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"Braune Soße": SWR erzürnt über "Rommel"-Kritik

von Michael Brandes in Vermischtes
(01.11.2011, 08.35 Uhr)
Streit um Biopic mit Ulrich Tukur spitzt sich zu
"Rommel" mit Ulrich Tukur
SWR/teamworx/Walter Wehner
"Braune Soße": SWR erzürnt über "Rommel"-Kritik/SWR/teamworx/Walter Wehner

Der SWR reagiert auf die anhaltende Kritik an seinem "Rommel"-Biopic. "Auf keinen Fall werde ich zulassen, dass 'Rommel' auch nur in die Nähe von revisionistischem Gedankengut gerückt wird. Den Vorwurf 'braune Soße' in dem Film zu verarbeiten, weise ich mit aller Entschiedenheit zurück", kommentierte SWR-Intendant Peter Boudgoust Aussagen von Historikern und Familienmitgliedern, die am Wochenende gegen die inhaltliche Ausrichtung des Fernsehfilms vorgebracht wurden.

Die als Expertin zu Rate gezogene Cornelia Hecht kündigte ihren Vertrag mit der Produktionsfirma Teamworx. "Das Vertrauensverhältnis ist zerrüttet", wird die Stuttgarter Historikerin im Wochenmagazin 'Focus' zitiert. Sie wirft den Produzenten "eine fragwürdige Darstellung" von Erwin Rommel vor, "die weit hinter das zurückfällt, was die Wissenschaft an Erkenntnissen über Rommel und den Widerstand" gegen die Nationalsozialisten gesammelt hätten. Laut ihrer Darstellung habe der Drehbuchautor viele Dialoge und Zuordnungen aus dem Buch 'Rommel' des Briten David Irving übernommen, der in rechtsradikalen Kreisen als "Revisionist" geschätzt werde. Kritik kommt auch von den Militärhistorikern Reinhard Stumpf und Bernhard Kroener, die von der Familie Rommel um eine Einschätzung des Drehbuchs gebeten wurden. Etliche Szenen seien aus fachlicher Sicht "unglaubwürdig".

Die Ansicht von Cornelia Hecht teilt auch Catherine Rommel, die Enkelin des einstigen Generalfeldmarschalls: Szenen des Drehbuchs entsprängen der Darstellung des Holocaust-Leugners Irving. "Braune Soße und Ansichten eines Ewiggestrigen darf man nicht im Film verarbeiten", sagte sie der 'Bild am Sonntag'.

Der SWR distanzierte sich inzwischen von den Äußerungen seiner Kritiker. Autor und Regisseur Niki Stein habe sich während seiner Recherchen für das Drehbuch mit der gesamten, insbesondere aber mit der neuesten wissenschaftlichen Forschung zum Thema Erwin Rommel, Nationalsozialismus und Widerstand beschäftigt. "Alle zugänglichen historischen Quellen sind für den Film kritisch zu Rate gezogen worden", versichert SWR-Fernsehfilmchefin Christine Strobl. "Allerdings in dem Wissen, dass jede der Quellen auf Herz und Nieren zu prüfen ist und in einem Unrechtssystem wie dem Dritten Reich keine absolute Wahrheit bieten kann."

Die Ankündigung eines Biopics über Hitlers Generalfeldmarschall Erwin Rommel, gespielt von Ulrich Tukur, hatte bereits in den vergangenen Monaten für viel Gesprächsstoff gesorgt. Stets ging es dabei um dessen Haltung zum Nationalsozialismus. Unter anderem hatte bereits Rommels Sohn, der ehemalige Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel, in einen Brief an Boudgoust Kritik am Drehbuch geäußert. Die Wandlung des Generals zu einem Hitler-Kritiker sei nicht ausreichend dargestellt worden (wunschliste.de berichtete).

