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Update "Moonhaven" und vier weitere Formate werden bei AMC eingestellt

von Vera Tidona in News international
(09.01.2023, 10.41 Uhr)
US-Network AMC kündigt weitere Serien-Streichungen an
"Moonhaven" mit Joe Manganiello, Emma McDonald und Dominic Monaghan
AMC+
"Moonhaven" und vier weitere Formate werden bei AMC eingestellt/AMC+

Der US-Sender AMC reiht sich ein in die Liste der Networks und Sender, die für ihre zahlreichen Serien-Produktionen im neuen Jahr keine Zukunft sehen. Wie nun bekannt wurde, gehören zu den überraschend eingestellten Serien auch  "61st Street",  "Invitation to a Bonfire" und  "Moonhaven".

UPDATE: Am Wochenende wurde bekannt, dass AMC für AMC+ die bereits fertig produzierte, aber noch nicht ausgestrahlte Animations-Comedy  "Demascus" sowie die zweite Staffel der Animationsserie  "Pantheon" (AMC+ hatte vorab gleich zwei Staffeln auf einen Schlag bestellt; Staffel zwei soll fertig produziert sein) gecancelt hat, um die Kosten von der Steuer abzuschreiben. Zudem wurde auch die Auftaktstaffel von "Pantheon" aus dem Streaming genommen. Ob die Projekte eine neue Heimat finden werden, ist noch unklar.

Die Heimat von  "The Walking Dead" hat auf der einen Seite eine Fülle an kommenden Spin-Offs und Serienablegern für das Zombie-Franchise in Arbeit (TV Wunschliste berichtete). Gleichzeitig kündigte das Network größere Sparmaßnahmen an, die einige (Serien-)Opfer zu beklagen haben.

Besonders tragisch dürfte es für die Produktion "61st Street" von  "Sherlock"-Macher Peter Moffat mit Hauptdarsteller Courtney B. Vance ( "Criminal Intent - Verbrechen im Visier") sein. Die eigentlich als Miniserie konzipierte Dramaserie erhielt aufgrund des Erfolgs vom Sender eine Verlängerung um eine zweite Staffel. Nachdem nun die frischen Folgen bereits abgedreht sind und eigentlich nur noch auf einen Sendetermin warteten, wird nun die komplett fertiggestellte zweite Staffel kurzerhand in die Tonne getreten (TV Wunschliste berichtete).

Ein ähnliches Schicksal ereilte auch das dystopische Science-Fiction-Drama "Moonhaven", für das bereits eine zweite Staffel bestellt und nun doch aus Kostengründen wieder zurückgezogen wurde - und das, obwohl laut AMC+ die Produktion eine der am meisten abgerufenen Serien ist, die exklusiv beim eigenen Streaminganbieter im Programm ist (TV Wunschliste berichtete).

Im Fall von "Invitation to a Bonfire" wurde eine Serienbestellung zurückgezogen, während sich hier die Produktion wohl erst in einer frühen Anfangsphase befand. Showrunnerin Rachel Caris Love ( "Blindspot") entwickelte den Psychothriller nach einer gleichnamigen Romanvorlage von Adrienne Celt mit Tatiana Maslany, Ngozi Jane Anyanwu und Pilou Asbæk in den Hauptrollen.

Wie das US-Branchenmagazin Deadline berichtet, hofft das Network wohl einen Teil der betroffenen Produktionen bei anderen Sendern oder Streamingdiensten unterbringen zu können, so dass noch etwas Hoffnung für eine Zukunft der Serien besteht. Ob es gelingt, bleibt abzuwarten.

Hintergrund der Entscheidungen ist folgender: Im Rahmen einer größeren Restrukturierung bei AMC Networks, zu der die Entlassung von knapp 20 Prozent der Angestellten in den USA (etwa 200 Personen) gehörte sowie die Entfernung zahlreicher Programme aus der aktiven Ausstrahlung, nimmt der Konzern 475 Millionen US-Dollar als Abschreibungen in Kauf.

