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ARD zeigt "Mogadischu"-Verfilmung
(30.09.2008, 00.00 Uhr)

Der Flughafen von Mogadischu in Somalia war am 18. Oktober 1977 Schauplatz einer spektakulären Geiselbefreiung, als 30 Männer der Antiterroreinheit GSG 9 die Lufthansamaschine "Landshut" stürmten.
Schon Anfang Januar 2007 hatte die Kölner Produktionsfirma Zeitsprung eine Verfilmung des Ereignisses unter dem Namen "Der Engel von Mogadischu" angekündigt. Dieser Titel ist eine Erfindung der BILD-Zeitung für die Stewardess Gabriele von Lutzau, die den Passagieren an Bord des von Arabern gekidnappten Flugzeugs geholfen hatte (wunschliste.de berichtete).
Der Fernsehfilm ist inzwischen abgedreht, trägt nun den verkürzten Titel "Mogadischu" und wird am 30. November um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt - passend zum gegenwärtigen Medienhype um den "Mythos RAF".
Die Rolle der Stewardess ging an Nadja Uhl (gerade im Kino als Ex-RAF-Terroristin Brigitte Mohnhaupt in "Der Baader Meinhof Komplex"). Thomas Kretschmann spielt den Kapitän der "Landshut", Jürgen Schumann, der sich für die Passagiere und seine Besatzung opfert. In weiteren Rollen zu sehen sind Simon Verhoeven als Co-Pilot Jürgen Vietor, Herbert Knaup als Oberstleutnant Ulrich Wegener, Christian Berkel als Bundeskanzler Helmut Schmidt sowie Jürgen Tarrach als Hans-Jürgen Wischnewski, dem Bevollmächtigten der Bundesregierung. Regie führte Roland Suso Richter (
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Leserkommentare
Private_Paula schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 16.14 Uhr:
Bei der Szene, wo der jemenitische Offizier zu Kapitän Schumann sagte: "Sie wissen, wenn sie nun zurück gehen, ist das ihr Todesurteil. Sie sind ein tapferer Mann !", bekam ich Gänsehaut.
Frau Schumann meinte bei Beckmann, dass ihr Mann bei vielen Passagieren als Feigling angesehen wurde. Aber er hat sich doch bis zum Schluss für seine Passagiere eingesetzt, und das mit seinem Leben bezahlt. Er hätte sich aus dem Staub machen können, wenn er wollte. Aber er ging zurück zur Maschine.
Kapitän Schumann ist übrigens für einen Kollegen eingesprungen. Er, und sein Co-Pilot Vietor kannten sich vorher nicht.
Was meint ihr ? Hätte der Staat damals die neun Terroristen gegen die 90 Menschen aus der Landshut
tauschen sollen. Man wusste ja nicht, wie die Sache ausgehen wird. Die Geiselbefreiung hätte auch in einem Desaster enden können.
Für Kanzler Schmidt, und auch Strauss, stand fest: Der Staat darf sich nicht erpressen lassen.Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 03.12.2008, 10.39 Uhr:
BUG. schrieb:
Vor allem kamen in der Realität eben nicht alle
Nase lang Kommentare dazwischen.
)))) - aber so hätten die Personenschützer von Schleyer wenigstens zeit gehabt die MP's aus dem kofferraum zu holenBUG. schrieb via tvforen.de am 03.12.2008, 08.41 Uhr:
Vor allem kamen in der Realität eben nicht alle Nase lang Kommentare dazwischen.
Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 03.12.2008, 08.39 Uhr:
... aber so war nunmal die realität !
Werderaner schrieb via tvforen.de am 03.12.2008, 00.11 Uhr:
Das war mir in Teilen zu actionlastig und laut!
dielola schrieb via tvforen.de am 02.12.2008, 23.53 Uhr:
Werderaner schrieb:
Ich tendiere im übrigen weiter zu TODESSPIEL als
bester Verfilmung!
Ich auch, das bleibt unerreicht.Werderaner schrieb via tvforen.de am 02.12.2008, 23.26 Uhr:
Pete Morgan schrieb:
Man kann Kapitän Schumann nichts vorwerfen - und
Feigheit schon gleich gar nicht!
Bei der Rückkehr wurde er von Flughafenmilitär begleitet und Mahmud verkündete den Passagieren (sinngemäß): "Sie bringen ihn zurück!"Lange Zeit bleib auch im Dunkeln, was Schumann während seiner Abwesenheit von der "Landshut" gemacht hat.Inzwischen sollten alle zweifelnden Passagiere WISSEN, dass er KEIN Feigling war. Wer weiß, wie andere an seiner Stelle gehandelt hätten.Ich tendiere im übrigen weiter zu TODESSPIEL als bester Verfilmung!Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 16.47 Uhr:
Er war auxh beí der Hamburger Sturmflut genau der richtige Mann am richtigen Ort - auch heute noch imponiert mir Helmut Schmidt - weniger wegen seiner politischen Verdienste, sondern weil er in seinem hohen Alter noch so geistig fit ist und so "rüstig" und immer noch aktiv Artikel, Bücher und Reden verfasst...Dafür kann man ihn nur beneiden... nicht jedem ist solch ein Glück vergönnt. Und konsequent ist er ja immer noch - auch wenn es heute meist das Rauchen betrifft...Der Lonewolf Pete
BUG. schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 16.46 Uhr:
Pete Morgan schrieb:
"Aber ich glaube, die Passagiere, die ihn im Nachhinein gerügt haben, konnten nicht nachvollziehen, was in ihm vorging. Und wer an seiner Stelle hätte ähnlich gehandelt?"