Nach SWR-Angaben ist beabsichtigt, in "Rommel" ein differenziertes Bild des Generalfeldmarschalls zu zeichnen, der sich 1944 im tiefsten Gewissenskonflikt und im Zwiespalt zur Loyalität des von ihm verehrten Führers Adolf Hitler befunden habe. "Wir wollen die Zuschauer ermuntern, sich kritisch mit Rommels Rolle in diesen entscheidenden Kriegsmonaten auseinander zu setzen, die in seinem von Hitler erzwungenen Selbstmord endeten", so Strobl. Die Dreharbeiten wurden gerade beendet, die Ausstrahlung ist für Herbst 2012 geplant.


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Leserkommentare

  • Frau_Kruse schrieb via tvforen.de am 01.11.2011, 22.43 Uhr:
    "Der SWR distanzierte sich inzwischen von den Äußerungen seiner Kritiker."
    Ja, zuweilen ist eine gewisse Distanz zwischen Kritiker und Kritisiertem auszumachen.
  • cessnaritter schrieb via tvforen.de am 01.11.2011, 13.31 Uhr:
    Ich würde Dir mal raten, Dich näher mit dem deutschen und vor allem preußischen Adel und dem Großbürgertum zu befassen. Dann weißt Du, daß dieser einen großen Teil der deutschen Berufsoffiziere, auch im zweiten Weltkrieg, gestellt hat. Diese Kreise waren mitnichten Anhänger des Nationalsozialismus. Sie betrachteten ihn als notwendiges Übel, fühlten sich von ihrer Gesinnung her allein dem deutschen Vaterland verantwortlich. Daraus erwuchs der Zwiespalt, als treuer Soldat sich dem "Führer" und seinen Befehlen unterordnen zu müssen, auch wenn man weltanschaulich anderer Meinung war.
    Nationalsozialistisch waren eher die kleinen Chargen, die direkt "aus dem Volke" kamen, Nachwuchskräfte, die noch einen erheblichen Teil ihrer Schulzeit durch die NS-Erziehung geprägt wurden und die sich plötzlich "ganz groß" fühlten, dabei zu sein.
    Es wird leider immer wieder vergessen, daß Hitler ja nicht am 30.Januar 1933 einfach so aus der Kiste sprang und die Menschen sofort von ihm begeistert waren. Der erste Weltkrieg und die Folgen für Deutschland und auch die Weltwirtschaftskrise mit all den sozialen Auswirkungen haben dazu geführt, daß die Deutschen in Hitler nach und nach jemanden sahen, der mit seiner Politik den Menschen scheinbar Gutes tat, innen- wie außenpoltisch. Die Propaganda nahmen die Leute schnell an und vielen ging es ja auch plötzlich besser. Natürlich war auch das Militär begeistert, das zunächst nur daran dachte, daß es auch auf dem Gebiet endlich wieder aufwärts ging. Auch wenn der Adel und das Großbürgertum für Hitler, Goebbels, Göring und Co. nichts übrig hatten, sie zollten ihnen aber (leider) zuviel Respekt.
    Heutzutage wissen wir, wer alles beim Widerstand gegen die Nazis (nicht nur am 20.Juli) dabei war, da wirst Du viele der ältesten Familien Preußens finden.
    Lange Rede, kurzer Sinn: Nicht jeder Berufsoffizier der Wehrmacht war automatisch Nazi.
  • Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 01.11.2011, 15.13 Uhr:
    sehr guter beitrag ,Cessna ! wollte gerade ähnliches schreiben. aber ist nun nicht mehr nötig, teile deine ansicht zu 100% .

