Originalpremiere: 1968
Monika und Johannes Koch trennen sich, weil sie sich ständig über die Erziehung ihres Sohnes streiten. Jetzt soll der zehnjährige Manni abwechselnd mal bei der Mutter, mal beim Vater leben. Schnell zieht er seinen Vorteil daraus und spielt die Eltern gegeneinander aus. Monika und Johannes Koch leben mit dem zehnjährigen Manfred, genannt Manni, im Zentrum Berlins. In ihrer Ehe kriselt es, vor allem, weil sie sich ständig über die Erziehung ihres Sohnes streiten. Die Auseinandersetzungen nehmen zu und es kommt zum großen Krach. Johannes verlässt die Wohnung und braust mit dem Wartburg davon. Aber wie sollen die Eltern jetzt mit Manni umgehen? Die pragmatische Einigung: Vier Wochen bleibt er bei der Mutter, dann vier Wochen beim Vater - immer im Wechsel. Dann würde man schon sehen, wer besser mit ihm fertig wird. Doch der pfiffige Junge lernt schnell, seinen Nutzen aus der neuen Situation zu ziehen und die Eltern gegeneinander auszuspielen. Außerdem rücken die Erziehungsfragen ziemlich bald in den Hintergrund, denn Monika lernt den attraktiven Architekten Körner kennen, der sie zu einem abendlichen Rendezvous auf seine Baustelle einlädt: den Berliner Fernsehturm. Auch der Vater beginnt eine Liebelei, ausgerechnet mit Mannis Musiklehrerin. Nachdem aber Opa Koch Manni und seinen Freund im Keller beim Rauchen erwischt hat und beide Eltern zu einem ernsthaften Gespräch in der Schule erscheinen mussten, vereinbaren Monika und Johannes ein klärendes Treffen. Dabei sorgt der uneingeladene Herr Körner noch für einige Verwicklungen. Doch schließlich stellen beide fest, dass sie doch noch mehr füreinander empfinden, als sie es sich die ganze Zeit über eingestehen wollten. Ingrid Reschke war die erste Regisseurin bei der DEFA, die mit "Wir lassen uns scheiden" einen abendfüllenden Spielfilm inszenierte. Sie gehört neben Hannelore Unterberg, Evelyn Schmidt und Iris Gusner zu den wenigen Frauen, die im DEFA Studio für Spielfilme auf dem Regiestuhl saßen. Die schwungvolle Beziehungskomödie mit starken Frauencharakteren und für die Entstehungszeit erstaunlich modernen Ansichten zu Ehe und Familie ist eine MDR Erstausstrahlung in einer Reihe mit Filmen von DEFA-Regisseurinnen rund um den Frauentag 2022. Monika Koch: Monika Gabriel Johannes Koch: Dieter Wien Manni: Martin Grunert Maria Hamann: Angelika Waller Körner: Reiner Schöne Lehrerin Hellwig: Brigitte Krause Opa Koch: Gerhard Bienert Mücke: Ulrich Jursitzka Sabine: Carmen Pioch Regisseur: Martin Hellberg Korrektor: Werner Lierck Geiger: Walter Kamenik Tenor: Paul Arenkens Hortnerin: Lisel Soot Frau Pfitzner: Anita Francke und andere...
(MDR)