Das Film- und Fernsehserien-Infoportal

Log-In für "Meine Wunschliste"

Passwort vergessen

  • Bitte trage Deine E-Mail-Adresse ein, damit wir Dir ein neues Passwort zuschicken können:
  • Log-In | Neu registrieren

Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung

  • Anmeldung zur kostenlosen TV-Termin-Benachrichtigung für

  • E-Mail-Adresse
  • Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
  • Fragen & Antworten
Rückblick auf die erfolgreiche interaktive Gameshow
Die Moderatorinnen von "Hugo": (v. l.) Sonja Zietlow, Minh-Khai Phan-Thi, Judith Hildebrandt, Yvette Dankou und Tania Schleef
Kabel 1/Collage by TV Wunschliste
Prosit, "Die Hugo Show"! Wie ein kleiner Troll die Fernsehwelt der 90er eroberte/Kabel 1/Collage by TV Wunschliste

Der 4. Dezember 1964 war in der noch jungen deutschen Fernsehlandschaft ein denkwürdiger Tag: Im ZDF startete mit  "Der goldene Schuss" eine Spielshow, in der Zuschauer live am Telefon eine auf einem Stativ montierte, bewegliche Armbrust mit dahinter angebrachter Fernsehkamera durch Kommandos wie "Links - rechts - hoch - runter - Schuss!" steuern konnten. Es handelte sich somit um das allererste interaktive Format, das späteren Sendungen wie den  "Telespielen" im Ersten oder dem "Superball" im  "Sat.1-Frühstücksfernsehen" den Weg ebnete.

Genau heute vor 30 Jahren, am 18. April 1994, fiel jedoch der Startschuss für eine Gameshow, die noch wesentlich zukunftsweisender sein sollte und in deren Zentrum ein kleiner animierter Troll stand.  "Hugo" lud fortan im Kabelkanal, später Kabel 1, Jung und Alt zum Mitspielen ein. Das Besondere: Die Teilnahme erfolgte mittels eines Tastentelefons mit Mehrfrequenzwahlverfahren - zum ersten Mal und vor allem lange vor der Digitalisierung bot sich hier eine ganz neue Möglichkeit, ein Computerspiel quasi ohne Computer im Fernsehen zu spielen. Zumindest für diejenigen, die das Glück hatten, live in die Sendung gestellt zu werden. Die Telefonnummer 0137 / 32 35 36 (für die Teilnehmer aus Österreich und der Schweiz: +49 137 / 32 35 36) blieb bis zur letzten Ausgabe Ende 1997 die gleiche.

Ziel war es, Hugos Familie, bestehend aus seiner Frau Hugoline und den drei gemeinsamen Kindern Rit, Rat und Rut, aus den Händen der bösen Hexe Hexana zu befreien, die sie in ihrem Schlossverlies gefangen hielt. Dazu musste Hugo durch verschiedene Spielewelten durch Drücken etwa der Tasten 2 (hoch), 8 (runter), 4 (links) und 6 (rechts) gesteuert werden. Drei Leben standen hierfür zur Verfügung - prallte man gegen eines der Hindernisse, stürzte ab etc., ging eines verloren. War keines mehr übrig, endete das Spiel.

In jedem der kleinen Minispiele galt es, kräftig Punkte zu sammeln, die sich in Form von Goldsäcken beispielsweise an Ästen von Bäumen, Eisenbahnmasten oder an Ballons in luftiger Höhe befanden. Einer dieser Säcke enthielt in der Regel 50, manchmal auch 100 Punkte; zusätzlich gab es sporadisch, aber maximal einmal pro Spiel, entweder einen "goldenen Sack", der 100 Bonuspunkte bedeutete, oder einen "faulen Sack". Dieser hatte zur Folge, dass auf der nach einem Spiel eingeblendeten Punktetafel 100 Punkte wieder abgezogen wurden. Ebenso schlugen für jedes verlorene Leben 50 Minuspunkte zu Buche, für das Erreichen des Ziels erhielt man dafür weitere 500 Extrapunkte.

