Strafbefehl gegen Fernsehpolizist Jan Fedder

Auch wenn er kein richtiger Polizist ist, sondern nur im TV- "Großstadtrevier" einen spielt: Allein schon wegen der kuriosen Schlagzeilen hätte Jan Fedder sicher gerne auf diesen Fehlgriff verzichtet. Kurz vor seinem 53. Geburtstag ist Deutschlands beliebtestem Fernsehpolizisten ein Strafbefehl des Amtsgerichts Itzehoe ins Haus geflattert. In eben diesem in Ecklack im Kreis Steinburg gelegenen Objekt soll er von Mai 2002 bis Juni 2005 drei Handwerker angestellt haben, ohne die entsprechenden Sozialabgaben für Krankenkasse, Rentenkasse und Arbeitslosenversicherung abzuführen. Im Strafgesetzbuch heißt dieses Vergehen: "Betrug durch Unterlassen".

Laut Oberstaatsanwalt Ralf Döpper belaufe sich der Schaden auf 24.715,16 Euro, die Fedder nun nachzahlen müsse. Hinzu käme eine Strafe von 80 Tagessätzen zu je 130 Euro, was zusammen 10.400 Euro macht. Bis Ende Januar könne Fedder noch Einspruch erheben, ließ aber bereits über seinen Anwalt mitteilen, dass er die Summe bezahlen wolle und froh sei, wenn das alles vorbei ist. Dadurch spart er sich immerhin die Kosten eines Gerichtsprozesses, die er im Falle eines Schuldspruches hätte bezahlen müssen. Und auch das polizeiliche Führungszeugnis bleibt weiterhin jungfräulich.

Das "Hamburger Abendblatt" hatte bereits im Juli 2007 berichtet, dass Zollfahnder im Rahmen von Ermittlungen gegen mutmaßliche Schwarzarbeiter auf Jan Fedders Bauernhof einem Maurer auf die Schliche gekommen seien. Der 63-jährige Rentner namens Siegfried Küker habe geholfen, Fedders Bauernhof von 1997 bis 2005 auszubauen. "Ich habe mein eigenes Bett dorthin mitgebracht und auf dem Hof auch zeitweise geschlafen. Ich wurde von einem Bekannten von Herrn Fedder bezahlt. Entweder in bar, in Naturalien, oder Geld wurde mir überwiesen", so Küker, der außerdem zugab, damals Arbeitslosengeld bezogen zu haben, ohne dem Arbeitsamt von seiner Nebentätigkeit zu erzählen. Das wiederum brachte ihm eine Geldstrafe von 4500 Euro ein.

Gegenüber dem "Abendblatt" bedauerte Fedder, dass man ihn reingelegt habe: "Herr Küker hat mich in diese Sache reingerissen. Er gab sich bei mir als Frührentner aus, sagte, er dürfe nebenher legal etwas dazuverdienen. Ich habe ihm das alles geglaubt. Er hat mich belogen."

Jan Fedder ist derzeit erkrankt, wird aber ab 17. Februar neue Episoden des "Großstadtreviers" und der Reihe  "Neues aus Büttenwarder" drehen.