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Amazon und Netflix: Auf neuen Wegen in die Zukunft?
Es tut sich was in den Chefetagen der beiden weltweit agierenden Streaming-Dienste Amazon und Netflix. Bei Amazon wurde ein Strategie-Wechsel zuletzt dadurch deutlich, dass eine zweite Staffel von
Amazon
Trotz der Einstampfung von zwei tendenziell künstlerisch wertvollen, aber doch teuren Projekten soll bei Amazon nicht etwa gespart werden, wie es zunächst in dem Zusammenhang in der Presse hieß.
Wichtig ist dabei auch die neue Konzentration darauf, eine weltweit attraktive Serie zu finden. Beispiel dafür ist einem Artikel von Variety zufolge das frisch bestellte
Laut Variety könnte es auch sein, dass bei Amazon Studios noch Köpfe rollen. Denn die Firmenspitze von Amazon hatte etwa bei "Z: The Beginning of Everything" den Leiter von Amazon Studios überstimmt. Und wer weiß, sind unter den Projekten, die der neuen Strategie zum Opfer fallen, nicht nur solche, deren Entwicklung der Öffentlichkeit noch nicht bekannt waren, sondern auch noch weitere, bereits bestellte Projekte.
Netflix
Während Netflix gerne das stetige Wachstum seiner Reichweiten in den Vordergrund stellt, bleibt eine Tatsache dabei gegenüber der Öffentlichkeit doch meist im Schatten: Das Wachstum erfolgt auf Pump. Sechs Milliarden US-Dollar will Netflix weltweit im Jahr 2017in den Erwerb von Content stecken. Dazu erfolgte kürzlich mal wieder die Aufnahme von einer Milliarde US-Dollar als Kredit. Insgesamt belaufen sich die Verbindlichkeiten von Netflix laut einem THR-Bericht auf 4,8 Milliarden US-Dollar.
Ein bisschen folgt Netflix' Geschäftsstrategie der, die Amazon früher als Onlineversandhändler anwandte: Mit Fremdinvestitionen und Einnahmen aus Kapitalaufstockungen über Aktien das Geschäft aufbauen und die Konkurrenten verdrängen, um später einmal (weltweit) Monopolist zu werden. Dann könne man die Marktposition dazu verwenden, das Verhältnis von Ausgaben zu Einnahmen "gewinnträchtiger" zu gestalten. Denn aktuell operiert man mit minimaler Gewinnmarge - und das im vollen Bewusstsein.
Vor etwas über einer Woche erklärte Netflix-CFO David Wells bei einem Vortrag auf der Goldman Sachs Communacopia Conference in New York, dass man die Investitionen - insbesondere bei den Eigenproduktionen - für notwendig erachtet habe. Eventuell ändert sich die grundlegende Strategie aber demnächst.
Der Kritik der Analysten über die Netflix-Ausgaben hielt Wells entgegen, dass man ja auch nicht vollkommen blind ausgebe, sondern immer noch eine Geldreserve für "operative Ausgaben" einrechne und sich also "durchaus selbst beschränke". Daneben seien die Eigenproduktionen ihr Geld wert, eben weil sie weltweit 104 Millionen Zuschauer angeboten werden können.
Wells gestand ein, dass Netflix eine lange Zeit nicht etwa durch sein Budget in den Ausgaben beschränkt gewesen sei, sondern schlicht dadurch, dass auf dem Markt halt nur eine begrenzte Anzahl an Projekten vorhanden gewesen sei. Nun könnte - könnte! - Netflix dazu übergehen, sich beim Serienkauf auch ein festes Budget als Grenze zu setzen. Seine Schlussfolgerung: Ein festes Budget könnte dazu führen, dass man bei den Ausgaben disziplinierter vorgeht - alles sehr vage und wenig spektakulär also. Immerhin erklärte Wells, dass es auch schon Projekte gegeben habe, bei denen Netflix aufgrund des Preises ausgestiegen sei. Der Einstieg von Facebook, Twitter und Apple ins Content-Geschäft habe die Preise für prestigeträchtige Projekte in die Höhe getrieben.
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