Das Film- und Fernsehserien-Infoportal

Log-In für "Meine Wunschliste"

Passwort vergessen

  • Bitte trage Deine E-Mail-Adresse ein, damit wir Dir ein neues Passwort zuschicken können:
  • Log-In | Neu registrieren

Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung

  • Anmeldung zur kostenlosen TV-Termin-Benachrichtigung für

  • E-Mail-Adresse
  • Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
  • Fragen & Antworten

'Uns standen die Haare zu Berge'

von RüM in Vermischtes
(19.12.2004, 00.00 Uhr)
Hinter den Kulissen von 'Heimat 3'

Wir haben es geahnt: Es ist fast unmöglich, in der heutigen Medienlandschaft Projekte zu verwirklichen, die sich nicht schnell und griffig in eine Schublade stecken lassen. Die Vorstellungskraft der Verantwortlichen reicht nicht allzu weit, Risiken will man schon gar nicht eingehen. Manchmal, in einer Dankesrede bei der Grimme-Verleihung, da spürt man die Bitterkeit der gerade Ausgezeichneten. Wie sie sich jahrelang gegen Dummheit und Fantasielosgkeit gestemmt - und dabei aufgerieben - haben. Nicht anders bei dem Projekt [9513]"Heimat 3"[/]. So jedenfalls Co-Autor Thomas Brussig in einem TAZ-Interview.

Dort erfahren wir, dass die Serie während der Vorbereitungszeit permanent auf der Kippe stand, weil es ständig Probleme mit den Fernsehverantwortlichen gab. "Die hatten nicht mal Vorstellungen, sondern sind mit ihrem Fernsehverstand und -vokabular drangegangen", so Brüssig, "es ging darum, die Primetimefähigkeit des Stoffes zu gewährleisten und so ein Käse." Dabei genoss der gefeierte Edgar Reitz keinen Bonus. Die Quoten der [0854]"Zweiten Heimat"[/] waren für die Erbsenzähler der ARD indiskutabel, auch wenn man die Serie später erfolgreich in alle Welt verkaufte.

Die Behutsamkeit und erzählerische Dichte, für die Reitz vielfach Preise einheimste, wurde eher als Problem gesehen. "Für so was haben Fernsehleute kein Verständnis, geschweige denn, eine Begeisterung." Und Brussig erzählt weiter, dass es stets bemängelt wurde, wenn Klischees von ihnen nicht fernsehgerecht bedient wurden. "Ein Künstlerpaar, das nicht schrill, exaltiert und kapriziös ist - großes Problem!" Und so werden die letzten guten Leute in der Branche weiter ausgebremst. Allein ihre Reputation verhindert, dass sie gänzlich kaltgestellt werden. Denn: Beim Grimme-Preis, da sitzen die verantwortlichen Programm-Gestalten gern ist der ersten Reihe und lassen sich feiern. Riskieren wollen sie für ihre Lorbeeren allerdings nichts.

auch interessant

Beitrag melden

  •  

Leserkommentare

  • mag23 schrieb via tvforen.de am 22.12.2004, 18.53 Uhr:
    Noch eine Kolumne zum Thema "Heimat, ARD und die Quote".
    Der Quotenfuzzi (http://www.titel-forum.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=3122&mode=thread&order=0&thold=0)
    Quelle: Titel-Magazin
  • holger (off) schrieb via tvforen.de am 20.12.2004, 10.14 Uhr:
    Volle Zustimmung. Man kann es wirklich nicht mehr ertragen, wie wenig die Programme heute noch wagen (dürfen). Zwar darf man einen Entertainer teuer einkaufen und ein anderer darf alles im TV: aber Qualität ist was anderes.