Eine gute Frage; ich habe sie mir während des Films häufig gestellt. Bei "Anne Will" hat der ehemalige GSG-9-Beamte auch gesagt, daß die heimlich aus dem Cockpit übermittelten Informationen für die Rettungsplanung hilfreich gewesen seien. Und Schumann wußte, daß er sich alleine dadurch schon in Gefahr brachte. Wäre er feige gewesen, hätte er in Aden das Weite gesucht und wäre heute vermutlich noch am Leben. Womöglich sogar als Einziger der Landshut-Besatzung.BUG. schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 16.41 Uhr:
Dieses ist auch meine Meinung. An sich ist mir Helmut Schmidt nicht einmal besonders sympathisch, aber vielleicht war er in dieser Situation genau der richtige Mensch am richtigen Ort.
Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 16.40 Uhr:
Man kann Kapitän Schumann nichts vorwerfen - und Feigheit schon gleich gar nicht!Es gehört unglaublich viel Courage dazu, was er für die ihm schutzbefohlenen Passagiere und seine Crewmitglieder getan hat - vor allem aber, zurück zur Maschine zu gehen, sicherlich in der Gewissheit, dies nicht zu überleben.Der Mann hat zumindest eine posthume Würdigung - selbst in Form eines Spielfilms - auf jeden Fall verdient.Aber ich glaube, die Passagiere, die ihn im Nachhinein gerügt haben, konnten nicht nachvollziehen, was in ihm vorging. Und wer an seiner Stelle hätte ähnlich gehandelt?Der Lonewolf Pete
BUG. schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 16.40 Uhr:
Private_Paula schrieb:
"Bei der Szene, wo der jemenitische Offizier zu Kapitän Schumann sagte: 'Sie wissen, wenn sie nun zurück gehen, ist das ihr Todesurteil. Sie sind ein tapferer Mann !', bekam ich Gänsehaut."
Für mich war diese Szene auch äußerst beklemmend, aber noch mehr berührt hat mich Gabi Dillmanns Gespräch mit dem Tower und die betenden Passagiere danach. Es gibt Dinge, die man wirklich nicht erlebt haben muß.Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 16.35 Uhr:
Und damit sind wir einer Meinung, mein Lieber!Der Lonewolf Pete
Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 16.22 Uhr:
Private_Paula schrieb:
.Was meint ihr ? Hätte der Staat damals die neun
Terroristen gegen die 90 Menschen aus der
Landshut
tauschen sollen. Man wusste ja nicht, wie die
Sache ausgehen wird. Die Geiselbefreiung hätte
auch in einem Desaster enden können.
Für Kanzler Schmidt, und auch Strauss, stand
fest: Der Staat darf sich nicht erpressen lassen.
Schmidt , Strauß, Genscher und die anderen haben absolut richtig entschieden ! ! ! Der Staat darf nicht erpressbar sein - unter keinen Umständen !Werner Zorn schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 10.52 Uhr:
Ein bewegender Film, der es schafft, seinen fiktiven Charakter abzuschütteln und - einer Dokumentation gleich - eine hohe Authentizität aufweist.
Vor einem Jahr erhielten wir originale BIlder von Wischnewski, Schmidt, Schumann, Röhll .... mit der Bitte um möglichst identische Darstellerbrillen. Ich glaube, wir haben unseren Job gut gemacht und mit zur Authentizität des Filmes beigetragen. Allerdings wußten wir damals nicht, an welch bewegendem und hochwertigen Film wir mitarbeiten durften.
Die anschließende Diskussion und besonders auch die Dokumentation passten, allerdings hat Frau Will durch die mehr als überflüssige Floskel "Viel Spaß" zur Programmankündigung der Dokumentation mehr als daneben gegriffen.
Werner ZornBUG. schrieb via tvforen.de am 02.12.2008, 15.39 Uhr:
Sie hätte gar nichts dergleichen sagen sollen. [Eigentlich komisch, daß die "Bild"-Zeitung das noch nicht thematisiert hat...]
Scarlet schrieb via tvforen.de am 02.12.2008, 14.31 Uhr:
BalouderBaer schrieb:
Blödsinn, schliesslich war von vornherein klar,
dass es sich nicht um eine Comedy-Sendung handelt
Klar war das klar. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber hat sie es nicht als "wunderschöne Doku" angekündigt? Aber auch das wäre nicht die passende Bezeichnung dafür gewesen.und "Viel Spaß" bedeutet nicht: Lasst uns
totlachen, sondern es soll eine Ermutigung für
die Zuschauer sein, dass die in die Dokumentation
gesteckten Erwartungen erfüllt oder zumindest
angerissen werden.