Diese Aktion hatte der Sender in Zusammenhang mit deutlich gesunkenen Einnahmen gestellt, die sich dadurch ergeben haben, dass sich in den USA immer mehr Konsumenten von einem Kabelanschluss verabschieden. In den USA erhalten Kabelsender bereits dafür Geld, dass sie über einen Kabelanschluss technisch verfügbar gemacht werden, unabhängig davon, ob sie angeschaut werden. Die Kosten dafür geben die Kabelbetreiber an die Endkunden weiter, was einen Kabelanschluss in den USA verhältnismäßig teuer macht. Daneben herrscht in den USA in den einzelnen Gebieten kein Konkurrenzdruck unterschiedlicher Kabelanbieter, der zu einem Preiskampf führen würde. In den Zeiten von weitverbreiteten Breitbandleitungen und der Möglichkeit, auch lineare Fernsehprogramme zu streamen geben immer mehr Amerikaner ihren Kabelvertrag auf - das sogenannte "Cord-Cutting" ist in den USA ein großer Trend, der bisherige Geschäftsmodelle nachhaltig verändert (TV Wunschliste berichtete).


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Leserkommentare

  • Dr. Seltsam schrieb am 08.01.2023, 01.41 Uhr:
    Hmm, bei zwei Serien ist die zweite Staffel schon abgedreht. Die eine Serie ist sogar extrem erfolgreich, wie kann man diese Kosten rechtfertigen? Das Geld ist schließlich ausgegeben. Diese Streamingdienste werden mir immer unsympathischer.
  • Redaktion Bernd Krannich schrieb am 09.01.2023, 10.49 Uhr:
    Ich bin kein Experte in US-amerikanischen Steuerrecht. Aber: Dadurch, dass AMC diese Umstrukturierung angekündigt hat, um schwereren wirtschaftlichen Schaden vom Unternehmen abzuwenden, kann man eben gewisse Verluste stärker von der Steuer abschreiben, wenn man Dinge komplett in die Tonne kloppt - das gilt jetzt zunächst für den Sender AMC und das Streamingangebot AMC+.
    Die Tatsache, dass MOONHAVEN bei AMC+ sehr erfolgreich war, heißt nicht, dass es "profitabel" war.
    Die Ausstrahlung einer Serie bringt weitere Ausgaben: Werbung, eben Lizenzsummen, die gezahlt werden müssen.
  • MarkoP schrieb am 12.01.2023, 11.20 Uhr:
    Dennoch sind Kosten für die Produktion ausgegeben worden die jetzt aus dem Fenster geschmissen werden. Und steuerlich abgesetzt werden können die Kosten so oder so, eben nur unterschiedlich stark.
    Es ist und bleibt nicht nachvollziehbar!
  • Flapwazzle schrieb am 07.01.2023, 10.59 Uhr:
    Zu "61st Street"'
    TV Wunschliste schrieb Anfang 2020:
    "Der US-Kabelsender [AMC] hatte zuvor bereits zwei Staffeln des Formats bestellt, die zusammen eine abgeschlossene Geschichte erzählen sollen."
    Wenn die 2. Staffel nun in der Tonne gelandet ist, obwohl alle Episoden abgedreht worden sind, dann ist die Serie ja insgesamt nicht abgeschlossen. Kann mir das jemand bitte rational erklären?!
  • TheMP schrieb am 09.01.2023, 18.57 Uhr:
    Ganz einfach: die Zufriedenheit des Zuschauers ist inzwischen relativ unwichtig, Serien und Filme sind Geldanlagen, die Gewinne abwerfen sollen, entweder durch Werbe- bzw. Lizenzeinnahmen oder als Abschreibung.
    Niemand der Krawattenträger interessiert sich dafür, ob ein Konsumerlebnis für den Zuschauer zufriedenstellend ist, so lange das Geld bereits geflossen ist.
  • EricTheActor schrieb am 06.01.2023, 23.41 Uhr:
    Immer schade wenn Serien mit schon abgedrehten Folgen kurzfristig noch gecancelt werden.  Vielleicht finden man für die ein oder andere aber trotzdem noch ein neues zuhause :)