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Streamingdienst Joyn: Discovery und ProSiebenSat.1-Gruppe gehen getrennte Wege

von Bernd Krannich in News national
(13.09.2022, 11.23 Uhr)
Bisheriges Joint Venture wird P7S1-Tochter
Joyn
Streamingdienst Joyn: Discovery und ProSiebenSat.1-Gruppe gehen getrennte Wege/Joyn

Nun ist amtlich, was viele schon erwartet hatten: Die "Eltern" von Joyn gehen getrennte Wege, die ProSiebenSat.1-Gruppe will die ausstehenden 50 Prozent an Joyn übernehmen, während Discovery sich zurückzieht. Die Zustimmung der Aufsichtsbehörden wird für den 1. Oktober erwartet.

Kurze Geschichte eines Joint Ventures

Schon lange stellte sich die Frage, wie es mit Joyn weitergehen werde. Das Joint Venture für Deutschland war für Discovery eine Ausnahme, damals ein früher Einstieg in den Streaming-Markt. Allerdings begann Discovery dann, den weltweit agierenden Dienst discovery+ aufzubauen, was schon Schatten über Joyn geworfen hatte. Zuletzt kam noch hinzu, dass Warner Bros. und Discovery vereint wurden und beide aus den bisherigen Diensten HBO Max und discovery+ in den nächsten Monaten weltweit ein gemeinsames Angebot schmieden wollen.

Der Sinn hinter der damaligen Zusammenarbeit der ProSiebenSat.1-Gruppe und Discovery war klar: Aus den beiden recht "komplementären" Contentangeboten sollte eine starke gemeinsame Plattform geschmiedet werden. Oder anders gesagt: Die ProSiebenSat.1 Gruppe brachte in den neuen Dienst das Entertainment, Discovery seine Sportrechte sowie Dokumentationen.

Voran mit angezogener Handbremse

Was auf dem Papier gut aussah, konnte sich im Spiel der deutschen Streamingangebote nie so recht in den Vordergrund bringen. Das liegt auch daran, dass Joyn bisher die echten Alleinstellungsmerkmale gefehlt haben.

Von Beginn an hat Joyn den Fokus stark auf ein kostenfreies und damit werbefinanziertes Angebot gelegt, bei dem vor allem die Inhalte der linearen Free-TV-Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe on Demand verfügbar wurden. Der kostenfreie Sender Joyn Primetime ebenso wie das kostenpflichtige Angebot Joyn Plus+ konnten eher nicht mit zugkräftigen, exklusiven Inhalten locken. Letzteres gilt auch, weil die ProSiebenSat.1-Gruppe weiterhin viele US-Serien auf ihren Pay-TV-Sendern ProSieben Fun und Sat.1 Emotions platzierte - Zweitverwertung statt Exklusivität beim Streamingangebot. Für Joyn Plus+ blieben vor allem Realityformate.

Dazu kommen natürlich die bereits erwähnten langen Schatten der Frage nach der langfristigen Discovery-Beteiligung, die den Ausbau von Joyn hemmte.

Im Gegenzug etwa setzt der direkte deutsche Konkurrent RTL+ deutlich stärker auf Eigenproduktionen und konnte zuletzt bei HBO Max ein hochwertiges Paket an Streamingserien einkaufen.

Zukunft

Auch nach dem Ausstieg von Discovery werden weiterhin Inhalte des jungen Konzerns Warner Bros. Discovery im kostenfreien, werbefinanzierten Bereich zum Abruf zur Verfügung gestellt. Die Nutzer:innen des Abo-Angebots Joyn Plus+ erhalten zudem Zugang zu discovery+, der dazu berechtigt, den Streamingdienst zwölf Monate lang zu nutzen.

Joyn wird als hundertprozentige Tochtergesellschaft in das Segment Entertainment der ProSiebenSat.1 Media SE überführt.

Rainer Beaujean, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE, kommentiert: Mit der vollständigen Übernahme der Anteile an Joyn setzen wir die digitale Transformation der ProSiebenSat.1 Gruppe fort. Nachdem Joyn vor drei Jahren als reine Streaming-Plattform gestartet ist, bauen wir Joyn nun zur ersten Anlaufstelle unseres digitalen Ökosystems um und profitieren dabei von den Synergien innerhalb der Gruppe. Unserer Strategie entsprechend erweitern wir unsere Reichweite insbesondere bei jungen Zielgruppen und schaffen neue Möglichkeiten der Monetarisierung. Die vollständige Kontrolle über Joyn gibt uns die dafür notwendige unternehmerische Flexibilität.

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Leserkommentare

  • GerneGucker schrieb via tvforen.de am 17.09.2022, 14.43 Uhr:
    Aus welchem Grund auch immer es Spitzenklasse-Serien wie "Braindead" oder "Man Seeking Woman" nicht geschafft haben, ins reguläre TV-Programm einer der vielen P7/S1-Sender zu gelangen, immerhin konnte man sie sich dort anschauen. Der Umfang an Werbung, den man dafür in Kauf nehmen muß, hat aber leider seit den Anfangs-Tagen der Seite ordentlich zugelegt.
  • Spooky78 schrieb am 13.09.2022, 12.23 Uhr:
    Ein Alleinstellungsmerkmal der Joyn-App war bisher, dass man dort auch den Eurosport-Livestream kostenfrei empfangen konnte. Auch wenn im o.g. Beitrag davon die Rede ist, dass auch nach dem Ausstieg von Discovery weiterhin Inhalte des Konzerns im werbefinanzierten Bereich zum Abruf zur Verfügung gestellt werden sollen, dürfte fraglich sein, ob sich dies auch auf den genannten Livestream bezieht, zumal sich Discovery langfristig sicherlich keine Gratis-Alternative zum eigenen kostenpflichtigen Eurosport-Player leisten will.
    Davon abgesehen hoffe ich, dass P7Sat1 die Übernahme nutzen wird, um das Angebot von Joyn Primetime wieder stärker zu beleben. Zuletzt wurden dort fast ausschließlich Wiederholungen gezeigt, nachdem man zu Beginn noch mit zahlreichen Erstausstrahlungen von hochwertigen US-Serien wie Homeland, Madam Secretary oder The Americans aufwarten und damit die Trash-Konkurrenz von RTL+/NOW! in den Schatten stellen konnte. Das werbefinanziertes Free-Streaming eine aussichtsreiche Zukunftsperspektive für fiktionale Programmangebote ist, beweist schließlich auch Amazon mit seinem neuen Freevee-Dienst.
  • Fernsehschauer schrieb am 13.09.2022, 12.03 Uhr:
    In den Aussagen zu dem Thema von P7S1 ist immer nur die Rede von Werbung, Monetarisierung, wachsen und den FAST Channels... 
    Nachdem erst die wenigen Eigenproduktionen für JoynPlus eingestellt wurden, wurden schon vor längerer Zeit die Lizenzserien eingestellt. Aktuell kommt somit nichts neues auf JoynPlus alles wird direkt bei Joyn Free ausgewertet. 
    Plus hat bei P7S1 wohl keine hohe Priorität mehr, ich denke in naher Zukunft wird es still und heimlich eingestellt...