"Death in Paradise": Kommen und Gehen unter den Hauptdarstellern

Schnell nach dem Start von  "Death in Paradise" hatte es sich etabliert, dass die Serie nicht unbedingt an ihren Darstellern hängt. In der aktuellen, 13. Staffel ist bereits ein Hauptdarsteller gegangen, ein anderer (zumindest vorübergehend) zurückgekehrt, eine dritte hat ihren Besuch angekündigt und die Serie kokettiert mit den Ausstiegen weiterer Darsteller, darunter Hauptdarsteller Ralf Little.

Schon nach der zweiten Staffel des Insel-Krimis, als Ben Miller die zentrale Rolle als Richard Poole aufgegeben hatte und Kris Marshall als neuer Ermittler aus Großbritannien nachrückte, hat "Death in Paradise" klar gemacht, dass man nicht an den Darstellern hängt. Dazu kam, dass viele britische und französische Schauspieler in der schon 13-jährigen Serienhistorie nicht dauerhaft bereit waren, jährlich zu den Dreharbeiten auf der sehr warmen Karibik-Insel Guadeloupe anzureisen: Mittlerweile wird der Hauptcast nahezu jährlich durchgemischt. Das gilt auch für die 13. Staffel.

Folgende Abschnitte enthalten Informationen sowie Spekulationen zur 13. Staffel von "Death in Paradise".

In der fünften Episode der aktuellen Staffel, die in Großbritannien am 3. März Premiere hatte, hatte sich der junge Polizist Marlon (Tahj Miles) dazu entschieden, den Handlungsort Saint Marie zu verlassen. Er wollte seine jüngere Schwester Jocelyn (Miai Leonie Phillip) nach Kingston, Jamaika begleiten, wo diese ein wertvolles Stipendium erhalten hatte. Zunächst sah es so aus, als wäre damit auch das Ende von Marlons Polizeikarriere gekommen, da es in Kingston keinen Job für ihn gab. Doch dann konnte sein alter Mentor JP Hooper (Tobi Bakare) vermittelnd helfen.

Ersatz?

Mit dem Abschied von Marlon fehlte dem Team von Commissioner Selwyn Patterson (Don Warrington) ein Polizist. Für die sechste Episode war daher die Rückkehr eines bekannten Gesichts angeteasert worden. Es stellte sich als das von Dwayne Myers (Danny John-Jules) heraus, der die Serie in der siebten Staffel verlassen hatte. Myers versuchte bei der Rückkehr großspurig aufzutreten, jedoch wurde ihm schnell der Wind aus den Segeln genommen.

Myers stellte es so dar, als habe Patterson ihn angefleht, sein Team wieder zu unterstützen, nachdem Marlon gegangen sei - was Patterson aber schnell klarstellte: Er habe Myers das Angebot gemacht, weil er den Job halt kenne. Auch Myers' Ex Darlene Curtis (Ginny Holder) machte ihm klar, dass sie nicht an einer Fortsetzung der früheren Beziehung interessiert sei.

Schließlich wurde auch einer der Hauptgründe deutlich, warum Myers zurückgekehrt war. Er war ja nach London gegangen, um sich um seinen lange Zeit entfremdeten, ältlichen Vater zu kümmern. Der scheint nun leider am Ende seines Lebens angekommen und hatte beschlossen, seine letzten Tage nochmals in der Karibik zu verbringen. So sind Vater und Sohn nun also zurückgekehrt. Unklar ist, wie lange Darsteller John-Jules bleiben wird - da er nun wieder Polizist ist, vermutlich zunächst bis zum Staffelende.

Gastauftritt

Am Ende der sechsten Episode hatte Patterson ein kurzes Telefonat mit niemand Geringerer als Florence Cassell (Joséphine Jobert). Dem Gesprächsinhalt zufolge konnte sie den Zeugenschutz nun verlassen. Ein Teaser nach Ende der Folge zeigte schließlich, dass Neville Parker (Little) in der siebten Folge zur Untersuchung eines möglicherweise verdächtigen Todesfalls auf die benachbarte Insel Saint Auguste entsandt wird, wo auch bereits ein Detective sei - Florence!

Die Zukunft von Neville

Generell kommen die Detectives (zumindest seit Humphrey Goodman) nach Saint Marie, um Probleme in ihrem Leben zu lösen und dann wieder nach Großbritannien zurückzukehren - die meisten blieben für drei Staffeln, Ralf Little ist nun in seiner vierten Staffel.

In der sechsten Episode fällte Neville einen Entschluss über seine Zukunft: Er wolle sich wieder aktiv auf die Suche nach einer großen Liebe machen (nach diversen Rückschlägen, darunter einem massiven in Staffel zwölf). Dabei kam Neville zu dem Schluss, dass es unwahrscheinlich sei, dass er nochmal auf Saint Marie eine große Liebe finden werde. Und da das Leben zu kurz sei, um lange zu warten, hat er seinen Abschied angekündigt, um auf Reisen zu gehen, wo er die Hoffnung hat, eine neue Liebe finden zu können.

Das ist der Moment, in dem er erfährt, dass Florence sich nicht mehr verstecken muss. Die Zusammenarbeit von Neville und Florence wird in der kommenden Episode wohl per Fernschaltung erfolgen, also via Videoübertragung - Florence ermittelt vor Ort, die Polizisten in Saint Marie.

Wegen der häufigen Hauptdarstellerwechsel gehört es bei "Death in Paradise" dazu, dass die Autoren mit den Zuschauern spielen. So stellt sich die Frage: Wird Neville wirklich in die weite Welt aufbrechen? Und wenn ja, dann vielleicht mit Florence. Oder könnte ein Wiedersehen mit Florence (die in die Karibik zurückgekehrt ist und womöglich bleiben will) vielleicht dafür sorgen, dass beide zunächst auf Saint Marie bleiben?

Klar ist jedenfalls, dass 2025 eine 14. Staffel der Serie laufen soll. Im Rahmen der 13. Staffel hatte daneben übrigens auch Commissioner Patterson mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, die es so aussehen ließen, als seien seine Tage als Polizeichef gezählt. Zwar kämpfte er sich durch, trotzdem steht die Frage im Raum, ob das vielleicht Teil eines Handlungsbogens sein könnte, den Commissioner zur Ruhe zu setzen - dessen Darsteller mittlerweile 72 Jahre alt ist.