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DFL prüft juristische Schritte gegen Kartellamt-Entscheidung
(25.07.2008, 00.00 Uhr)
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat heute während einer Pressekonferenz in Frankfurt angekündigt, ihre künftige TV-Vermarktung auf den Prüfstand zu stellen. Gegen die Entscheidung des Bundeskartellamts, das geplante Modell der zentralen Vermarktung für die Jahre 2009 bis 2015 zu untersagen, will die DFL juristische Schritte in Betracht ziehen. Gleichzeitig sollen alternative Vermarktungsmodelle entwickelt werden.
Das Bundeskartellamt hatte gestern bekannt gegeben, dass das von DFL und der Kirch-Tochter Sirius geplante zweigleisige Vermarktungsmodell nicht genehmigt werden wird. Die Verbraucher hätten aus diesem Modell keinen angemessenen Nutzen. Die Bonner Behörde wolle der Zentralvermarktung nur zustimmen, wenn eine Free-TV-Berichterstattung vor 20.00 Uhr garantiert bleibe. Zahlreiche Experten hatten daraufhin Zweifel angemeldet, ob diese Entscheidung letztlich tatsächlich zum Vorteil des Verbrauchers sein wird (wunschliste.de berichtete).
"Durch die Entscheidung des Bundeskartellamts wurde dem Sirius-Vertrag die Grundlage entzogen", erklärte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. Es sei nun Aufgabe der Liga, "einen Plan C, vielleicht sogar einen Plan D und E zu entwickeln". Die Liga bemühe sich um eine Lösung bis Ende des Jahres, man wolle jetzt nichts überstürzen oder in Panik verfallen.
Liga-Präsident Reinhard Rauball kündigte Gespräche mit Sirius an. Gleichzeitig teilte er mit, man habe bereits mehrere juristische Prüfungen der Kartellamt-Entscheidung in Auftrag gegeben. Wenn das Kartellamt der DFL Monopolgewinne vorwerfe, sei das "absolut unwahr", erklärte Seifert. Es gebe möglicherweise falsche Einschätzungen über das Verhältnis zwischen Profi- und Amateurfußball, so der Geschäftsführer, daher solle die Anwendung des Kartellrechts im Sportbereich auch vom Gesetzgeber prinzipiell überprüft werden. Rauball teilte mit, diesbezüglich hätte die Liga bereits Unterstützer aus der Politik, nannte aber keine Namen.
Mit der zentralen TV-Vermarktung errichte die DFL kein Monopol, sondern verfolge das "gemeinsame Geschäftsinteresse" der Bundesliga-Clubs auf Grundlage des "kollektiven Spielbetriebs" in der Liga. Da die vom Rechtehändler Sirus in Aussicht gestellten 500 Millionen Euro pro Jahr nun kaum noch zu erreichen sein werden, drohen der Liga nach Ansicht Seiferts enorme Einnahmeverluste, durch die nun auch die Arbeit der Fan-Projekte sowie soziale Aktivitäten im Jugendbereich gefährdet seien. Derzeit erhält die Liga pro Jahr rund 420 Millionen Euro, davon kommen circa 220 Millionen von Premiere und circa 100 Millionen von der ARD
Sein Vereinskollege Uli Hoeneß, Manager der Bayern, übte scharfe Kritik an der Entscheidung: "Ich wusste nicht, dass das Kartellamt direkt bei der Regierung und den öffentlich-rechtlichen Sendern unter Vertrag steht. Diese Entscheidung hat gravierende Konsequenzen für die gesamte Liga und vor allem für die kleinen Vereine - da haben wir ein schönes Kuckucksei ins Nest gelegt bekommen", erklärte Hoeneß auf der vereinseigenen Website. "Aber jetzt ist der Wettbewerb abgeschafft, die ARD lacht sich ins Fäustchen. Ich war immer der Meinung, das Kartellamt muss für Wettbewerb sorgen - hier hat es das Gegenteil getan. Die sollten mal in ihren Statuten nachschauen, wofür sie eigentlich da sind."
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Leserkommentare
jimmypeterson schrieb via tvforen.de am 27.07.2008, 09.44 Uhr:
Da hat die Liga schön dumm aus der Wäsche geschaut. Die Entscheidung des Kartellamts lässt mich die Hoffnung bewahren das es in dem Land doch noch gerecht zu geht.
Fußball ist Volkssport Nummer Eins und die Liga sieht nur Geld.
Ich finde Premiere zahlt der Liga genug und dann noch die öffentlich Rechtlichen das soll doch wohl reichen. Rummenigge und Hoeneß müssen sich gerade aufregen und mit dem "kleinen Vereinen" kommen. Waren sie es nicht die noch vor ein paar Jahren gefordert haben das die Vereine an den oberen Tabellenplätzen mehr Geld bekommen müssen als Mittelfeld. Wer hat da den "kleinen Vereinen" geschadet.Sollen sie doch alle mal Versuchen ihre Spiele selbst an den Mann zu bringen mal sehen wieviel TV Gelder der FC Bayern dann bekommt.Dr.Buntschuh schrieb via tvforen.de am 26.07.2008, 02.32 Uhr:
Die Bayern sollte vielleicht mal weniger teure Nachwuchsspieler aus Mittelamerika kaufen, dann müssten sie nicht ständig Spieler von Bundesliga Clubs abkaufen, weil ihre Nachwuchskicker nicht einschlagen und sie das Geld durch den Ofen jagen.
Das sie auf einmal so ein großes Interesse an den kleinen Vereinen haben, ist mir auch neu. Bisher ging es bei der Verteilung der TV-Gelder auch nur um ihre eigenen Interessen und die restlichen Clubs waren ihnen einen Dreck wert.prinzpauli schrieb via tvforen.de am 25.07.2008, 23.08 Uhr:
Es war ja nur eine Frage der Zeit, wo die Liga gegen das Kartellamt juristische Schritte prüft.
Es kann ja auch nicht sein, daß die Fans für wenig Geld Fussball im Freien Programm zeitnah sehen.
Mal schauen wie dieser Streit ausgeht und wer davon den Nutzen hat.
Ich denke es wird mit Sicherheit nicht der "normale" Fussballfan sein.
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