    Gruß Sir Hilary
  • Anonymer Teilnehmer schrieb via tvforen.de am 01.11.2011, 16.04 Uhr:
    Da müßte dann die Frage geklärt werden wo der Begriff Nazi anfängt, ist man erst eine Nazi wenn man Mitglied in der Partei wird? oder ist man auch schon einer wenn man nur als "Mitläufer" jeden Befehl im blinden Gehorsam ausführt, weil man sich erhofft das die Armee zu der Stärke zurück kehrt die sie unter Willhelm II. hatte und solche Befehle wie den Kommesarenbefehl folge leisteten?
    In meinen Augen haben sich alle Offiziere die in höheren Positionen saßen schuld auf sich geladen, als sie noch weiterkämpften als ohnehin schon alles verloren war. In meinen Augen zeichnet sich ein guter Offizier vor allem dadurch das er zuerst Verantwortung für seine Männer übernimmt und dann erst den Befehlen folgeleistet die irgendein Irrer in der Wolfsschatz oder in Berlin aus einem Bunker erteilt. Darum denke ich ist es unabhängig vom Stand, den Dreck hat mit wenigen Ausnahme die gesamte Generalität am Stecken.
  • seventy schrieb via tvforen.de am 01.11.2011, 16.17 Uhr:
    Mit der Machtübernahme Hitlers schwörten die Soldaten ihren Treueeid nicht etwa auf die Armee oder das Land, sondern auf Adolf Hitler.
  • Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 01.11.2011, 16.22 Uhr:
    mercutio schrieb:
    In meinen Augen zeichnet
    sich ein guter Offizier vor allem dadurch das er
    zuerst Verantwortung für seine Männer übernimmt
    und dann erst den Befehlen folgeleistet die
    irgendein Irrer in der Wolfsschatz oder in Berlin
    aus einem Bunker erteilt.

    ich erlaube mir kein Pauschalurteil der Offiziere von damals, man muss ja auch verstehen wie diese Menschen gedacht und empfunden haben.
    mit der Verantwortung für die Männer aber, da bin ich noch heute Stolz auf meinen Großvater, der war Kommandant auf einem Mienenräumboot, als dieses von den Engländern aufgebracht wurde, hat er sich und sein Schiff ergeben, anstatt einen sinn und hoffnungslosen "Endkampf" zu führen.....
  • Anonymer Teilnehmer schrieb via tvforen.de am 01.11.2011, 16.27 Uhr:
    Darum schrieb ich mit wenigen Ausnahmen... Ich kann mich auch an eine Geschichte von meine Großvater der bei der Artillerie war, erinnern bei dem vom General (in diesem Fall Schörner) verlangt wurde, bis zum Ende zu kämpfen und der Offizier der die Einheit befehligte nachdem General wieder weg war sofort den Befehl zum Aufbruch gegen hat... Aber leider gab es zu viele die sich eher an Ihren Eid gebunden fühlten als an ihre Verantwortung gegenüber den Menschen die sie befehligten...
  • cessnaritter schrieb via tvforen.de am 01.11.2011, 16.48 Uhr:
    Ja, schon klar... es ist so einfach schwarz-weiß zu malen. Ich wiederhole: wenn Du Dich wirklich ernsthaft mit der Geschichte Deutschlands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigen würdest anstatt hier Parolen zu kloppen, dann würdest Du begreifen, daß die Sache nicht so einfach ist. Ich weiß, daß das nicht einfach ist und läßt sich nicht in wenigen Sätzen in einem Forum erläutern. Darüber haben sich mittlerweile Generationen von Geschichtswissenschaftlern und geschichtlich interessierten Menschen Gedanken gemacht.
