Entwickelt Damon Lindelof für HBO eine "Watchmen"-Serie?

Mit der aktuellen Schwemme von Comic-Serien und Film-Adaptionen war es vermutlich nur eine Frage der Zeit. Laut des Branchenblatts The Hollywood Reporter ist HBO derzeit dabei, eine Serienversion von "Watchmen" zu entwickeln. Während zunächst Zack Snyder, der bei dem Film aus dem Jahr 2009 Regie führte, mit dem Projekt in Verbindung gebracht wurde, soll nun Damon Lindelof ( "The Leftovers") mit der Entwicklung der Adaption betraut sein.

Das Projekt soll sich laut des Berichts in einer frühen Phase befinden und Verträge zwischen den Verantwortlichen gibt es demnach noch nicht. Der HBO-Kritikerliebling "The Leftovers", den  "Lost"-Veteran Lindelof gemeinsam mit Tom Perrotta basierend auf dem gleichnamigen Buch kreierte, ist Anfang des Monats auf dem US-Bezahlsender nach drei Staffeln zu Ende gegangen. Nachdem Lindelof nach dem von vielen als nicht zufriedenstellend empfundenen Finale von "Lost" und dem Aliens-Prequel "Prometheus - Dunkle Zeichen" wenig Freunde gemacht hatte, blieb auch die erste Staffel von "The Leftovers" hinter den Erwartungen zurück. Mit den - vom breiten Publikum dann bereits ignorierten - Staffeln zwei und drei der Serie konnte Lindelof sich dann aber in den Augen von Serienliebhabern und Fernsehliebhabern wieder rehabilitieren.

Die Original-Comics der "Watchmen" von Autor Alan Moore, Künstler Dave Gibbons und Kolorierer John Higgins wurden erstmals 1986 veröffentlicht. 2009 adaptierte Zack Snyder die Vorlage zu einem aufwändigen und audiovisuell betörenden Kinofilm mit Jeffrey Dean Morgan, Patrick Wilson, Carla Gugino und Billy Crudup in den Hauptrollen. Bei einem Produktions-Budget von 130 Millionen Dollar spielte er weltweit allerdings lediglich 185 Millionen ein - ein Verlustgeschäft, muss man doch zum Kinostart noch einmal Marketingmaßnahmen auf Augenhöhe des Produktionsbudgest einrechnen..

Dennoch dürfte das Interesse von HBO an einer "Watchmen"-Serie nicht nur den allgemeinen Comic-Trend zuzuschreiben sein. Mit dem absehbaren Ende von  "Game of Thrones" und nach dem positiven Echo zu  "Westworld" ist den Verantwortlichen sicher daran gelegen, das Image des Senders als Zuhause für Genre-Fans auszubauen.