Tut mir leid, aber "viel Spaß" heißt vielleicht nicht 'lasst uns totlachen', aber diese Interpretation, die Du da bringst, trifft auf "viel Spaß" auch nicht zu. "Viel Spaß" im Zusammenhang mit der Mogadischu-Dokumentation zu wünschen ist einfach daneben, da kann man herumdeuten was man will.Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 16.19 Uhr:
Pete Morgan schrieb:
Ich find halt, dass Dokus, wenn sie richtig
aufbereitet sind, wesentlich informativer sind als
ein fiktiver Film zu einem bestimmten Thema. Und
wenn das betreffende Thema dann auch noch allzu
oft bearbeitet wurde, wird's halt irgendwann
uninteressant. Das geht mir mit Filmen zur
US-Geschichte auch nicht anders. Es gibt Themen,
zu denen ich sooo viel gesehen und gelesen hab,
dass ich nicht auch noch einen oder mehrere
Spielfilmversionen dazu sehen muss. Die haben dann
doch eher den Reiz verloren (z.B. Filme über 9/11
oder den Amerikanischen Bürgerkrieg, oder
Vietnam...).
Aber es gibt halt Menschen, die Geschichte lieber
als Spielfilm erleben denn als Dokus - jedem das
Seine. Meins isses halt nicht.
Der Lonewolf Pete
Ich sehe beides gerne - ich liebe die Dokus- schaue mir aber auch gerne Spielfilme an - ogt werde ich gerade erst durch dokus animiert mir den film anzusehen - oder umgekehrt! ähnlich ist es bei dem lesen eines historischen stoffes, obwohl es ja eigentlich keine informativere form als das Buch gibt reizt es mich danach das ganze nochmal in "bewegten" bildern zu sehen . ich kann eingentlich zu themen die mich interessieren: Kriegshistorie, Holocaust, Deutsche teilung , Mauerfall aber eben auch die RAF nie genug bekommen. und es ist eben auch eine tatsache das viele Zuschauer nur durch filme bereit sind sich mit Geschichte auseinander zu setzten , aber auch das ist OK - wenn es durch solch hervorragende werke wie "Mogadischu" geschieht..p.s: Feuersturm und Asche sowie die fortsetzung wurden grandios umgesetzt ! ! !BUG. schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 15.58 Uhr:
Pete Morgan schrieb:
"Nachdem vor nicht allzu langer Zeit eine (odermehrere?) Dokumentationen und Diskussionen über Mogadischu im TV liefen, teilweise gar mit Spielszenen, frag ich mich halt, warum dann zur Doku noch ein Spielfilm gedreht werden musste (auch wenn er noch so gut gewesen sein mag)." Weil sich mit diesem Format die beklemmende Situation wesentlich besser darstellen läßt und der Zuschauer ins Geschehen mit hineingenommen wird.
Vor zehn Jahren war ich schon von Heinrich Breloers "Todesspiel" beeindruckt. Darin gab es Spielszenen, die jedoch immer wieder durch Zeitzeugen-Kommentare aufgelockert wurden. Verglichen mit "Mogadischu" war das, bei aller Drastik, fast noch ein Spaziergang. Hier ging es immer irgendwie brutal weiter, ohne daß ich als Zuschauer wußte, daß sowieso gleich wieder ein Kommentar für eine gewisse Entspannungspause sorgt. Besonders hat es mich beeindruckt, daß der Film ohne eine grobe Rahmenhandlung auskommt, von den dezenten Hinweisen auf Gabi Dillmanns Geschichte mal abgesehen. Es ging ausschließlich um das Geschehen in der "Landshut" sowie bei den Rettern, und mein Eindruck ist, daß die Darstellung sehr realistisch und nicht übertrieben war. Gerade, was die unglaubliche Brutalität der Entführer und Helmut Schmidts Nervosität angeht.Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 15.55 Uhr:
Ich find halt, dass Dokus, wenn sie richtig aufbereitet sind, wesentlich informativer sind als ein fiktiver Film zu einem bestimmten Thema. Und wenn das betreffende Thema dann auch noch allzu oft bearbeitet wurde, wird's halt irgendwann uninteressant. Das geht mir mit Filmen zur US-Geschichte auch nicht anders. Es gibt Themen, zu denen ich sooo viel gesehen und gelesen hab, dass ich nicht auch noch einen oder mehrere Spielfilmversionen dazu sehen muss. Die haben dann doch eher den Reiz verloren (z.B. Filme über 9/11 oder den Amerikanischen Bürgerkrieg, oder Vietnam...). Aber es gibt halt Menschen, die Geschichte lieber als Spielfilm erleben denn als Dokus - jedem das Seine. Meins isses halt nicht.Der Lonewolf Pete
Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 15.48 Uhr:
Nee, weil ich schon fast sämtliche Dokumentationen zum Thema gesehen hab - da musste es der Spielfilm nicht auch noch sein. Mag sein, dass Otto Normalverbraucher sich - leider - weniger für Dokus als für fiktive Umsetzungen eines Themas interessiert, aber bei mir isses halt andersrum. Und genau wie mit anderen Themen (z.B. mauerfall und Wiederverinigung) ist das Thema "Mogadischu" für mich nach zahlreichen Dokus einfach "ausgelutscht". Es immer wieder aufzubereiten, muss nicht unbedingt sein.Sicherlich hast du auch mit den Holocaust-Verfilmungen Recht, Petra. Aber auch hier gilt für mich: Irgendwann ist halt mal genug. Dokus über Dokus mit jährlicher Regelmäßigkeit, dazu dann noch Spielfilme und deren Wiederholungen... Irgendwann hat man halt schon alles gesehen, was es zum Thema zu sehen gibt. Darüberhinaus ist die "Feuersturm und Asche" Serie nach dem Roman von herman Wouk die für mich wesentlich bessere und dramatischere Verfilmung des Holocaust-Stoffes als es Holocaust war und ist. Aber das ist sicherlich Geschmacksache. Auch nach mehrmaligem Anschauen beeindruckt mich die Holocaust-Miniserie - im gegensatz zu anderen Verfilmungen des Themas - kaum...Der Lonewolf Pete
Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 15.38 Uhr:
Pete Morgan schrieb:
Nachdem vor nicht allzu langer Zeit eine (oder
mehrere?) Dokumentationen und Diskussionen über
Mogadischu im TV liefen, teilweise gar mit
Spielszenen, frag ich mich halt, warum dann zur
Doku noch ein Spielfilm gedreht werden musste
(auch wenn er noch so gut gewesen sein mag).
