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TV-Kritik/Review: How to Get Away with Murder
(21.10.2014)

Mainstream-Sender ABC kann seinen Donnerstag mittlerweile "Rhimes-Tag" nennen: Nach seinem Dauerbrenner
Die Hauptrolle hat sie dafür mit einem zweifach Oscar-nominierten Kino-Star besetzt - das ist ein kleiner Coup. Denn Viola Davis war bislang auf afro-amerikanische Frauen-Parts vom Opfer-Ende des Rollenspektrums abonniert, in ihren bekanntesten Filmen "Glaubensfrage" und "The Help" gab sie jeweils die Erniedrigte und Beleidigte, in der gleichwohl ein stolzes Feuer glomm. Und diesen Funken wird Shonda Rhimes gesehen haben. Als Juraprofessorin und Strafverteidigerin Annalise Keating ist Viola Davis nämlich betont tough, zynisch und knallhart - so sehr, dass es in der turboschnell inszenierten Pilotepisode mehrfach an die Grenze zur Parodie geht. Erst wer weiterschaut, wird klug gesetzte Brüche und feine Risse in der Fassade bemerken können. Trotzdem: Einen Kinostar so gegen das bisherige Image in Szene zu setzen, dass man dieses Image sofort vergisst, das muss man erst einmal hinbekommen.
Auch jenseits von Davis' Power-Performance bleibt
Dem arglosen Sympathen (Kennzeichen: wohnt in schäbigem Loch, fährt Rennrad) steht Professorin Keating diametral entgegen. Vielleicht muss auch deswegen er es sein, der die Dozentin per Zufall in flagranti mit ihrem Geliebten erwischt, dem bulligen Cop Nate (Billy Brown, "Starship Troopers 2")? Eigentlich nämlich ist Annalise mit dem Psychologie-Prof Sam (Tom Verica, "The Nine") verheiratet.
Ächz: Das Personalgeflecht ist noch nicht erschöpfend referiert. Denn in Annalises Firma arbeiten zwei weitere (junge, smarte) Anwälte, die vor allem auch als Tutoren der fünf Studenten fungieren: Frank (Charlie Weber,
Wie laufen die Folgen nun ab? Ebene A: das Procedural. Pro Folge muss Annalise mit ihrem Team einem vermeintlichen Mörder beistehen. Ganz im Sinne der blinden Justitia und einer Vorstellung von Recht, die nichts mit Moral oder gar Gerechtigkeit zu tun hat, ist für Keating der Job dann getan, wenn der Delinquent am Ende freigesprochen wird. Als Zuschauer ist man auf diese zynische Nicht-Moral mitverpflichtet: Ob der Mörder ein Mörder ist, ist irrelevant. Ob er gut verteidigt wird, zählt. Jeder der Studenten darf pro Fall ein oder zwei wichtige Ermittlungsbausteine beisteuern.
Das ist natürlich ein feiner Trick, denn fortan kann "How To Get Away With Murder" dem eigenen Titel in zwei narrativen Richtungen Ehre machen: vorwärts erzählt in den Procedurals, in denen das Anwaltsteam auf Moral pfeift und Verdächtige entlastet, sowie in einer Art Rückwärtserzählung, die nach und nach (psycho-)analytisch enthüllen dürfte, wie es zum diesem Mord kam und warum die Studenten darin verwickelt sind und jetzt selbst die Unmoral an den Hacken kleben haben. Vermutlich steht die Geschichte um die tote Lila damit in Verbindung, womöglich hat Annalises duales Liebesleben damit zu tun, und auch Wes' punkige Nachbarin Rebecca (Katie Findlay aus den
Der Pilotfilm wirkt noch sehr schematisch in seiner Gegenüberstellung der diversen, nicht klischeefrei angelegten Typen zwischen "tough", "naiv", "überheblich" und "idealistisch", auch überfrachtet im Bemühen, die stattliche Anzahl tragender Rollen griffig einzuführen, dabei ein irres Tempo vorzulegen und zusätzlich noch die Zukunftsebene mit der entsorgten Leiche zu etablieren. Fast durchgängig wummert der Soundtrack von Drum'n'Bass-Legende Photek unter den Szenen. Und dass die Macher selbst nicht unbedingt überzeugt davon sind, dass dabei jeder mitkommt, zeigen die pausenlosen Flashbacks, die Figuren oder Details in Erinnerung rufen sollen, die eine Weile zuvor eingeführt wurden. Über diese Unsitte, sich stets an den dümmsten Zuschauern zu orientieren, über diesen penetrant inszenierten "Ach ja!"-Effekt, können Matthew Weiner oder Vince Gilligan sicher nur höhnisch lachen.
Indes: Schon in der zweiten Folge beginnt das Konzept besser aufzugehen - weil Nowalk und Rhimes etwas mehr Ruhe einkehren lassen und, wichtiger noch, ihrer genialischen Hauptfigur mehr Facetten zuschreiben: Annalise zeigt Tränen, muss sich von einer Staatsanwältin fragen lassen, ob da jemals Relevanz gewesen sei in den Dingen, die sie tue, und ihrem Mann gesteht sie ihre Furcht, den aktuellen Fall zu verlieren. "Das sagst du doch immer", antwortet Sam. Ein erstaunlicher Satz, der Abgründe offenbart hinter der fast schon maskenhaft siegessicheren Anwältin, als die sie sich öffentlich inszeniert.
So präsentiert sich "How to Get Away with Murder" recht bald als durchaus vielschichtige Anwaltsserie mit Potenzial. Allerdings erfindet sie das Genre keinesfalls neu und ihr dauerhaftes Gelingen wird erheblich davon abhängen, ob sich das in den Ebenen B und C aufgezogene Mystery-Geflecht als komplex oder hohl erweisen wird. Auch in puncto Spannung ist noch Luft nach oben, vor allem weil es in den wöchentlichen Fällen bislang eher unoriginell zugeht. Unstrittig ist, dass Produzentin Rhimes nach der Polit-Ausputzerin Olivia Pope (Kerry Washington) in "Scandal" mit Annalise Keating eine weitere, eindrückliche schwarze Fernsehfigur auf die Bildschirme gebracht hat. Wenn alles klappt - und bei Shonda Rhimes klappt ja nicht wenig -, müsste das ein paar Staffeln lang funktionieren.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten beiden Episoden von "How to Get Away with Murder".
© Alle Bilder: ABC Studios
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