    Aus der gemütlichen Sicherheit eines seit nunmehr 66 Jahren in Frieden lebenden Landes heraus läßt sich schnell und einfach über eine Generation urteilen, oder sagen wir besser richten, die zu einem größten Teil schon ausgestorben ist.
    Du gibst den Offizieren Schuld, daß sie weitergekämpft haben, obwohl schon alles verloren war? Oho, komm mal runter vom hohen Ross. Wer sich im Kriegsfall weigert, weiterzukämpfen, obwohl es die Befehlshabenden verlangen, begeht Hochverrat. Sie hätten sich vor ihre Soldaten stellen sollen? Da hätten sie nicht lange gestanden. Und nebenbei haben sie sicherlich mehr Verantwortung für ihre Männer übernommen, als Du ihnen zugestehen willst. Du verwechselt nämlich die Nibelungentreue einiger überzeugter Nazis (die, wie ich oben schon schrieb, selten aus den Adels- und Großbürgerkreisen) mit dem damaligen Pflichtgefühl eines deutschen Offiziers.
    Natürlich gab es auch unter den Offizieren, wie in der ganzen Wehrmacht un im ganzen deutschen Volk auch Nazis. Aber warum gab es sie....? Da kommen wir schon wieder auf die Frage, wieso der Nationalsozialismus überhaupt soviele Anhänger finden konnte. Die Weimarer Republik war eine ungeliebte, ungewollte, von den Siegermächten aufgezwungene Republik. Sie krankte an den inneren deutschen wie den äußeren internationalen Problemen der Zeit.
    Die Offiziere hätten aufgeben sollen? Wann? Und vor allem wieso? Es ist dabei völlig egal, daß Deutschland den Krieg entfesselt hat. Die alliierten Truppen waren "Der Feind", den galt es abzuwehren. Und auch wenn es zum Glück für uns so gekommen ist, daß Deutschland den Krieg verloren hat, aber die Sieger wollten uns nicht befreien, sie wollten uns besiegen. Hätte Stalin nicht den kalten Krieg begonnen, hätte die Entwicklung Deutschlands eine ganz andere sein können. Aber da "der Westen" Deutschland brauchte, änderte sich auch die Einstellung der Westmächte zu den Deutschen.
    Übrigens heißt es "Wolfsschanze" und "Kommissar", von kleineren Fehlern wollen wir mal nicht sprechen.
  • Anonymer Teilnehmer schrieb via tvforen.de am 01.11.2011, 17.32 Uhr:
    cessnaritter schrieb:
    Ja, schon klar... es ist so einfach schwarz-weiß
    zu malen. Ich wiederhole: wenn Du Dich wirklich
    ernsthaft mit der Geschichte Deutschlands in der
    ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigen
    würdest anstatt hier Parolen zu kloppen, dann
    würdest Du begreifen, daß die Sache nicht so
    einfach ist. Ich weiß, daß das nicht einfach ist
    und läßt sich nicht in wenigen Sätzen in einem
    Forum erläutern. Darüber haben sich mittlerweile
    Generationen von Geschichtswissenschaftlern und
    geschichtlich interessierten Menschen Gedanken
    gemacht.
    Was heißt Parolen kloppen? Es wird zwar immer wieder gerne so getan als sei ein Krieg nur ein großes Schachspiel, aber bei solche "neutralen" Betrachtungen wird in meinen Augen leider immer wieder vergessen das da Menschen leiden und sterben.