Doppelt gemoppelt, sagt man hier, und eine
Ausgabe, die man sich meines Erachtens hätte
sparen können. Ein Spielfilm kann nie so
"wahrheitsgetreu" sein wie eine Dokumentation,
weil ein Spielfilm immer auch fiktiv ist und
"erfundene Elemente" enthält.
dieses statement wundert mich jetzt doch von dir - du bist doch auch ein liebhaber des US tv's bzw. films. da würde nie jemand über einen film zur US geschichte sagen: "brauchen wir nicht - gibt doch dokus drüber". ich bin froh das in deutschland die film schaffenden aufgewacht sind und sich der deutschen geschichte - auch in Spielfilmform annehmen ! !Paula Tracy schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 15.37 Uhr:
Das mag ja sein, Pete. Aber Spielfilme sind für die breite Masse der Bevölkerung nun mal "interessanter", d. h., sie werden eher gesehen als eine Dokumentation. Glaub mir, der Vierteiler "Holocaust" hat in etlichen Köpfen mehr bewegt als jede Dokumentation zum Thema, ebenso wie "Schindlers Liste". Und darum sind solche Spielfilme nicht überflüssig. Wenn mit dem Thema sensibel und weitgehend wahrheitsgetreu umgegangen wird, das ist natürlich Voraussetzung. Ich habe im Grunde auch nichts gegen fiktive Elemente, wenn sie helfen, das ganze besser zu verstehen. Bei "Mogadischu" gestern war es nicht erforderlich, weil der Kreis der Betroffenen im Flugzeug genau bekannt war. Hast du den Film denn gesehen?
Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 14.37 Uhr:
Nachdem vor nicht allzu langer Zeit eine (oder mehrere?) Dokumentationen und Diskussionen über Mogadischu im TV liefen, teilweise gar mit Spielszenen, frag ich mich halt, warum dann zur Doku noch ein Spielfilm gedreht werden musste (auch wenn er noch so gut gewesen sein mag). Doppelt gemoppelt, sagt man hier, und eine Ausgabe, die man sich meines Erachtens hätte sparen können. Ein Spielfilm kann nie so "wahrheitsgetreu" sein wie eine Dokumentation, weil ein Spielfilm immer auch fiktiv ist und "erfundene Elemente" enthält.Der Lonewolf Pete
tearfulprince schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 14.05 Uhr:
also,ich war auch total begeistert von dem film!sehr gut gemacht.deshalb sag ich ja auch immer wieder:leute,seid froh,dass es die ÖR gibt,bei allem,was vielleicht ab und zu nicht so passt.denn schon eine produktion dieses formats macht schon 10 silbereisens wett!!
dielola schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 13.32 Uhr:
@ WernerDie Brillen waren wirklich klasse. Mir ist das wirklich aufgefallen und ich habe es gestern noch zu meinem Freund gesagt das ich es hammermäßig finde wie authentisch die bis ins Detail sind.
Und zwar war das bei der Szene mit (ich glaube es war Valerie Niehaus) die man ja töten wollte weil sie angeblich Jüdin sei. Deren Brille war der Hammer, man fühlte sich so in diese Zeit versetzt.
Bei den Politikern fand ich es jetzt gar nicht mal so bemerkenswert, da sind ja die meisten Produktionen um Authentizität bemüht.BalouderBaer schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 13.23 Uhr:
Werner Zorn schrieb:
Die anschließende Diskussion und besonders auch
die Dokumentation passten, allerdings hat Frau
Will durch die mehr als überflüssige Floskel
"Viel Spaß" zur Programmankündigung der
Dokumentation mehr als daneben gegriffen.
Werner Zorn
Blödsinn, schliesslich war von vornherein klar, dass es sich nicht um eine Comedy-Sendung handelt und "Viel Spaß" bedeutet nicht: Lasst uns totlachen, sondern es soll eine Ermutigung für die Zuschauer sein, dass die in die Dokumentation gesteckten Erwartungen erfüllt oder zumindest angerissen werden.
Trotzdem es ein dunkler Punkt deutscher Zeitgeschichte ist, habe ich grundsätzlich immer "Spaß" an solchen Dokumentationen...Scarlet schrieb via tvforen.de am 30.11.2008, 23.42 Uhr:
Ich fand den Film recht interessant und informativ, zumal ich damals von dem Ganzen nicht wirklich etwas mitbekommen habe, da ich zu jung war.
