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"Herr der Ringe": Verschollene Film-Adaption wieder aufgetaucht

Man könnte es für einen verspäteten Aprilscherz halten, ist es aber nicht: Ein 1991 in der zerfallenden Sowjetunion ausgestrahlter TV-Film auf Basis von "Herr der Ringe" wurde nun in einem Archiv gefunden und online gestellt. Für viele Russen brachte das nostalgische Gefühle hoch, während man aus heutiger Perspektive - und knapp 20 Jahre nach Peter Jacksons Special-Effects-Spektakel - über die Bilder eher schmunzeln muss.
Wie The Guardian zusammenfasst, waren J.R.R. Tolkien und sein Werk kaum in die russische Sprache übersetzt. Nicht ganz zu durchschauen sind aus heutiger Sicht die Hintergründe der Vorgänge hinter dem Eisernen Vorhang: Möglich, dass das Thema der Auflehnung in "Herr der Ringe" dafür sorgte, dass Tolkiens zwischen 1937 und 1949 entstandenes Werk für das Veto der Zensoren sorgte. Oder auch, dass die sprachlichen Eigenheiten des Werkes es einfach sehr schwierig zu übersetzen machten.
Letztendlich sei die Verfilmung aus dem Jahr 1991 und von Leningrad Television wohl die einzige Filmumsetzung in russischer Sprache. Das Projekt mit dem Titel "Khraniteli" adaptiert dabei den ersten der drei Romane, "Herr der Ringe: Die Gefährten". Nach einer einzigen Ausstrahlung wanderte der Film ins Archiv - und wurde vom Nachfolger von Leningrad Television, TV5, dort nun anscheinend ausgegraben.
Deutsche Nostalgie-Fans kennen das Gefühl, wenn etwas, das einen in der Jugend im TV beeindruckt hatte, von der Bildfläche verschwunden scheint und nicht mehr zu finden oder zu erhalten ist. Nach Auftauchen der Version, die von TV5 auch direkt bei YouTube hochgeladen wurde, erreichte die erste Hälfte des Films zügig fast 500.000 Aufrufe. Dabei dürften auch zahlreiche neugierige Tolkien-Fans aus dem Ausland gewesen sein, die nur mal kurz reinschauten - denn die zweite Hälfte bringt es aktuell auf knapp 100.000 Abrufe.
(Link zu Teil zwei von "Khraniteli")
Die "Herr der Ringe"-Trilogie von Tolkien galt lange Zeit wegen Umfang und epischen Szenen als unverfilmbar, weswegen es trotz der Popularität der Romanvorlage nur die animierte Verfilmung
Erst Peter Jackson brachte das Mammutwerk in den Jahren
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von Bernd Krannich



















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