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"Unsichtbar": MDR will unbemerkte Menschen sichtbar machen - im tiefen Nachtprogramm
In der kommenden Woche startet der MDR die neue Reportagereihe
Ein "Schlaglicht auf dunkle Flächen" will die sechsteilige Reihe "Unsichtbar" werfen, um Lebensbereiche zu zeigen, "die wir alle so gut wie nie wahrnehmen, die es aber trotzdem gibt". Der MDR möchte das in der Nacht vom 31. März auf 1. April zwischen 2.25 Uhr und 3.55 Uhr ermöglichen. Gezeigt wird die Premiere gleich sechs viertelstündiger Folgen am Stück. Wiederholungstermine zu weniger nachtschlafender Zeit sind nicht bekannt.
"Unsichtbar" zeigt etwa die Geschichte des aus Ägypten nach Deutschland geflohenen Mohamed Hisham, der sich 2018 live im ägyptischen Fernsehen zum Atheismus bekannt hatte und deswegen aus der Sendung geschmissen sowie anschließend bedroht, geschlagen und eingesperrt wurde. In weiteren Folgen wird erzählt, wie der ehrenamtliche Trainer einer E-Jugend-Fußballmannschaft seinen Alltag führt, was die Mitarbeiter der Stadtentwässerung Erfurt in einer Kanalisation zu erledigen haben, wie die von Geburt an blinde Kathrin Gießner alltägliche Barrieren überwindet und wie ein ehrenamtlicher Verein wohnungslosen Menschen in Magdeburg hilft. Auch ein Selbstexperiment zur Steigerung der Follower-Zahlen in Sozialen Medien findet Platz in der Reportagereihe.
Die "Unsichtbar"-Filme wurden von Volontärinnen und Volontären des MDR gedreht. Der MDR verspricht interessierten Volontariatsbewerberinnen und -bewerbern auf seiner Webseite eigentlich eine Ausstrahlung ihrer Filme "auf einem prominenten TV-Programmplatz des MDR". Während "Unsichtbar" im linearen Programm jedoch weitgehend unsichtbar bleiben dürfte, werden die Porträts in der ARD Mediathek womöglich prominenter platziert. Dort sollen die einzelnen Folgen nach der Ausstrahlung abrufbar sein.
Leserkommentare
Spooky78 schrieb am 27.03.2022, 13.40 Uhr:
Bei all den Schlager- und Ostalgie-Shows sowie den unzähligen Polizeiruf-Wiederholungen ist halt einfach kein Platz in der MDR-Primetime. Von allen großen ARD-Anstalten bietet der Sender damit weiterhin das mit Abstand einfallsloseste Programm.Schwaab96 schrieb am 27.03.2022, 06.02 Uhr:
Der Titel der Sendung passt ja zur Ausstrahlungsuhrzeit. Die genannten Personengruppen werden auch nach der Ausstrahlung genauso unsichtbar bleiben wie vorher.Schwaab96 schrieb am 27.03.2022, 06.04 Uhr:
Vor allem ist es irgendwie heuchlerisch. Die machen was, verstecken es dann aber so, dass es niemand findet.Old School schrieb am 27.03.2022, 09.34 Uhr:
Das ist doch typisch für den ÖR! Zur Primetime muß doch Fußball laufen (wie gestern am Sa. abend(!), dazu ne WDH im 1. weil ja alle ein unwichtiges Geholze guggen wollen....) oder ein Krimi bzw. eine arg wichtige Talkrunde wegen dem Krieg oder Pandemie und natürlich ganz wichtig Gottschalk mit der 1.000 Folge von Gähn daß, .... Gehört nämlich alles zum Bildungsauftrag!
Wichtige Sendungen wie Leschs Kosmos, Die Anstalt und so weiter selbstverständlich unter der Woche in der späten Nacht.
Weg mit den Zwangsgebühren, das ÖR über Werbung finanzieren und bestimmte Sendungen verschlüsselt senden, wer Tatort oder Sport sehen will kann zahlen. Die veraltete Struktur von nach ´45 brauchen wir in einem vereinten freidlichen Europa nicht mehr. Weg damit! Auch die Dezentralisierung mit dem ganzen Bundesländern kann eingespart werden! Es kann in einer EU nicht angehen das EU-Recht nicht bundeseinheitlich umgesetzt wird. Siehe Nichtraucherschutz usw. Ähh sorry fürs abdrifften, geht ja um Fernsehn.Mitschi01 schrieb am 26.03.2022, 21.55 Uhr:
Es wäre ja zuviel verlangt, wenn man unliebsamen Personengruppen ( Behinderte, Benachteiligte, Betrogene, etc. ) einen Primetime-Sendeplatz anbieten bzw. in Aussicht stellen würde.
Nach Ansicht der herrschenden Klasse ( u.a. Politik und Medien ), sollen die vorgenannten Personengruppen auch weiterhin unliebsam und somit unsichtbar bleiben, damit deren Schicksale einer größeren Gruppe nicht bekannt bzw. vorenthalten wird.
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