Ein paar Kleinigkeiten haben mich gestört, nichts Inhaltliches sondern wirklich eher Details, wie zb. dieses demonstrative Kettenrauchen von Schmidt. Ich weiß, dass es zutrifft, aber da wirkte es oft so aufgesetzt. Wie gesagt, ein paar Kleinigkeiten, kaum der Rede Wert.Auch die anschließende Anne-Will-Diskussionsrunde mit den Betroffenen war interessant. Danach kam dann ja noch die Dokumentation, die habe ich jetzt auch noch gesehen. Dass Anne Will dazu allerdings "viel Spaß" wünschte, als sie die Doku ankündigte und sich verabschiedete, fand ich ziemlich daneben.Paula Tracy schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 08.38 Uhr:
Ja, Kretschmann war wirklich gut, auch Christian Berkel und Jürgen Tarrach waren als Schmidt und Wischnewski gut getroffen. Der Film war "toll" - (für Frodo) eine Übersetzung für packend, spannend, berührend, ohne jemals ins Kitschige abzudriften. Es gab keine überflüssigen Nebenhandlungen wie bei anderen Filmen, die sich mit wahren Ereignissen auseinander setzen. Leute, die damals zu jung waren (oder noch nicht geboren), bekommen hier von einem Stück deutscher Geschichte einen Eindruck, ohne sich fragen zu müssen, was davon wohl erfunden wurde und was nicht. Ich kann mich auch noch gut an die damaligen Ereignisse erinnern, habe seit Jahren nicht mehr daran gedacht, jetzt sehe ich die Schlagzeilen wieder vor mir, als sei es gestern gewesen.
Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 01.12.2008, 08.26 Uhr:
Ein wirklich hervorragender film - kann mich dem Lob nur anschliesen ! Berkel ist als Schmidt einfach Klasse ( spielte ihn ja schon einmal ) . Kretschmann war ebenfalls großartig - und ein totaler gegensatz zu Wolf Larsen, denn ich ja keine 24 vorher gesehen habe... mittlerweile beherrschen die Deutschen auch die drmaturgie eines Unterhaltungsfilm mit Anspruch : Gutes Drehbuch - wirklichkeits nahe umsetzung , klasse Darsteller und gut gemachte Action - der film war absolut Kinoreif ! ! Gruß Sir Hilary
Darkness schrieb via tvforen.de am 30.11.2008, 22.32 Uhr:
Ich fand den Film auch toll!
frodo_beutlin schrieb via tvforen.de am 30.11.2008, 22.45 Uhr:
Ein ergreifender Film - zumindest für die die das ganze damals sozusagen live im Fernsehen miterlebt haben .... ein paar Szenen udn Einstellungen sahen fast aus wie die Nachrichtenbilder von damlas .... gruselig irgendwie ...die Bezeichnung "toll" käme mir dabei allerdings nicht in den Sinn - eher eindrucksvoll, bedrückend und authentisch ...
Drago schrieb via tvforen.de am 30.11.2008, 22.13 Uhr:
Ein toller Film.
olivia schrieb via tvforen.de am 30.11.2008, 22.05 Uhr:
Ich fand den Film unglaublich gut. Sehr sehr packend.
Poldi schrieb via tvforen.de am 30.11.2008, 21.47 Uhr:
Is ganz spannend gemacht.
Jürgen Tarrach habe ich erst sehr spät erkannt.Helmut Schmidt ist klasse dargestellt.seventy schrieb via tvforen.de am 30.11.2008, 21.02 Uhr:
gut gemachter Film. Tolle Darsteller!
Lokomotive schrieb via tvforen.de am 04.12.2008, 08.43 Uhr:
Ich hänge mich mal an Deinen Beitrag, weil er der erste während der Ausstrahlung war.Gestern Abend habe ich mir nun auch den Film angesehen.
Packend, beklemmend! Christian Berkel als Helmut Schmidt: mit der Kettenraucherei wurde er wohl etwas auf die Schippe genommen. ;-)
Jürgen Tarrach als Wischnewski: Großartig, dem Maskenbildner ein ganz dickes Lob.Zum Stern auf dem Montblanc-Kugelschreiber: Zu der Zeit verkaufte ich diese Geräte und Montblanc hatte wohl in der arabischen Welt mit dem Logo Probleme. Soweit ich mich erinnern kann, wurde in den arabischen Ländern ein anderes Logo genommen. Verkauft wurden die Edelgeräte dort sicher. Es sind Statussymbole wie Mercedesse.
Wie dies heute gehandhabt wird (das mit dem Stern), weiß ich nicht, bin ja aus der Branche raus.Paula Tracy schrieb via tvforen.de am 30.11.2008, 21.42 Uhr:
Ja, das stimmt. Sofern man dies bei einem solchen Thema sagen kann, bin ich angenehm überrascht.
zonenclaudi schrieb via tvforen.de am 25.11.2008, 11.51 Uhr:
ich finde spielfilme über solche ereignisse irgendwie befremdlich, zumal da auch einiges fiktives drin ist
das sagte die frau vom piloten gestern bei...beckmann oder kerner oder so
das find ich irgendwie nicht angemessen
dafür würde ich mir die dokumentation gern ansehen, aber es ist schön ganz schön spätBUG. schrieb via tvforen.de am 25.11.2008, 11.53 Uhr:
Gute und interessante Dokumentationen kommen immer spät. Quotenmessung sei Dank.
Blondino schrieb via tvforen.de am 24.11.2008, 21.26 Uhr:
War dieser Film wirklich nötig?
Ich meine eigentlich, dass in Breloers "Todesspiel" das Thema schon toll abgehandelt wurde.
Aber die GEZ zahlts ja.
