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TV-Kritik/Review: "Extraordinary": Alles, außer gewöhnlich

von Fabian Kurtz
(14.01.2025/ursprünglich erschienen am 25.01.2023)
Neue Superhelden-Comedy lässt Überraschungen vermissen
"Extraordinary"
Disney+
TV-Kritik/Review: "Extraordinary": Alles, außer gewöhnlich/Disney+

Dieser Artikel wurde erstmalig im Umfeld der Deutschlandpremiere der Serie "Extraordinary" bei Disney+ Anfang 2023 veröffentlicht. Ab dem heutigen 14. Januar 2025 kommt die Serie ins deutsche Free-TV: Bei ZDFneo werden alle acht Folgen ab 23.05 Uhr am Stück gezeigt, ab dem 15. Januar um 10 Uhr sind die Folgen dann in der ZDFmediathek abrufbar. ZDFneo wird später auch die zweite und bisher letzte Staffel der Serie zeigen.

Im Disney+-Bereich Star, der eher erwachseneres Publikum ansprechen soll, befindet sich ab sofort die Superhelden-Comedy-Serie  "Extraordinary". Darin verhandelt die junge Erwachsene Jen (Máiréad Tyers), was es in einer Welt voller Besonderheiten bedeutet, gewöhnlich zu sein - oder was von diesem Begriff überhaupt noch übrig ist.

Jen, eine junge Frau Anfang 20, hat ein Problem: Sie hat nicht, wie in der Welt üblich, an ihrem 18. Geburtstag eine Superkraft entwickelt. Mehrere Jahre wartet sie darauf, womöglich fliegen zu können, mit Toten zu kommunizieren oder sich unsichtbar zu machen. Doch vergeblich, Jen fristet einen gewöhnlichen Alltag: Sie wohnt gemeinsam mit ihren Freunden in einer großen Londoner Wohnung, arbeitet in einem Partybekleidungsgeschäft und kann auch über ihr Liebesleben nicht klagen.

Doch alles nebensächlich, denn was zählt schon ein Dach überm Kopf, wenn man nicht per Gedankenkontrolle Wasser in biologisch und soziologisch fair-abgebauten Arabica-Kaffee verwandeln kann. Man merkt, "Extraordinary" muss, um seinen Standpunkt zu machen, anderswo einsparen. Natürlich ist es das Ziel der Serie, die Formel "Jeder-ist-was-Besonderes" mitzuteilen, versucht dabei jedoch darauf zu achten, in diesem 21. Jahrhundert bereits verschossene Klischees nicht nochmal aufzubrühen.

Die Trostlosigkeit des Farbspektrums: Máiréad Tyers als superkraftlose Jen.
Die Trostlosigkeit des Farbspektrums: Máiréad Tyers als superkraftlose Jen. Disney+

Und das gelingt nicht so ganz. Dafür gelingt der Serie die Verpackung: Sie ist spritzig in Wort und Bild, hat ein für das Format angemessen schnelles Tempo und verliert sich nicht in Gefühlsduselei. Nicht jeder kann sich Identitätskrisen leisten, schon gar nicht in einer Zeit, in der nicht mehr nur verbal geschossen wird. Sich da einer weißen Cis-Frau anzunehmen, die alles hat im Leben außer besagte intrinsische Jura-Espressomaschine, fällt schwer. Woran sich dann noch festhalten, wenn nicht an britischem Humor, schrillen Figuren und originellen Superkräften?

Denn was Autorin Emma Moran offenlässt, ist die Frage nach dem Vorteil. So ist die überdurchschnittlich starke Schwester von Jen, eine arrogante Göre. Ihre beste Freundin Carrie (Sofia Oxenham) hingegen, deren Spiritismus von erbstreitenden Kindern ausgenutzt wird, sieht ihre Fähigkeit als Bürde, schafft jedoch auch komische Momente, wenn sie zum Beispiel den Geist Adolf Hitlers an den Esstisch bringt. Auch Jens Mutter weiß mit ihrer Gabe, technische Geräte zu kontrollieren, nichts anzufangen, da sie von Technik nichts versteht.

Das wird schon: Carrie (l.) versucht Jen bei der Entdeckung ihrer Fähigkeit zu helfen.
Das wird schon: Carrie (l.) versucht Jen bei der Entdeckung ihrer Fähigkeit zu helfen. Disney+

Doch leider verpasst "Extraordinary" bei all den guten Ideen die Überraschung. Humorvolle Szenen werden schnell aufgelöst, die Handlung selbst ist dabei übergreifend nie spannender als die nächste Pointe, weil Handlung und politische Botschaft von vornherein klar sind. Akzeptanz ist dabei das verbindende Element, denn genauso wie Jen ihre Situation zu akzeptieren hat, muss das Publikum ihre Umstände akzeptieren. Dass daraus ein tolerantes Verhältnis entsteht, hat ja schon mal sein Gutes - und die Serie womöglich ihr Ziel erreicht.

Diese Rezension basiert auf der Sichtung der ersten beiden Episoden von "Extraordinary".

Meine Wertung: 3.5/5

Die achtteilige erste Staffel von "Extraordinary" ist seit dem 25. Januar bei Disney+ verfügbar.



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Leserkommentare

  • Lurch schrieb am 17.01.2025, 16.02 Uhr:
    Ich fand die erste Staffel recht unterhaltsam!

