern, den einzigen Überlebenden seines Stammes, in den Black Hills Zuflucht. Sie wollen sich einer Stammesgruppe der Cheyenne unter Häuptling Little Wolfe (Mavid Popovic) anschließen. Unterwegs greift sie der Bandit Jim Bashan (Rolf Hoppe) mit seiner Bande an. Im Auftrag von Bergwerksaktionär Harrington (Horst Schulze) terrorisiert er die Einwohner von Tanglewood und überfällt regelmäßig die Transporte des erfolgreichen Händlers Sam Blake (Helmut Schreiber). Blauhaar wird hinterrücks von Bashan erschossen. Weitspähender Falke verfolgt ihn nach Tanglewood. In Sheriff Patterson (Holger Mahlich) findet er einen aufrechten Mann, der ihm helfen will. Gemeinsam verhindern sie den Überfall auf einen Geldtransport von Blake. Patterson versucht, den aufgebrachten Bürgern von Tanglewood zu beweisen, dass Bashan hinter den Raubzügen steckt. Aber die Stadt hat sich längst der Bergwerksgesellschaft ergeben. Minen-Boss Harrington erteilt jetzt Befehle. Er lässt den Sheriff außer Gefecht setzen und stachelt zur Lynchjustiz an den Indianern auf. Bei einem Zweikampf kann Weitspähender Falke den Mörder von Blauhaar zwar töten, fällt dem Machtkampf der Weißen aber selbst zum Opfer. "Weiße Wölfe" ist die Fortsetzung von "Spur des Falken", und Gojko Mitic erfreut als Dakotahäuptling "Weitspähender Falke" wieder die Herzen der Zuschauer. Für den erkrankten Regisseur Gottfried Kolditz sprang Konrad Petzold ein, der mit weiteren Indianerfilmen seine größten Erfolge haben sollte. Das MDR-Fernsehen gratuliert Rolf Hoppe mit "Weiße Wölfe" zum 85. Geburtstag am 6. Dezember. Wie in diesem Film wird er aufgrund seines Äußeren, der schweren Gestalt und dem fast kahlen Schädel, oft als Bösewicht oder Witzbold besetzt. Häufig spielt er auch in Kinderfilmen. Der große Durchbruch kommt 1981 in Istvan Szabós Oscar-Film "Mephisto" nach dem Roman von Klaus Mann. Hoppe verkörperte dort General Göring. Danach ist er oft in internationalen, vor allem bundesdeutschen Produktionen zu sehen, u.a. in "Frühlingssinfonie" von Peter Schamoni und "Die Grünstein-Variante" von Bernhard Wicki. Der Pferdeliebhaber zeigt sich auch gern zu Pferde, so in den TV-Serien "Alles Glück dieser Erde" und "Die Rennbahn". Auch nach der Wende ist Rolf Hoppe viel beschäftigt, z.B. in so gegensätzlichen Rollen wie als Gauleiter Julius Streicher in "Comedian Harmonists" oder als Rabbi Ginsberg in Dani Levys Kinoerfolg "Alles auf Zucker!" Rolf Hoppe lebt auf einem Bauernhof in der Dresdner Heide, einen Seitenflügel hat er zum Theater umgebaut. Gemeinsam mit seinen Töchtern lädt er dorthin zu Lesungen ein. 2010 erhält er für seine Leistungen das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Das MDR FERNSEHEN ehrt Rolf Hoppe mit einer kleinen Filmreihe: Nach "Weiße Wölfe" folgt am Abend um 22:20 Uhr die Komödie "So ein Schlamassel" (D 2009) und am Montag, 7.12. um 23:40 Uhr das Drama "Mephisto".
(MDR)
Nach dem überwältigenden Erfolg der bundesdeutschen Karl-May-Adaptionen begann auch die DEFA ab Mitte der 60er Jahre mit der Produktion von Indianerfilmen. Doch orientierte sie sich dabei zumeist nicht an literarischen Vorlagen, sondern nahm als Ausgangspunkt historische Ereignisse aus der amerikanischen Gründerzeit. Es ist ein Verdienst dieser Filme, dass dieses finstere Kapitel erstmals aus Sicht der Urbevölkerung erzählt wurde; Indianer waren hier weder die blutrünstigen Barbaren noch die edlen Wilden des Hollywoodkinos, sondern einfach nur Menschen, denen großes Unrecht und Leid widerfuhr.
(MDR)
Länge: ca. 96 min.
Original-Kinostart: 25.06.1969 (DDR)
FSK 12
siehe auch: Im Zeichen des Geiers (DDR, 1971)
Cast & Crew
- Regie: Bosko Boskovic, Konrad Petzold
- Drehbuch: Günter Karl, Hans-Joachim Wallstein, Josip Lesic
- Produktion: Dorothea Hildebrandt, Gerrit List, Iso Tauber, Nebojsa Zaplata, Bosna Film, Künstlerische Arbeitsgruppe ''Roter Kreis''
- Produktionsauftrag: ZDF, rbb
- Produktionsfirma: DEFA Studio für Spielfilme, DEFA Gruppe Roter Kreis
- Musik: Karl-Ernst Sasse
- Kamera: Eberhard Borkmann
- Schnitt: Thea Richter
- Maske: Christa Grewald, Kurt Tauchmann, Sonja Zečević
- Kostüme: Günter Schmidt
- Regieassistenz: Petar Cvejic, Eleonore Dressel
- Ton: Georg Gutschmidt