Sollte ich mich aber irren, werde ich hier öffentlich widerrufen ;)beiderbecke schrieb via tvforen.de am 25.11.2008, 05.10 Uhr:
Blondino schrieb:
War dieser Film wirklich nötig?
Ich meine eigentlich, dass in Breloers
"Todesspiel" das Thema schon toll abgehandelt
wurde.
Aber die GEZ zahlts ja.
Sollte ich mich aber irren, werde ich hier
öffentlich widerrufen ;)
Dem kann ich mich nur anschließen. Breloers "Todesspiel" war hervorragendes Fernsehen und der zweite Teil befasste sich ja fast ausschließlich mit der Flugzeug-Entführung, und das überaus eindrucksvoll.
Was ich also erwarte? Mehr "Action" und sehr viel "schnellere" Schnitte. Eine auch nur angedeutete Lovestory sollte wohl eher unangebracht sein.argh schrieb via tvforen.de am 24.11.2008, 23.44 Uhr:
Verspreche mir ehrlich gesagt aus diesem Grund auch nicht allzuviel vom neuerlichen Film. Frau von Lutzau war ja eingiermaßen begeistert von "ihrer" Darstellerin. Heute macht sie übrigens bildende Kunst in Südhessen, falls es jemanden interessiert. :-)
Methusalix schrieb via tvforen.de am 24.11.2008, 19.31 Uhr:
Leute zieht Euch das rein!
An alle Jungspunde, die damals noch Quark im Schaufenster waren:
DAS ist deutsche Geschichte, nicht immer nur die ersten Trabbis übern Checkpoint Charlie...
Nehmt es auf, schaut es an, diskutiert mit Euren Lehrern drüber, informiert Euch über die sogenannte Vor-Playstation-Zeit, als Leute noch politisch aktiv waren, eine eigene Meinung hatten, diese frei äußern wollten (und leider auch ein Haufen, der übertrieben hat) -
Liebe ARD - mehr Themenabende bitte !!Werner Zorn schrieb via tvforen.de am 24.11.2008, 19.00 Uhr:
Gestern abend gab es bereits auf NDR ein Gespräch mit Co-Pilot "Vietor", sehr interessant.
Sowohl Herr Vietor als auch der ehemalige GSG 9 Kommandant, Herr Wegener, haben sich nach der Vorpremiere in Berlin in der letzten Woche sehr lobend über den "Mogadischu" - Film geäußert.
Zusätzlich erhält der Film wohl auch durch die bevorstehende Entlassung von Christian Klar einen weiteren Aspekt und einen aktuellen Bezug.
"Mogadischu", Sonntag 30.11.2008 ARD mit Gesprächsrunde und anschließender DiskussionKellerkind schrieb via tvforen.de am 20.11.2008, 17.53 Uhr:
"Die ARD nutzt den Film zu einem Themenabend rund um Mogadischu. Die Entführung der Landshut wird demnach auch Thema bei "Anne Will" sein. Im Anschluss um 22.45 Uhr folgt "Mogadischu - Die Dokumentation"."Sehr schön mal wieder, dass man die Quatsch-Tante Anne Will nicht wenigstens einmal schweigen lässt und die Doku auf dem Premium-Sendeplatz um 22:45 zeigt.
Kate schrieb via tvforen.de am 26.11.2008, 00.46 Uhr:
Die erste Verurteilung von Mohnhaupt und ihre Rückkehr zur RAF waren in der selben Zeit, während jetzt Jahrzehnte dazwischen liegen. Es gibt die urspüngliche Organisation nicht mehr und damit auch eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass Klar oder Mohnhaupt da weitermachen, wo sie vor ihrer Verurteilung aufghört haben, insofern hinkt der Vergleich mit Mohnhaupt.Vielleicht ist Klar im Geiste noch in der alten Generation verhaftet, aber nach wie vor kann jeder denken, was er möchte. Viele Menschen könnten durch ihre Gedanken zum Staatsfeind werden.Für eine Entlassung ist keine Reue nötig.
Klar hat die gerichtlich festgelegte Mindestverbüßungszeit verbüßt und somit kann der Rest der Strafe zur Bewährung ausgesetzt werden.
Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen:
Vielleicht ermöglicht der Film, auch wenn er fiktive Elemente enthält, einen neuen Blickwinkel auf die Ereignisse.
So etwas kann immer erst hinterher beurteilt werden.macabros schrieb via tvforen.de am 25.11.2008, 14.30 Uhr:
BUG. schrieb:Du glaubst doch nicht im Ernst, daß
sich jetzt die RAF neu formiert?
Nochmal: Christian Klar ist wegen Mordes
verurteilt worden nicht wegen seiner politischen
Haltung.
