Wenn die Schonzeit endet, wird es ernst für den Feldhasen - und für Wolfgang Klett in Durmersheim. In der Jägerzunft gilt er als "Hasen-Champion", denn in kaum einem anderen Revier tummeln sich auch heute noch die Mümmelmänner so zahlreich, dass sie auf sogenannten "Stöberjagden" geschossen werden dürfen, um eine Überpopulation zu verhindern. Davon können die meisten Waidmänner nur träumen, die in ihren Jagdrevieren auf immer weniger Feldhasen treffen. Seit 1998 steht Meister Lampe auf der Roten Liste, denn seit Jahrzehnten nimmt die Hasenpopulation in Deutschland kontinuierlich ab. Krankheiten und natürliche Fressfeinde machten dem Feldhasen seit jeher das Leben schwer, vielerorts bedrohen ihn nun zunehmend aber auch der Klimawandel und die moderne Landwirtschaft. Um zu sehen, wie viele Hasen überhaupt noch existieren und wie viele davon geschossen werden sollten, werden sie vor jeder Jagdsaison gezählt, auch im Revier von Wolfgang Klett. Doch das ist nicht einfach und geschieht deshalb nachts. Denn tagsüber verstecken sich die nachtaktiven Tiere, erst im Schutz der Dunkelheit trauen sie sich zur Nahrungssuche aus ihrer Deckung. "Schlaglicht"-Reporter Detlev Koßmann war mit Hasen-Zählern und -Jägern unterwegs und hat die Forschungsstation des Berliner Leibnitz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Eberswalde besucht. Dort werden über 100 Zuchthasen unter Laborbedingungen gehalten - im Dienste der Wissenschaft: Tiermediziner Dr. Frank Göritz und seine Kollegen gehen der Frage nach, ob die deutschlandweit abnehmende Hasenpopulation tatsächlich nur durch Fressfeinde oder Krankheiten erklärt werden kann, oder ob dafür nicht vielmehr genetische Probleme und möglicherweise auch eine veränderte "Vermehrungsstrategie" der Tiere verantwortlich gemacht werden können.
(SWR)
Länge: ca. 30 min.
Deutsche TV-Premiere: 30.03.2010 (SWR Fernsehen)
gezeigt bei: Schlaglicht (D, 1986)
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