    Aus der gemütlichen Sicherheit eines seit nunmehr
    66 Jahren in Frieden lebenden Landes heraus läßt
    sich schnell und einfach über eine Generation
    urteilen, oder sagen wir besser richten, die zu
    einem größten Teil schon ausgestorben ist.

    Also darf ich mir keine Meinung über eine Zeit bilden die bereits hinter mir liegt? Wenn man danach geht dürfte man auch nicht mehr darüber urteilen ob die Entscheidung Cäsars Germanien nicht weiter zu eroberen war richtig war... Ich nehme mir trotzdem mal die Freiheit auch wenn wir seit über 60 Jahren im Frieden leben meine Meinung über das Offizierskorps im 2. Krieg (hier) kundzutun.

    Du gibst den Offizieren Schuld, daß sie
    weitergekämpft haben, obwohl schon alles verloren
    war? Oho, komm mal runter vom hohen Ross. Wer sich
    im Kriegsfall weigert, weiterzukämpfen, obwohl es
    die Befehlshabenden verlangen, begeht Hochverrat.

    An der Stelle möchte ich mal 2 Beispiele bringen, zum einen General Dietrich von Choltitz der sich dem Befehl Hitlers Paris bis zum letzten Mann zu verteidigen und dann zu zerstören widersetze und die Stadt lieber den anrückenden Alliierten übergab und damit sicherlich einigen Menschen die in sinnlosen Strassenschlachten gestorben wären das Leben. Er beging damit ohne Zweifel Hochverrat, lebte aber noch Rund 20 Jahre nach Kriegsende bis er 1966 an Krebs starb.
    Zum anderen möchte ich General Otto Lasch anführen der im buchstäblichen Kadavergehorsam dem Befehl von Hitler folgte und Königsberg mit ein paar Divisionen aus abgekämpften Männern und Volkssturm gegen eine kampferprobte rote Armee verteidigte und somit auf beiden Seiten viele Menschen sinnlos opferte. Ach ja ich sollte an der Stelle noch erwähnen das die Flucht aus einer Stadt die zur Festung erklärt wurde, verboten war und ich frage Dich jetzt was ist besser? Lieber für eine Sache kämpfen die ohnehin schon verloren ist oder sich die Niederlage eingestehen?
    Darüber hinaus bin ich der Überzeugung das es noch einige andere ähnlich gelagerte Beispiele gibt...
    Sie hätten sich vor ihre Soldaten stellen sollen?
    Da hätten sie nicht lange gestanden. Und nebenbei
    haben sie sicherlich mehr Verantwortung für ihre
    Männer übernommen, als Du ihnen zugestehen
    willst. Du verwechselt nämlich die
    Nibelungentreue einiger überzeugter Nazis (die,
    wie ich oben schon schrieb, selten aus den Adels-
    und Großbürgerkreisen) mit dem damaligen
    Pflichtgefühl eines deutschen Offiziers.
    Natürlich gab es auch unter den Offizieren, wie
    in der ganzen Wehrmacht un im ganzen deutschen
    Volk auch Nazis. Aber warum gab es sie....? Da
    kommen wir schon wieder auf die Frage, wieso der
    Nationalsozialismus überhaupt soviele Anhänger
    finden konnte. Die Weimarer Republik war eine
    ungeliebte, ungewollte, von den Siegermächten
    aufgezwungene Republik. Sie krankte an den inneren
    deutschen wie den äußeren internationalen
    Problemen der Zeit.
    An dem Punkt würde ich Dir sogar zustimmen, vor allem in der Kombination mit dem Versaillervertrag, spielte die Bildung der Weimarer Republik den Nazis in die Hände
    Die Offiziere hätten aufgeben sollen? Wann? Und
    vor allem wieso? Es ist dabei völlig egal, daß
    Deutschland den Krieg entfesselt hat. Die
    alliierten Truppen waren "Der Feind", den galt es
    abzuwehren.