Nein, die RAF wird sich nicht neu formieren, trotzdem bleibt Klar für mich ein potentieller Staatsfeind, der zumindest in die Kategorie "staatsgefährdend" einzustufen ist. Und Brigitte Mohnhaupt hat nach ihrer ersten Entlassung und ihren Aktivitäten danach folgend bewiesen wo sie damals immer noch stand, was letztlich meine Theorie stützt. Klar, kann man nicht pauschalisieren "Einmal Terrorist, immer Terrorist", aber bei dem Umfang an Gewaltpotential das beide bewiesen, ist eine Grundskepsis an der "Läuterung" der Protagonisten doch wohl erlaubt. Dass Christian Klar wegen Mordes einsitzt, ist schon klar. Aber seine Motive, seine Beweggründe und sein Ansinnen zur Durchführung dieser Tat lassen sich nunmal durch seine "politische Haltung und Einstellung gegenüber dem Staat" herleiten. Das ist letztendlich die Frage nach der Huhn oder dem Ei, bzw. in der Begründung Juristerei. Kate schrieb:Zur Zeit seiner Inhaftierung war Klar noch ein
Staatsfeind, aber ist er das heute noch? Die
Gedanken sind frei, dafür kann man keinen
einsperren. Die RAF hat sich aufgelöst und es gab
seit damals keine neuen Anschläge. Es geht also
keine Gefahr mehr von ihm aus.
Hier gilt das Gleiche wie ich es bereits oben zu BUG. geschrieben habe und mit dem Vergleich zu Brigitte Mohnhaupts' erster Entlassung versucht habe zu stützen.Strafe dient zwei Zwecken: Die Tat selber muss
bestraft werden und die Gesellschaft soll vor dem
Straftäter geschützt werden.
Bei der Strafzumessung wird die Tat
berücksichtigt und auch die Einwirkung auf das
Opfer, daher auch die besondere Feststellung der
Schuld bei besonderen Mordfällen, wenn der Täter
keine Reue zeigt oder die Tat besonders zu ahnden
ist.
Man kann aber eine Strafe nicht beliebig
verlängern, nur weil sich die Opfer nicht erholt
haben und noch immer unter der Tat leiden.
Es geht auch nicht um eine Verlängerung, Christian Klar wird vorzeitig (unter Bewährungsauflagen) entlassen; obwohl er sich nie von seinen Taten distanzierte bzw. bei den Ermittlung keine Beteiligung zeigte. Wo bitte ist denn da auch nur ein Stück von Sinnungswandel, Reue, Schuldeingeständnis ? Aus meiner Sicht die Grundvoraussetzungen für eine (ich wiederhole mich leider ungerne, aber es muss sein) f r ü h z e i t i g e Entlassung eines siebenfachen Mörders ?Kate schrieb via tvforen.de am 25.11.2008, 11.56 Uhr:
macabros schrieb:
(...) Ich bin meilenweit entfernt einer mit einer Diktatur zu sympathisieren, aber ist es denn richtig
Resozialisierung für einen anerkannten und sichselbst betitelten Staatsfeind grundsätzlich zu
ermöglichen ?
Zur Zeit seiner Inhaftierung war Klar noch ein Staatsfeind, aber ist er das heute noch? Die Gedanken sind frei, dafür kann man keinen einsperren. Die RAF hat sich aufgelöst und es gab seit damals keine neuen Anschläge. Es geht also keine Gefahr mehr von ihm aus.
Strafe dient zwei Zwecken: Die Tat selber muss bestraft werden und die Gesellschaft soll vor dem Straftäter geschützt werden.
Bei der Strafzumessung wird die Tat berücksichtigt und auch die Einwirkung auf das Opfer, daher auch die besondere Feststellung der Schuld bei besonderen Mordfällen, wenn der Täter keine Reue zeigt oder die Tat besonders zu ahnden ist.
Man kann aber eine Strafe nicht beliebig verlängern, nur weil sich die Opfer nicht erholt haben und noch immer unter der Tat leiden.BUG. schrieb via tvforen.de am 25.11.2008, 11.53 Uhr:
macabros:
"Abgesehen von der Doppelmoral von Leuten wie Klar oder Mohnhaupt, die erst gegen den Staat skandieren und hinterher dessen staatsrechtliche Prinzipien nutzen um Leistungen in Anspruch nehmen, hätte ich bzgl. der Freilassung anders entschieden. Allein schon um den Schutz der Demokratie und das Wohlergehen der Bürger dieses Staates zu sichern." Wieso soll der Staat durch diese Freilassung in Gefahr sein? Du glaubst doch nicht im Ernst, daß sich jetzt die RAF neu formiert?
Nochmal: Christian Klar ist wegen Mordes verurteilt worden nicht wegen seiner politischen Haltung. Ungefähr genauso schlimm finde ich die Tatsache, daß jemand wie Margot Honecker eine Hinterbliebenen- und Altersrente vom deutschen Staat erhält; jemand mit dieser Vergangenheit und dieser Einstellung zur Bundesrepublik sollte meines Erachtens genausowenig von den deutschen Steuerzahlern alimentiert werden. Trotzdem ist das der Fall, weil es eben dem deutschen Recht wie auch den rechtsstaatlichen Prinzipien entspricht.macabros schrieb via tvforen.de am 25.11.2008, 11.04 Uhr:
BUG. schrieb:Ein Rechtsstaat sollte andere Möglichkeiten
haben, um seine internen Gegner in Schach zu
halten.