In diesem Fall standen einem in Hexanas Höhle drei Seile zur Verfügung. Eines davon fesselte die böse Hexe und katapultierte sie aus ihrem eigenen Schloss, was nicht nur mit der Befreiung von Hugos Familie, sondern auch der Verdopplung der Gesamtpunktzahl einherging. Bei einem weiteren Seil verwandelte sich Hexana in eine Krähe und flog davon - damit blieb die Punktzahl gleich, aber auch hier öffnete sich der Käfig mit Hugoline und den Kindern. Das dritte Seil bewirkte eine Halbierung der Punkte sowie Hugos Vertreibung aus dem Verlies, quasi der "Worst Case" des Endspiels.

Zu gewinnen gab es dem Alter der Mitspieler - und dem Zeitgeist - entsprechende Preise zwischen 50 und 5.000 DM: Von Inline-Skates über Mini-Fernseher bis hin zu Walkmen und Sofortbildkameras war alles dabei. Wer 2.000 (in den ersten Wochen 2.400) Punkte erreichte, bekam den Superpreis, der sich meist von Woche zu Woche unterschied und höherwertiger war - Sprachreisen, Motorroller und in einigen Spezialausgaben sogar Autos und Einfamilienhäuser standen beispielsweise zur Disposition. Kandidaten mit 0 Punkten wurden etwa mit einem Hugo-T-Shirt als Trostpreis und - nicht sehr feinfühlig - einem kurzen Takt des Songs "Loser" von Beck bedacht. Die bunte Palette an Spielen und Preisen animierte ein ebenso buntgemischtes Publikum zum Anrufen und sorgte für einen anhaltenden Erfolg, der nicht zuletzt auch den Sender Kabel 1 voranbringen sollte.

In unserem umfangreichen Special blicken wir auf die über dreieinhalbjährige Geschichte der "Hugo Show" in Deutschland zurück, die nicht nur ihrer Zeit voraus war, sondern sich auch als Sprungbrett für bis heute im Rampenlicht stehende Moderatorinnen und Schauspielerinnen erwies. Mit Yvette Dankou haben wir zudem ein Interview geführt, welches hier zu finden ist.


Beitrag melden

  •  

Leserkommentare

  • User 339490 schrieb am 19.04.2024, 19.20 Uhr:
    Ich hatte in dieser Sendung ein Einfamilienhaus im Wert von 250.000 DM gewonnen. Nachdem das Grundstück von uns gekauft, die Bodenplatte, auch auf unsere Kosten, gegossen war,es in der LVZ einen Artikel mit Fotos von mir und dem Musterhaus in Leipzig - Schkeuditz gab, kam die lapidare Absage.... die Firma war Pleite. Wir saßen mit ca 90.000 DM Schulden da.
    Trotz Rechtsanwalt und viel Schriftverkehr mit Kabel (damals Kabelkanal) haben wir nicht mal eine Entschuldigung bekommen! Habe noch alle Fotos und Aktenordner da.
  • User 339490 schrieb am 29.04.2024, 05.52 Uhr:
    Hab nochmal nachgelesen, 30.000DM haben wir aus Kulanz von Kabelkanal bekommen.
    Gruß Christine S.
  • Redaktion Dennis Braun schrieb am 19.04.2024, 19.54 Uhr:
    Ach herrje... :O
    Das war sicher beim "Hugo-Millionending" im April 1995 (siehe Seite 3), oder?
    Das tut mir wirklich sehr leid für Sie, ich hoffe, Sie haben diese unschöne Geschichte finanziell irgendwie überstanden.
  • Sentinel2003 schrieb am 18.04.2024, 22.04 Uhr:
    Judith Hildebrandt ist ja leider gar nicht mehr im Fernsehen zu sehen.
  • FEINFEIN schrieb am 18.04.2024, 21.46 Uhr:
    Vielen Dank für die starke Recherche und die kleine Zeitreise in die 90er :)
  • Daniel schrieb am 18.04.2024, 17.44 Uhr:
    Als Kabel 1 noch Relevanz hatte.
    Danke für den Artikel!
  • User 1653680 schrieb am 18.04.2024, 19.51 Uhr:
    Naja, der Marktanteil war mit dem heutigen in etwa vergleichbar.