    Wie genau "der Feind" aussieht ist auch so Frage, den wenn man den Berichten auf n-tv glauben schenken darf, war man im Mai 1945 durch aus bereit sich den Westalliierten zu ergeben, aber da man eine Kapitulation gegenüber der Sowjetunion ablehnte wurde auch noch in den letzten Kriegstagen unnötig gestorben und gelitten und warum? Weil man einer Rassenidiologie folgte die von einem Mann stammte der sein persönliches Versagen jemand anderen in die Schuhe schieben wollte....
    Und auch wenn es zum Glück für uns
    so gekommen ist, daß Deutschland den Krieg
    verloren hat, aber die Sieger wollten uns nicht
    befreien, sie wollten uns besiegen. Hätte Stalin
    nicht den kalten Krieg begonnen, hätte die
    Entwicklung Deutschlands eine ganz andere sein
    können. Aber da "der Westen" Deutschland
    brauchte, änderte sich auch die Einstellung der
    Westmächte zu den Deutschen.
    Übrigens heißt es "Wolfsschanze" und
    "Kommissar", von kleineren Fehlern wollen wir mal
    > nicht sprechen.
  • cessnaritter schrieb via tvforen.de am 01.11.2011, 19.13 Uhr:
    Na bitte, es geht ja doch mit dem Differenzieren. ;-)
    ...und nein... Krieg ist auch für mich kein großes Schachspiel. Das, was mein Vater (Jg.1923) darüber erzählt hat, reicht mir völlig. Er kam nach dem Endkampf um Berlin in sowjetische Gefangenschaft und verbrachte 4 einhalb Jahre im Lager. Der Krieg hat ihn somit zunächst mal 8 Jahre seiner Jugend gekostet und er starb an den Spätfolgen der Gefangenschaft eine Woche nach seinem 52. Geburtstag.
    Und der zweite Weltkrieg liegt eben weit zurück, 66 Jahre, aber eben nicht so weit zurück, als daß man ihn schon so gut aus historischer Sicht betrachten kann und nicht das, was einzelne Entscheidungsträger taten. Aber es wird von Tag zu Tag einfacher.
    Ich wehre mich einfach nur so dagegen, daß Du in Deinem ersten Beitrag so pauschalisiert über die deutschen Offiziere geurteilt hast, bzw. behauptet hast, als Offizier unter den Nazis hätte man auch Nazi sein müssen und daß sie deshalb alle zu verachten wären. Aber du selbst hast ja schon Beispiele gebracht, daß es auch anders ging.
    Aber auch meine Ansicht untermauerst Du sogar mit einem Beispiel, dem von Otto Lasch. Auch wenn Wikipedia nicht immer recht hat, trotzdem ein Zitat über Otto Lasch und seine Familie über die Vorgänge in Königsberg.
    Zitat wiki:
    Nach der Einschließung Königsbergs durch die Rote Armee im Verlauf der Schlacht um Ostpreußen wurde Lasch Ende Januar 1945 zum Kommandanten der zur „Festung“ erklärten Stadt ernannt, die er mit drei angeschlagenen Divisionen gegenüber 36 Divisionen des Gegners verteidigen sollte. Nachdem am 6. April 1945 der Endkampf um die Stadt begonnen hatte, kapitulierte Lasch am Abend des 9. April (siehe Schlacht um Königsberg). Dafür wurde er von Hitler wegen „Feigheit vor dem Feind“ degradiert und in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Seine Familie wurde in Sippenhaft genommen. Laschs Frau und die beiden Töchter wurden daraufhin in Dänemark und in Berlin verhaftet, kamen aber nach Kriegsende wieder frei.
    Lasch selbst geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft, in der er zahlreiche Lager durchlief. 1948 wurde er zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt und nach Workuta verbracht. Ende Oktober 1955 kehrte er nach Adenauers Moskau-Besuch mit dem sog. Amnestiertentransport in die Bundesrepublik Deutschland zurück.
    Und zu Deinem letzten Punkt: Nicht nur die Deutschen hatten so ihre Abneigung gegen die Russen. Selbst Churchill hatte die Idee (ob sie realistisch war, sei dahingestellt), sich mit den Deutschen zu verbünden und die Sowjets in Pommern abzufangen und nach Russland zurückzudrängen.
    Aber wie ich auch oben schon sagte, das Thema ist viel zu komplex, als daß es in wenigen Sätzen von uns hier aufgearbeitet werden kann.
  • Anonymer Teilnehmer schrieb via tvforen.de am 01.11.2011, 11.48 Uhr:
    was ich mich da frage... war nicht jeder Berufsoffizier der in der Zeit des dritten Reiches in der Wehrmacht gedient hat ein Nazi? Schließlich versprach Hitler die Armee nach dem 1. Weltkrieg wieder aufzubauen. Den selbst wenn Stauffenberg heute gerne als das Paradebeispiel für den Widerstand im deutschen Offizierskorps dargestellt wird, war selbst er Anhänger von Hitler und seiner Bande.
    Natürlich darf man nicht so tun als wäre das was Hitler da gewollt hätte gut oder erstrebenswert. Aber ich verstehe auch nicht wieso man nicht einen film über einen Offizeir drehen kann (ob das nötig ist sei mal dahingestellt) ohne gleich den Zeigefinger zu heben und zu sagen "aber er war ja ein böser Nazi, darum geht das mal gar nicht"...