Genau das ist mein Problem... Ich bin meilenweit entfernt einer mit einer Diktatur zu sympathisieren, aber ist es denn richtig Resozialisierung für einen anerkannten und sich selbst betitelten Staatsfeind grundsätzlich zu ermöglichen ? Wenn ich das schon höre "Lebenslänglich". - Das sind nach heutiger Rechtssprechung maximal 25 Jahre (optional mit möglicher anschließender Sicherheitsverwahrung). Und wie oft sind Täter frühzeitig begnadigt worden und haben draussen weiter gemacht (ich will ja gar nicht jeden Knacki über einen Kamm scheren, es mag ja auch Resozialiserte geben, aber ab einer gewissen Verbrechensstufe dürfte das IMHO nicht möglich sein) Abgesehen davon dass die Opfer und deren Familien nach 25 Jahren nicht wieder an ihr altes Leben anknüpfen können, sondern ewig mit Verletzungen, psychischen Schäden oder im schlimmsten Fall sogar mit dem Tod umgehen müssen, wenn sie denn der Tat zum Opfer gefallen sind. Vor einigen Monaten jährte sich doch wieder das Gladbecker Geiseldrama begangen durch Rösler/Degowski - in diesem Zusammenhang hat man auch die italienische Familie des ermordeten Jungen von damals heute besucht... Das waren mehr als nur traurige Bilder auch heute noch. Und was macht Degowski ? Sitzt da geschmeidig in seiner Zelle mit drei Mahlzeiten am Tag, lässt sich grinsend interviewen und spielt sich am... - Tut mir leid, wenn meine Wortwahl etwas abdriftet, aber allein der Gedanke an solche Typen macht mich rasend. Abgesehen von der Doppelmoral von Leuten wie Klar oder Mohnhaupt, die erst gegen den Staat skandieren und hinterher dessen staatsrechtliche Prinzipien nutzen um Leistungen in Anspruch nehmen, hätte ich bzgl. der Freilassung anders entschieden. Allein schon um den Schutz der Demokratie und das Wohlergehen der Bürger dieses Staates zu sichern. Ich finde den Grundgedanken denn zumindest Ulrike Meinhof anfangs (noch während ihrer Zeit als Redakteurin der sogenannten "linken Presse") formulierte grundsätzlich gar nicht schlecht, man darf sich weder alles gefallen lassen noch sollte man sich das Recht auf seine eigene Meinung nicht nehmen lassen, aber die Art und Weise wie die RAF dies durchgesetzt hat, ist grundlegend falsch. Und diese Schiene wurde erbarmungslos gefahren bis zum Gewaltexzeß, der mit dem Kampf um Meinungs- oder Pressefreiheit nichts mehr zu tun hat.BUG. schrieb via tvforen.de am 25.11.2008, 10.36 Uhr:
macabros schrieb:
"aber ein Radikaler wie Klar, der sich ganz klar gegen das politische System gewehrt hat und das nicht nur im Rahmen einer Laune, sondern durchdacht, hinterhältig, vorsätzlich und ohne jeden Anflug von Moral oder Gewissen gegen dieses System gekämpft und für seine Ideale die Regeln dieser Demokratie gebrochen hat, soll sich jetzt auf die Basis dieses Systems berufen dürfen ??" "Dieses System" beinhaltet nun mal auch, daß man nicht wegen der eigenen politischen Ansichten inhaftiert werden darf - auch wenn diese weder nachvollziehbar sind, noch den Grundlagen des Systems entsprechen. Ansonsten müßte man bei uns so einige politisch Andersdenkende einbuchten, angefangen bei Rechts- und Linksfaschisten. Wer so etwas ernsthaft fordert, bucht die Diktatur gleich mit. Ein Rechtsstaat sollte andere Möglichkeiten haben, um seine internen Gegner in Schach zu halten.macabros schrieb via tvforen.de am 25.11.2008, 08.19 Uhr:
Private_Paula schrieb:...
Soll ein Mörder Christian Klar anders behandelt
werden, als ein gewöhnlicher Mörder, der nach 15
Jahren auch wieder entlassen werden kann ? Wohl
kaum, wie ich meine. Dann müsste man unsere
Verfassung ändern.
...Tut mir leid, für mich klingt das wie eine Stammtischparole... Auch wenn die Diskussion vielleicht am eigentlichen Topic vorbei geht, aber ein Radikaler wie Klar, der sich ganz klar gegen das politische System gewehrt hat und das nicht nur im Rahmen einer Laune, sondern durchdacht, hinterhältig, vorsätzlich und ohne jeden Anflug von Moral oder Gewissen gegen dieses System gekämpft und für seine Ideale die Regeln dieser Demokratie gebrochen hat, soll sich jetzt auf die Basis dieses Systems berufen dürfen ?? Ich war schon dagegen das Brigitte Mohnhaupt frei gekommen ist (und dann noch von diesem Staat von vorne bis hinten gepudert wird mit Job, Wohnung, Unterhalt) und jetzt der nächste ? Wie hier mit Terroristen unter dem Deckmantel der Resozialisierung umgegangen wird, ist ein Schlag ins Gesicht für jeden ehrlichen Mitmenschen (von den Angehörigen der Opfer mal ganz zu schweigen). Sorry, musste mal raus... Vielleicht diskutieren wir per PN weiter, wenn du magst, ist ja nix persönliches, PP.Private_Paula schrieb via tvforen.de am 25.11.2008, 01.38 Uhr:
Ich schätze mal, dass Gerhart Baum (FDP) in der Runde sitzt. Er fand es übrigens richtig, dass Klar nach 26 Jahren wieder auf freien Fuss kommt. (mit 5-jähriger Bewährungszeit übrigens).
Soll ein Mörder Christian Klar anders behandelt werden, als ein gewöhnlicher Mörder, der nach 15 Jahren auch wieder entlassen werden kann ? Wohl kaum, wie ich meine. Dann müsste man unsere Verfassung ändern.
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