    Warum regen sich ernsthaft noch Menschen über Sendetermine auf?!?
    Ich zeichne alles, was mich interessiert, mit einem Festplattenrekorder auf, andere gucken in der Mediathek, also wen interessiert es, WANN etwas gesendet wird?

    Ok, wer nicht wie ich noch ganz oldschool eine Fernsehzeitung nutzt, die einen auf interessante Sendungen hinweist, bekommt beim Zappen durch die Kanäle natürlich nicht mit, wenn irgendwann nachts etwas Interessantes kommt...
  • Vritra schrieb am 06.02.2025, 16.02 Uhr:
    Festplattenrekorder? Also meiner fängt nur noch Staub. Die meisten Fernseher, die was taugen, haben eine USB-Aufnahmefunktion, die IPTV-Dienste sowieso und die Serie läuft doch ohnehin mit beiden Staffeln bei Disney und Staffel 1 kostenlos bei Joyn und in der ZDF Mediathek.

    Staffel 2 fand ich übrigens lahm, darum ist mir die Absetzung total egal. ;-)
  • addicted4series schrieb am 18.01.2025, 05.43 Uhr:
    Was hat es wohl immer noch mit diesen ärgerlichen Echtzeit-Sendeterminen auf sich?? Easy erklärt. Es gibt immer noch Leute, die nur abends Zeit zum "Glotzen" haben, nicht in Deutschland wohnen, Deutsch als Muttersprache haben (Schweiz, Liechtenstein, etc.) & so viele der Streamingangebote in der Mediathek gar nicht erst nutzen können, wann immer ihnen danach ist (da gesperrt)... 
    Und eine Fernsehzeitschrift habe ich Anfang der 2000er zuletzt gekauft. Und die Onlineangebote hierzu sind dermaßen unübersichtlich aufgestellt, dass es gar keinen Spaß macht, regelmäßig nach Filmen/Serien Ausschau zu halten, da die meisten mit viel zu vielen Werbeblöcken unterlegt sind. Und wenn ich jedes Mal einen Euro bekäme, wenn der Festplattenrekorder vorne oder hinten einen bedeutenden Teil einer Episode/eines Filmes nicht mehr aufzeichnet - da die Zeiten damals wie heute nicht immer stimmig bleiben...
    Und gerade Zappen ist im Öff-TV noch teilweise das Beste daran.
  • addicted4series schrieb am 15.01.2025, 00.26 Uhr:
    Hier wird auf krampfhafte wie ganz unbeholfene Art und Weise noch immer versucht, jüngeres Zielpublikum für sich zu gewinnen - mit no-name Produktionen. Man sollte eigentlich wissen bzw. irgendwann schnallen, wann man mit Pauken & Trompeten "verloren" hat...
    Mit einer solchen Comedyserie im Bingemodus zu später Stunde, auch wenn aus GBR, wird das sicherlich nichts - und sicherlich nicht zu der Uhrzeit!!! Die Z-Generation, die sich nicht auf Autobahnen & Flughäfen festklebt, muss nämlich früh raus... entgegen gängiger Vorurteile.
    Aber lieber bereits andere zuvor eingekaufte & gezeigte Formate wie "Shakespeare & Hathaway" dafür weiterhin links liegen lassen. Die 4te Staffel... kommt da noch was ZDF...?
  • addicted4series schrieb am 17.01.2025, 06.33 Uhr:
    Horatio (geb. 1966)_Stichwort: Zielgruppe 
    Das Durchschnittsalter der Zuseher beim ZDF liegt generell bei 60 bis 65 Jahren. Oder sind etwa die 60-65 Jährigen die Hippen, coolen Teens von heute? Eventuell in den Augen des ZDF... ? Wer weiß das bei der "Überalterung" der Gesellschaft heutzutage noch so genau zu sagen... 
    Wenn dem so sein sollte, ziehe ich noch heute meinem Ziehvater (70) seine Discoboxer über und schicke ihn in die Dorfdisco, denn die Teens von heute sitzen alle kiffend oder mit der Bong zu Hause und zocken... und die Glotze (Netflix_payTV) läuft tonlos so nebenbei.
  • Horatio schrieb am 16.01.2025, 16.43 Uhr:
    Ja, die Geschmäcker sind verschieden.
    Ich finde Extraordinary großartig und kann beim teilweise grotesken bis slapstickartigen Humor schmunzeln oder lachen.
    »Bingemodus zu später Stunde« ? Jesses – jeder Person der Zielgruppe klebt doch tagsüber ein Spielphone im Patschehändchen, und kann sich damit alle Folgen jederzeit aus der ZDF-Mediathek aufs Mäusekino streamen.
    »Shakespeare & Hathaway« habe ich nur eineinhalb Folgen ausgehalten. In der zweiten Folge habe ich abgebrochen, weil ich diesen arroganten fetten Hauptdarsteller nicht mehr sehen wollte.
  • Marcus Cyron schrieb am 14.01.2025, 16.13 Uhr:
    Sicher ist es nicht die innovativste Serie un im Ergebnis komme ich auch auf 7/10 Punkten. Aber unter dem Strich wäre ich etwas positiver in der Kritik. Ist schon ganz unterhaltsam.
  • Aymalin schrieb am 26.01.2023, 00.49 Uhr:
    In welcher Sprache wurde eigentlich mit dem Geist Hitlers kommuniziert? Ich habe mal gelesen, daß er nur ein paar Brocken Englisch verstand. Jedenfalls nicht genug für ein Gespräch.